20. Kapitel

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Nialls POV

Schweißgebadet und zitternd wachte ich mitten in der Nacht auf. Draußen war es stockfinster und man konnte noch nicht mal mehr die eigene Hand vor Augen sehen. Im ganzen Haus war es still, also mussten die Anderen auch schon schlafen gegangen sein. Mein ganzer Körper zitterte unaufhörlich und mein Magen zog sich zusammen. So einen Schmerz hatte ich noch nie gespürt! Ich probierte wieder einzuschlafen, aber es war unmöglich. Der Schmerz lies mir die Tränen in die Augen steigen und ich fing an zu wimmern. Am Liebsten hätte ich geschrien, aber es war als hätte man mir den Mund zu geklebt und es kam nur ein Husten heraus. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und ich hatte das Gefühl alles um mich würde verschwimmen. 

Ich krümmte mich und wollte einfach nur noch das es aufhörte! Vorsichtig robbte ich zum Ende des Bettes, immer darauf bedacht mich nicht zu schnell zu bewegen. Ich probierte aufzustehen, aber mir fehlte die nötige Kraft dazu. Mit jedem Zentimeter den ich mich nur bewegte, wurden die Schmerzen schlimmer. Unaufhörlich liefen mir Tränen die Wangen hinunter und ich schnappte nach Luft. Es fühlte sich so an als würde jemand auf meinem Brustkorb sitzen so ,dass ich nicht mehr atmen konnte. Mit der letzten Kraft die ich aufbringen konnte, fing ich an zur Tür zu krabbeln. Immer wieder wurde mir schwarz vor Augen und ich wollte auf der Stelle sterben. Ich brauchte Hilfe! Mein Kopf schien jeden Moment zu platzen und immer noch zuckte der Schmerz wie Blitze durch meinen Körper. Mit jedem Mal wurde der Schmerz schlimmer und ich betete die Tür noch zu erreichen, bevor mich die Kraft ganz verließ.

Wie ein Ertrinkender zog ich mich an der Klinke hoch, wobei  sich die Tür öffnete und ich in den Flur fiel. Am Liebsten würde ich direkt auf dem harten Boden liegen bleiben, aber dann würden mich die Jungs wahrscheinlich morgen halbtod  dort wiederfinden. Die nächste Tür war nur knappe zwei Meter von mir entfernt und ich robbte so vorsichtig wie möglich dort hin. Aus meinem Mund lief schon ein rötlicher Speichel hinaus, der mich vor mir selber ekeln ließ. Jeder einzelne Zentimeter kam mir vor wie etliche Kilometer, so das mir schon die Kraft zum Weinen wegblieb. In meinen Ohren rauschte das Blut, aber ich konnte trotzdem aus dem Zimmer noch leise Geräusche hören. ,,Bitte!" flehte ich selber und hob langsam meinen Arm. Ich wollte klopfen, aber mein Arm war so schwer als hätte man fünfzig Kilo an ihn gekettet. Erschöpft lies ich den Arm sinken und versuchte stadtessen mit meinem Fuß gegen die Tür zu treten. Ich probierte den Schmerz zu ignorieren und trat so heftig wie ich konnte. Es war nur ein schwacher Tritt,  kaum hörbar, aber im Zimmer verstummten die Geräusche. 

Mit einem schnellen Ruck wurde die Tür aufgemacht und ich starrte in Liams verwirrtes Gesicht. Er trug immer noch seine Straßenklamotten, obwohl es schon mitten in der Nacht seien musste. Vom Boden aus sah Liam noch größer und furchteinflößender aus. ,,Hilf mir!" das war das einzige was ich aus meinem Mund bekam, bevor mir wieder die Luft ausging. Mein Blick ruhte unverwand auf Liam ,der immer noch keine Reaktion gezeigt hatte. ,,Hab ich dir nicht deutlich gemacht, dass ich nichts mehr mit dir zu tun haben möchte?!" seine Stimme war wie das Fauchen einer Katze und es fühlte sich so an als würde die Katze gleichzeitig noch mein Herz zerkratzen. Das Zufallen der Tür war das Letzte was ich hörte, bevor ich ohnmächtig wurde.

Harrys POV

Es musste mitten in der Nacht sein, als ich von dem nervigen Piepen meines Handys wach wurde. Genervt wollte ich mich auf die andere Seite legen um weiterzuschlafen, aber ich fand einfach nicht mehr die perfekte Schlafposition. Mit einem Blick auf meinen Wecker stand ich auf, um mir etwas Wasser zu holen. Nur durch den Spalt der Gardinen fiel etwas Licht in mein Zimmer und nur schemenhaft konnte ich die Tür erkennen. Vorsichtig schlich ich durch den Flur um nichts umzuwerfen. Kurz bevor ich die Treppen erreichen konnte fing ich an zu straucheln. Ich verlor fast das Gleichgewicht und klammerte mich gerade noch am Treppengeländer fest. Mit meiner rechten Hand strich ich über die raue Oberfläche der Wand um den Lichtschalter zu finden. Das grelle Licht ließ mich erstaml die Augen zukneifen bevor ich mich wieder orientieren konnte.

Mein Blick glitt über den Teppich bis zu...Niall! Ich schrie erschrocken auf als ich den kleinen Iren auf dem Boden sah. In den letzten Tagen hatte ich ihn zwar nie wirklich gesund gesehen, aber wie er jetzt aussah lies mich nochmal zusammenzucken. Seine blonden Haare waren vom Schweiß schon ganz verklebt und standen in alle möglichen Richtungen ab. Ich fing an sein Gesicht zu betrachten und hätte bei dem Augenblick am liebsten angefangen zu weinen. Er war kreideweiß und nur die Bereiche um die Augen waren knallrot umrandet. ,,Louis! Zayn! Liam!" schrie ich und in dem volkommen stillen Haus hallte es noch nach. Vorsichtig legte ich meine Hand auf Nialls Stirn und fing an ihn zu rütteln. Sein Atem ging stoßweise, was meine Panik nur noch steigerte.  ,,Sag mal spinnst du Ha-" Louis war aus seinem Zimmer getreten und starrte mich wütend an, bevor sein Blick zu dem am bodenliegenden Niall wanderte und seine Stimme versagte.

,,Niall" hauchte er und er schien wie festgefroren. ,,Ruf den verfickten Krankenwagen oder sonst jemanden!" schrie ich ihn an und Louis schien sich aus seiner Starre zu lösen. Er verschwand in seinem Zimmer und ich war wieder alleine mit Niall. Ich legte seinen Kopf an meine Brust und fing an hin und her zu schaukeln. Er fühlte sich wie eine Puppe an und ich hoffte irgendwann wieder das Lächeln auf seinem Gesicht sehen zu können!

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Das war Kapitel 20:-) Danke für die unglaublichen 30 Votes bei dem letzten Kapitel*o* Ich hab mich so dermaßen darüber gefreut:-) 

Rieke:-)*

Everybody needs Somebody!(Niam FF)Where stories live. Discover now