28. (Vorletztes) Kapitel

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"Hälts du jetzt endlich die Fresse?!" Fragte er seine Fingerknöchel knacksend.

"Wieso kriege ich eigentlich immer aufs Maul?! Schlag mal sie, vielleicht halte ich dann endlich meine Klappe!" Sagte ich wütend und verschränkte meine Arme.

Er schaute zu ihr rüber. Sie stand stumm in der Ecke und schaute ihn mit großen Augen an. "Keine schlecht Idee..." Grinsend lief er auf sie zu und krempelte seine Ärmel hoch. 'Oh ein ganz harter' dachte ich und kroch zur Wand um mich hochzuziehen. 'Auf geht es Ian! Eine unschuldige Bürgerin ist in Gefahr und bedarf deiner Hilfe!'

Doch anscheinend brauchte sie nicht meine Hilfe. Bevor er Rita erreichte, erreichte sie ihn. Zuerst bekam der große Muskelprotz einen Tritt in die Eier und danach mehrere Tritte in den Magen. Mit dem Ellenbogen schlug sie ihm auf den Rücken und verpasste ihm zuletzt einen Knock out mit ihrem Fuß. Mit weit aufgerissenen Augen schaute ich zu, wie der Kollos zu Boden ging und liegen blieb.
"...Das erklärt alle präzisen Eier Tritte, die du mir jemals gegeben hast..." Sagte ich leise.

"Selbstverteidigungs Kurs... Beim ersten Angriff war ich zu unsicher gewesen..." Sagte sie schwer atmend und wischte sich über die Stirn. Gott hatte diese zierliche Frau Kraft!

"Also, du weißt das das alles nur eine Ablenkung von mir war. Ich wollte gerade aufstehen und ihn für dich erledigen".
"Komm Ian" lächelte sie und streckte mir die Hand entgegen.

Mit zusammengekniffen Augen und einer Hand an den Rippen, ließ ich mir hoch helfen. "Alles gut?" "Ja" sagte ich angestrengt. "Und ich meine das ernst! Wäre ich auf den beinen gewesen, wäre der Kerl jetzt tot!"

"Ich weiß" grinste sie. "Hast du starke schmerzen?"

"Sagen wir es mal so, der Mistkerl hat so gut getroffen, wie du in seine Eier!..." Das war kein Witz gewesen. Bis jetzt spürte ich zwei gebrochene Rippen, die dritte... Hm... Die war leicht angeknackst. Das war kein Problem, die würden schon zusammenwachsen und heilen, oder wie auch immer.  "Ehm... Kannst du mir vielleicht zeigen, also das mit den Tritten und zuletzt den fliegende Fuß? Das sah verdammt cool aus" murmelte ich.

"Wenn wir es hier raus schaffen, gerne. Halt dich an mir fest" sagte sie und stütze mich von der Seite. Gesagt und getan.

"Ian..." "Was?" "Nimm deine Hand von meinem Hintern". "Du hast gesagt ich soll mich festhalten?" Sie schaute mich böse an. "Aber nicht an meinem Hintern!" "Woher soll ich das denn wissen?! Drück dich halt besser aus!"
"Du nutzt wirklich jede Chance, um mich irgendwie zu begrapschen, oder?"

"Du kennst mich doch inzwischen" grinste ich und verpasste ihr einen leichten Klaps. "Mein Gott, genieß es! Ich bin wahrscheinlich der letzte der dir an den arsch fassen wird, so haben wir doch beide was davon, oder?"

Sie atmete tief ein und aus. "Konzentrieren wir uns jetzt erstmal auf das wesentliche. Was machen wir?"

"Zuerst suchen wir meinen großen Teddybär und die kleine Haribo Truppe... Dann kämpfen wir uns hier raus" sagte ich grob zusammen gefasst. Ein Plan würde sich schon irgendwie ergeben.

"Du magst ihn sehr, oder?" Fragte sie und schaute zu mir rüber. "Sascha? Natürlich, er ist der einzige der es vierundzwanzig Stunden neben mir aushält. Ob Tag oder Nacht, wenn ich ihn brauche, ist er da".

"Wie habt ihr euch kennengelernt? Hat er keine Familie das er immer bei dir ist?" "Er hatte, mal eine Familie. Seine Frau und seine Tochter sind gestorben, schon vor sehr langer Zeit. Reden tut er nicht darüber, er hat mir nur eins darüber gesagt, das es ein Unfall war. Wie wir uns kennengelernt haben... Wie beschreibe ich das am besten... Kennst du Russisch Roulett? In einen Revolver kommt eine Kugel und dann darfst du drehen und sie dir an dein Hirn halten. Das Risiko beim abdrücken zu sterben, ist groß und dann Adrenalin fließt nur noch durch deinen Körper! Ich habe zusammen mit drei Kerlen gespielt. Sascha war einer davon und sie hatten ihn reingelegt. Anstatt eine Kugel, haben sie ihm fünf von sechs Kugeln in den Revolver gesteckt. Ich habe ihn gerettet und gegen seinen Willen mitgenommen, weil ich Potenzial in ihm gesehen habe. Lange war er wütend und wollte mich töten, doch irgendwann hatte er seine Meinung geändert und mir gedankt".

HuntsmanWhere stories live. Discover now