23. Kapitel

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Zayns POV

Vor meinen Augen zogen die Hochhäuser Los Angeles' vorbei. Überall unterschiedliche Menschen, deren einziges Problem es war pünktlich zur Arbeit zu kommen oder rechtzeitig die Klamotten aus der Reinigung zu holen. Wie gerne würde ich diese Probleme haben und mich nicht damit rumschlagen müssen, dass einer meiner besten Freunde im Krankenhaus lag und der Grund dafür mein anderer bester Freund war. Warum musste auch alles so schrecklich kompliziert sein? Natürlich war es nie einfach gewesen immer an unterschiedlichen Orten zu sein und immer unter Stress zu stehen, aber früher hatten wir Uns gehabt. Wir hatten es uns gegenseitig erträglicher gemacht und immer das Beste draus gemacht. Ich konnte gar nicht zählen wie oft mich Harry und Louis mit ihren unlustigen Scherzen zur Weißglut gebracht hatten oder wie oft mir Nialls Fröhlichkeit auf den Keks gegangen war, aber genau das fehlte mir in diesem Moment. Sie waren meine zweite Familie gewesen, bei denen ich mich verstanden gefühlt hatte und bei denen ich mich zurückziehen konnte. Jetzt musste ich merken wie diese Familie langsam zu zerbrechen drohte. Als wären wir ein Kartenhaus ,gegen das jemand ständig  pustete um zu sehen wann alles zerbrechen würde, wofür wir so lange gearbeitet hatten.

Mein Blick wanderte wieder aus dem Fenster um weiter den Touristen und Geschäftsleuten zu zusehen. Wir waren auf dem Rückweg vom Krankenhaus und es ging schon langsam wieder die Sonne auf. Eigentlich wollten wir bleiben, bis Niall wieder aufwachte, aber wir wurden von einer genevten Krankenschwester auf den Flur verbannt, die meinte wir würden Nialls Genesung gefährden. Darauf hin hatten wir beschlossen erstmal nach Hause zu fahren und den fehlenden Schlaf aufzuholen, da Harry schon fast im Stehen eingeschlafen wäre. Langsam fuhren wir die Auffahrt zu unserer Villa hinauf und ich öffnete die Autotür. Die Luft war unglaublich warm und es schien ein schöner Tag zu werden. Die aufgehende Sonne spendete jetzt schon warmes Licht und ich schloss die Augen. ,,Zayn, kommst du?" fragte mich Louis der schon Richtung Haustür ging. Ich nickte und ging mit langsamen Schritten über den Kies der zu unser Eingangstür führte. 

Erschöpft hängte ich meine Jacke an einen der Hacken im Flur und schlurfte Richtung Küche. Ich merkte, dass mir Louis und Harry folgten und ich war ganz foh darüber. Als wir die Küche betraten empfing uns ein absolutes Chaos! Alle Schränke standen speerangelweit offen und auf dem Boden hatte sich eine Milchpfütze gebildet. Verschiedene Cornflakes waren auf der Arbeitsplatte verschüttet worden und es roch irgendwie verbrannt. Mein Blick wanderte von dem weitoffen stehenden Kühlschrank in das Esszimmer. Dort saß Liam! Er hatte uns beobachtet, aber ließ seinen Blick direkt wieder auf die Tischplatte gleiten, als er meinen Blick bemerkte. ,,Das Managment hat mich angerufen um zu fragen, was mit Niall passiert ist." Liam sprach ,ohne auch nur einen von uns dabei anzusehen.  Seine Stimme war unglaublich bestimmt, als würde er unbedingt auszuschließen wollen, dass er wegen Niall nicht schlafen konnte. ,,Und?" fragte ich leise. ,,Was und?" fragte Liam kalt zurück um mir dann direkt in die Augen zu sehen. 

Von einem zum anderen Moment war meine Erschöpfung wie weggeblasen und ich schrie:,,Wie wäre es wenn du mal fragst wie es Niall geht? Du sitzt hier seelenruhig herum und interessierst dich nicht dafür!" Ich hatte keine Ahnung woher ich die ganze Energie für meine Sätze nahm und eigentlich war es nicht meine Art so früh am Morgen einen Streit anzufangen. Ich hörte wie Harry hinter mir gut hörbar die Luft einzog und etwas näher zu Louis rückte. Liams Blick hatte sich kein Stück verändert und auf seinem Gesicht war immer noch der kalte Ausdruck zu sehen. ,,Er ist seelisch und körperlich total am Ende, aber das interessiert dich ja nicht!!!" Um so länger ich in Liams kaltes Gesicht starrte um so wütender wurde ich. Konnte er nicht irgendwas machen? Irgendein Gefühl zeigen, irgendeins! Aber sein Blick blieb unverändert. ,,Es ist sogar möglich,dass er einen Herzfehler hat, weil wir ihn erst so spät gefunden haben!" ich schrie nun noch lauter und ich hatte das Gefühl das ganze Haus würde vibrieren. Auf Liams Gesicht bildete sich plötzlich Schock und Entsetzten. Sein ganzes Gesicht war blass geworden und seine Augen zuckten. Für einen kurzen Moment konnte ich so was wie schlechtes Gewissen, auf seinem Gesicht sehen, was aber sofort wieder verschwand.

,,Liam!" meine Stimme klang bedrohlich und ich merkte wie Liam anfing zu zittern. Auf seiner Stirn hatten sich Schweißperlen gebildet und sein Atem ging schnell. ,,Was hast du getan?!" ich fauchte jetzt nur noch und der vorher noch so gefühlskalte Liam sackte immer mehr in sich zusammen. ,,Ni-Nichts!" stotterte er und meine Wut schien die Oberhand zu gewinnen. ,,Lüg uns nicht an, Liam James Payne! Was hast du verdammt nochmal getan?" ich schlug wütend mit meiner rechten Faust auf die Tischplatte, was Liam nur noch mehr zusammen zucken ließ. ,,Liam Payne!" Hinter mir zuckten Harry und Louis merklich zusammen und vor mir hatte Liam wieder seinen kalten Gesichtsausdruck aufgelegt. ,,Falls ihr es wirklich wissen wollt! Ich hab dieser kleinen Schwuchtel die Tür vor der Nase zugeknallt, als er zu mir angekrabbelt kam und um Hilfe gebettelt hat!" ,,Du hast was?!" Harrys aufgeregte Stimme ließ mich aus meiner Starre erwachen und ich konnte noch zusehen wie Harry sich auf Liam stürzte. 

,,Was bist du nur für eine wiederwärtige Persönlichkeit, Liam Payne!" schrie Harry wieder und ich hörte den dumpfen Knall einer Ohrfeige. Harry wollte schon zum nächsten Schalg ausholen, als Louis ihn plötzlich zurückzog. ,,Er ist es nicht wert!" zischte Louis und Harry schien sich langsam wieder zu beruhigen. Liam hielt sich stöhnend seine schmerzende Wange auf der noch deutlich Harrys Handabdruck zu sehen war. ,,Du wiederst mich an Liam! Du bist derjenige mit dem ich nicht in einem Raum sein will-nicht Niall! Was ist nur mit dir passiert? Das bist nicht mehr du ,Liam! Merkst du nicht, wie du hier alles zerstörst? Ich möchte gar nichts, rein gar nichts mehr mit dir zu tun haben" ich hatte meine Stimme endlich wieder gefunden und starrte Liam direkt in die Augen. In seinen Augenwinkel konnte ich eine kleine Träne erkennen, aber es war zu spät. Unsere Familie war endgültig zerbrochen! Der Wind hatte unser Kartenhaus umgepustet!

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Über 5.000 Reads*o* Danke! Ihr seid absolut genial! Über Votes und Kommentare würde ich mich wie immer freuen:-) Und ich hab noch eine Frage: Soll ich mal wieder ein Kapitel aus Liams Sicht schreiben oder ist das besser wenn man noch nicht weiß , was Liam denkt?

Rieke:-)*

Everybody needs Somebody!(Niam FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt