Kapitel 10: Alles ändert sich

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Ich starrte seit zehn Minuten an die Decke, vielleicht zum allerletzten Mal in meinem Leben. In mir kämpfte die Aufregung gegen die Sorge, die Abenteuerlust gegen das Heimweh und die Freude gegen die Traurigkeit. Ich weiß nicht, wie er es geschafft hat aber Itachi hat Pain überzeugt. Ich durfte in das nächste Dorf gehen und eine Ninjaausbildung anfangen. Mein Koffer lag unangetastet am Fußende des Bettes. Nur einzelne Kleidungsstücke hatte ich in der Euphorie hinein geworfen, eh mich die Zweifel überrollt hatten. War es richtig hier weg zu gehen? Einerseits, schrie jede Zelle meines Körpers, dass sie endlich hier raus und unser Lebensziel verwirklichen wollte, andererseits, zog sich mein Herz schmerzhaft zusammen, wenn ich daran dachte, dass ich meine Familie zurücklassen musste. Ein Klopfen unterbrach meine Gedanke und die Stille in meinem Zimmer. Ein grauer Haarschopf wurde durch die Tür gesteckt.

"Na, hast du fertig gepackt?", meinte Hidan und grinste mich an, doch ich schüttelte nur nachdenklich den Kopf. Als ich hier angekommen war, schienen diese Höhlen mich verschlucken zu wollen und jetzt sollten sie mich wieder hergeben? "Hey, mach dir keinen Kopf. Diese Trottel kommen schon klar."

"Gut wenn man das vom Obertrottel hört.", meinte ich halbherzig und Hidan zog die Augenbrauen nach oben.

"Du willst jetzt doch nicht den Schwanz einziehen, oder?", meinte er dann und lehnte sich an eine Wand. "Das wäre nicht die Sora, die ich kenne." Trotz seiner aufmunternden Worte, blitzte so etwas wie Trauer in seinen violetten Pupillen. Ich hatte Hidan noch nie traurig erlebt.

"Ich ziehe den Schwanz nicht ein, ich...denk nur nach.", gab ich zurück, schluckte und stand auf.

"Ach, Denken verbraucht nur Energie.", grinste der Grauhaarige und ich lachte auf.

"Natürlich kommt das wieder von dir.", erwiderte ich dann und Hidan funkelte mich herausfordernd an, eh auch er lachte.

"Ich hab hier etwas für dich. Ich wollte es dir lieber jetzt geben, wenn Mr. Glubschauge das sieht, bekommt er nur wieder eine Herzattacke.", Hidan kramte kurz in seiner Manteltasche, eh er eine kleine Kette mit silbernen Anhänger herauszog. Der Anhänger bildete einen Kreis, in dem ein Dreieck lag. "Da du das Zeichen der Organisation ja nicht offen tragen darfst, habe ich überlegt, dass das Symbol des einzig wahren Gottes wohl klar gehen wird." Meinte er und blickte mich ernst an, während ich die Hände öffnete und die Kette entgegen nahm. Ich wusste, das Hidan ebenso eine Kette trug und das sie für seinen Jashinismus stand. Itachi hätte eine Kriese bekommen, er hielt Hidans Religion, so gut er konnte von mir fern. Mit großen Augen sah ich ihn an. "So und jetzt pack endlich deinen Koffer, ja?" Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand schnell aus dem Raum, jedoch nicht schnell genug, sodass mir die kleinen, glitzernden Tropfen in seinen Augen nicht entgingen. Vorsichtig legte ich die Kette um und schob das kalte Metall unter den Stoff des schwarzen Oberteils. Dann räumte ich meine Sachen ein. Als nur noch ein langer schwarzer Mantel im Schrank hing, stockte ich. Sanft strich ich darüber und beäugte die rote Wolke mit weißen Rahmen, welche auf den Rücken gestickt war. Dann griff ich ihn und packte ihn ebenfalls ein. Es musste ja keiner ihn sehen, oder?

Der Weg eines Ninja // Naruto FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt