23. Kapitel

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...Ich öffnete die Tür und schaute mich in der Bar um. Dunkelbraune Theke, rote Barhocker und überall Fettsäcke, Alkoholleichen und Nutten. In der Mitte des Raumes, befand sich ein abgenutzter Billardtisch. Ich grinste. Es war meine Spezialität!
Aber heute würde ich erstmal nicht spielen, ich hatte ja etwas ganz anderes vor!

Ich legte meinen Motorradhelm auf dem Tresen ab und setzte mich auf den Barhocker. "Wodka Lemon, doppelt stark" sagte ich zu dem Barkeeper und schaute mich kurz um. Ein leises, monotones Lied, lief im Hintergrund und die meisten lagen auf den Tischen, oder starrten stumm ihre leeren Gläser an. Ein wirklich trauriger Anblick, aber ich war mir sicher das das meiste einfach nur Schauspielerei war!

Er nickte knapp und nahm das billige Zeug aus dem Regal. Er war so in meinem Alter und gut gebaut für seine Größe von ungefähr ein Meter achtzig. Wieso er hier arbeitete, konnte ich mir nicht erklären, aber dennoch war ich froh jemanden anzutreffen, der nicht nach Syphilis aussah.
Er reichte mir mein. Getränk und widmete sich dem Gläser trocknen zu. Ich nahm einen Schluck und schaute ihn verwundert an. "Der Scheiss schmeckt ja ganz gut!"

Er hob eine Augenbraue und lachte leicht. "Wenn du nichts mehr hast, schmeckt selbst scheisse gut".

Grinsend stellte ich das Glas ab und musterte ihn. Er war eine sehr interessante Person. "Woher willst du wissen, das ich nichts habe?" Fragte ich ihn.

Er schüttelte lachend den Kopf. "Das habe ich nicht gesagt. Was sucht ein Kerl wie du in diesem Laden? Ich habe noch nie einen Motorradfahrer mit einem Helm in dieser verschimmelten Bar gesehen. Die meisten Loser hier, haben nachdem sie sich so ein Schrottteil gekauft haben, kein Geld mehr um sich den Rest zu leisten. Ein Teufelskreis in dieser Bar. Außerdem stinkst du nicht Scheisse, so wie die anderen hier. Du hast also etwas Kapital, aber wieso du hier bist, kann ich mir noch nicht beantworten".

Ich musste einfach mitlachen. Dieser Kerl war ein Komiker und war mir jetzt schon sympathisch. "Ian" sagte ich. Er nickte. "Jonny. Also, was suchst du in diesem Loch?"

"Einen alten Freund... Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen und ich hab gehört, das er sich öfters hier rumtreibt. Solange ich in der Stadt bin, wollte ich ihn besuchen... Einpaar Informationen austauschen und über alte Sachen reden..." Sagte ich und ließ den Alkohol in meinem Glas kreisen.

"Ich arbeite schon lange hier und das riecht mir schwer nach Ärger. Oder täusche ich mich?" Fragte er. Ich schüttele den Kopf. "Nein, tust du nicht. Wir haben noch eine offene Rechnung, die beglichen werden muss. Gibt es jetzt ein Problem zwischen uns?"

Er zuckte mit den Schultern. "Die Drecksbude gehört mir nicht, also tu dir keinen Zwang an. Aber geschossen wird hier drinnen nicht, sonst kommen noch die Bullen und dann bin ich arbeitslos".

Ich zwinkerte ihm zu. "Deal... Und mach dir keine Sorgen... Ich finde dir schon eine neue Arbeit, bei der du mehr verdienst als hier... Falls es eskalieren sollte, was ich aber nicht glaube". "Das hoffe ich doch" gab er lässig zurück. Er hatte diese selbe, Arschlochs-mir ist alles egal-Einstellung, wie Sascha und genau deshalb mochte ich diesen Kerl jetzt schon.

Ich grinste Jonny an, der rollte daraufhin genervt mit den Augen und drehte sich um. "Viel Spaß mein Freund" sagte er leise und widmete sich wieder seiner Arbeit zu. "Wie viel, wenn ich fragen darf?" Fragte ich die Dame hinter mir und zündete mir eine Zigarette an. Ihre Hände fuhren meinen Rücken runter. "Ian... Das ist ein schöner Name". Ich drehte mich um und betrachtete sie. Sie hatte rote, schulterlange Haare und grüne Augen. Ihre Haut war sehr hell, dafür hatte sie aber dunkle Krallen. Ich hatte nichts gegen gemachte Brüste und kleinen Chirurgischen Eingriffen, aber zu aufgespritzt Lippen und künstliche Nägel, fand ich schrecklich. Ich konnte es nicht ausstehen mit einem Schlauchboot rumzumachen.

HuntsmanOnde histórias criam vida. Descubra agora