10. Kapitel

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Nialls POV

Mein ganzer Körper war erschöpft! Ich konnte nicht mehr richtig stehen und in meinem Kopf dröhnte alles! Der Weg vom Van zum Flugzeug kam mir unendlich lang vor. Zu viele Menschen, zu viele Stimmen, zu viel Liam! Ich fühlte mich als hätte mir jemand eine Maske auf mein Gesicht gedrückt und umso angestrengter ich probierte sie abzuwerfen umso stärker klebte sie an meiner Haut. Ich kämpfte gegen das immer stärker werdende Schwindelgefühl und probierte meine Augen aufzulassen, damit mir nicht schwarz vor Augen wurde. Volkommen fertig ließ ich mich auf meinen Flugzeugsitz fallen, aber das Schwindelgefühl blieb. Ich schloss meine Augen und sofort tauchte vor meinem inneren Auge Liam auf. In diesem Moment hätte ich am liebsten meinen ganzen Frust hinausgeschrien. Wann kam  endlich der Moment, an dem ich nicht mehr ständig an Liam denken musste? Wann war dieser Moment, an dem ich ihn ansehen konnte und nicht mehr diese Gefühle spürte? Ich wollte so unbedingt das es einfach aufhörte! Mit meiner letzten Kraft öffnete ich meine Augen. Mein ganzer Körper streubte sich dagegen, aber ich hielt meine Lieder offen. Es war nicht richtig, dass ich jetzt schlief und wahrscheinlich noch von Liam träumte. Es war falsch und jetzt musste mein Körper dafür bestraft werden! 

,,Niall," das war Zayns Stimme.,,Möchtest du nicht auch mal schlafen? Du siehst volkommen fertig aus!"  ,,Ich bin nicht müde!" schwindelte ich und ich hatte das Gefühl mein ganzer Körper würde Lüge schreien. ,,Wenn du meinst, aber besser wäre es für dich, denn wir fliegen noch ziemlich lang." Ich nickte nur und drückte meinen Kopf an die Fensterscheibe. Unter mir war nur der endlose Ozean und ich merkte wie meine Augenlieder immer schwerer wurden. Wenn ich von hier oben springen würde, wie tief würde ich dann fallen? Auf jeden Fall so tief, dass ich sterben würde. Vielleicht würde ich den Aufprall gar nicht mitbekommen, sondern wäre einfach tot! Mit diesen Gedanken gliet ich in einen unruhigen Schlaf...

Liams POV

Ich wurde von einem markerschütternden Schrei geweckt. Orientierungslos blickte ich mich um. Langsam wurde mein Blick klarer und ich erkannte die Umrisse der Anderen. Wer hatte geschrien? Eigentlich wusste ich es schon, denn es gab nur einen, der so herzrgreifend schrie. Niall! Mein Blick wanderte zu dem kleinen Iren der zusammengekauert auf seinem Sitz saß, die Augen immer noch geschlossen. Sein ganzer Körper wurde von Schluchzern geschüttelt und an seinen Wangen liefen unablässig Tränen hinab. Ich hatte Niall noch nie so hemmungslos weinen gesehen und deshalb dauerte es eine Weile bis ich mich aufraffte und  anfing an seiner Schulter zu rütteln. Aber anstatt das Niall aufwachte, fing er nur noch mehr an zuschreien und mit seinen Armen um sich zuschlagen. Ich fing an, an seinem ganzen Körper zu rütteleln, aber Niall schrie nur noch mehr. ,,Niall! Wach auf! Alles ist gut!" ich schrie nun auch noch und langsam hatte ich Panik.

Von dem ganzen Lärm war Louis wachgeworden, der mich nun ziemlich böse anfuhr:,,Liam, hier wollen Leute schlafen. Also halt deine Klappe!" ,,Niall, wacht nicht auf und er hat glaub ich einen Albtraum." An meiner leicht zitterigen Stimme musste wohl Louis erkannt haben, dass es wohl wirklich ernst war, denn sofort wechselte sein Gesicht von Genervt auf Besorgt. ,,Hol Wasser!" befahlich ihm während ich behutsam auf Niall einredete, der immer noch schluchzte und um sich trat. Nialls Wangen waren schon übersaht mit Tränenspuren. Louis kam endlich mit dem Wasser wieder und ohne Zögern spritzte ich fast die ganze Flasche auf ihn.

Nialls Augen öffneten sich und mich überkam Erleichterung. Er begann sich zu schütteln und ich konnte mein Lachen nicht zurückhalten, da mich Niall stark an einen Hund erinnerte. Seine blauen Augen huschten hin und her und sein Atem begann immer gleichmäßiger zu werden. ,,Wo bin ich?" Mich erschreckte Nialls Stimme die so ganz anders klang, als sonst. ,,Im Flugzeug," antwortete Louis und Nialls Gesichtszüge entspannten sich ein bisschen. 

Nialls POV

Ich spürte das meine Wangen tränenass waren und ich schämte mich dafür. Wieder war ich der Schwache gewesen! Meine Hände zitterten und ich dachte an den Traum. Wie ich es nicht anders erwartet hatte, war Liam darin vorgekommen. Er hatte sich jetzt sogar schon in mein Unterbewusstsein geschlichen und das passte mir ganz und gar nicht. ,,Sollen wir dir einen Tee bringen?" Liams braune Augen trafen genau auf meine Blauen und ich hatte das Gefühl er würde in ihnen nach einer Antwort suchen. Das Blut pochte durch meine Adern und mein ganzer Körper sehnte sich danach von ihm in den Arm genommen zu werden nur um seine Wärme zu spüren. Ich nickte und mein Magen begann zu knurren.Mir fiel ein, dass ich den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte.

Louis hatte sich wieder auf seinen Sitz gesetzt, als Liam mit dem Tee wiederkam. Er hatte mir außerdem noch Zwieback dabeigelegt, da er wahrscheinlich mein Magenknurren gehört hatte. Ich nippte an meinem Tee und starrte den Zwieback an. ,,Iss!"  Liam lächelte mich an und mein Körper spielte schon wieder verrückt. Ich biss ein bisschen von dem Zwieback ab und und sofort wurde mir schlecht. Unbemerkt probierte ich den Zwieback zu zerbröseln, denn ich hatte keine Energie mehr für Liams Fragen. ,,Ist alles wieder gut?" fragte mich Liam und ich nickte. ,,Du kannst wieder schlafen, wenn du willst." sagte ich und hoffte einerseits, das er bei mir blieb, aber ebend so sehr, dass er weg ging. Zur Antwort gähnte Liam und schlich zurück zu seinem Platz.

Schon nach kurzer Zeit hörte ich den gleichmäßigen Atem von Liam und ich starrte wieder aus dem Fenster. Die Nacht war tiefschwarz und ich konnte kein einziges Licht sehen. So saß ich nun hier, etliche Meter trennten mich vom Ozean und nur wenige zu dem Jungen, den ich liebte. Denn die Hoffnung, dass irgendwann der Moment kam, an dem sich meine Gefühle änderten, hatte ich aufgegeben.

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Danke für die über 500 reads<3 Und Danke für die Votes und Kommentare zu meinem letzten Kapitel:-) Wie immer hoffe ich, dass euch das Kapitel gefallen hat und über Votes und Kommentare würde ich mich auch freuen:-)

Rieke:-)*

Everybody needs Somebody!(Niam FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt