„Okay, was willst du zu erst hören, die gute, oder die schlechte Nachricht?", fragt Niall mich.

Schwerfällig lässt er sich zu mir auf das Sofa plumpsen. Ich zucke mit den Schultern.

„Die Schlechte", antworte ich ihm gleichgültig. Es kann doch kaum noch schlechter werden, als es ist, denke ich.

„Die Schlechte", bestätigt Niall meine Antwort, „heute haben sie keinen Zeit mehr sich den Wagen anzusehen."

„Und die Gute?", frage ich immer noch völlig desinteressiert.

„Sie sehen ihn sich morgen an. Also, wenn wir Glück haben, dann können wir morgen nachmittag los fahren. Hast du Harry schon Bescheid gegeben, dass du heute doch nicht nach Hause kommst?"

Seine blauen Augen ruhen auf mir. Ich sage ihm, dass ich keine Möglichkeit habe mich bei Harry zu melden.

„Na, wenn sich Prinz Charming jetzt nicht Sorgen macht", wirft Niall seine Überlegung in den Raum.

Er hat Recht. Harry könnte denken, dass ich es mir anders überlegt habe und nun vielleicht gar keinen Kontakt mehr zu ihm möchte. Dieser Urlaub, der meiner Entspannung dienen sollte, entwickelt sich mehr und mehr zu einem Horrortrip.

Der Tag zieht sich träge hin. Am Nachmittag entscheide ich mich gemeinsam mit Niall, wenigstens die Zeit zu nutzen, um zusammen ein Mal ans Meer zu fahren. Hierfür leihen wir uns den Wagen meine Vaters aus. Leider können wir mit diesem nicht zurück nach Hause fahren, da er ihn ab morgen schon für eine Fahrt zu einem Kunden benötigt.

Mit dem Blonden laufe ich den endlosen Strand entlang. Die Sonne wird immer wieder von Wolken verdeckt, dieser Umstand scheint dafür verantwortlich zu sein, dass es heute relativ leer am Strand ist. Der Wind pfeift uns um die Ohren. Meine Haare fliegen mir immer wieder ins Gesicht.

Ich erzähle Niall etwas aus meiner Kindheit. Wie ich oft mit meinen Eltern am Strand war. Wir zum Beispiel Drachen steigen gelassen haben, oder mein Vater mir das Schnorcheln beigebracht hat.

Mein bester Freund bricht in lautstarkes Gelächter aus, als ich ihm erzähle, dass mein Vater bei einem unser Schnorchelausflüge damals, einen gefährlichen Angriff, durch einen kleinen Krebs überlebt hat. Unter Wasser wollte er mir diesen zeigen und deutet mit seinem Finger darauf, sofort nutze das Seeungeheuer die Chance und schloss seine Scheren um den Zeigefingers meines Dad's.

Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie er aus dem Wasser gesprungen ist und direkt zu meine Mutter gelaufen ist, welche ihm helfen musste das hartnäckige Kerlchen zu entfernen.

Als der Übeltäter beseitigt war, versorgte meine Mum die Schnittstelle fachmännisch. Das hielt meinen Vater aber nicht davon in den nächsten Tagen den sterbenden Schwan zu mimen, um sich zum Beispiel vor dem Abwasch zu drücken.

Männer eben. Zu seiner Verteidigung muss ich allerdings sagen, dass die kleine Narbe, welche durch den verursachten Schnitt entstanden ist, noch heute an seinem rechten Zeigefinger zu erkennen ist. Voraussetzung hierfür ist, dass der Raum mit professionellem Licht ausgeleuchtet wird, dann kann man die Narbe ganz schwach erahnen.

Wieder zu Hause essen wir gemeinsam mit Karen und meinem Dad zu Abend. Ich wechsle so wenig Worte wie möglich mit den beiden. Genau so viel, dass es nicht auffällt, dass ich die beiden eigentlich im Moment nicht ertragen kann.

Ich verabschiede mich frühzeitig und verschwinde auf mein Zimmer, um ins Bett zu gehen. In der Hoffnung, dass wenn ich schlafen würde, die Stunden bis zu meinem Wiedersehen mit Harry schneller vergehen. Niall bleibt noch auf und schaut sich mit meinem Dad irgendein Footballspiel im Fernsehen an.

Upstairs to Hell || Harry StylesOnde histórias criam vida. Descubra agora