Kapitel 2: ...Ich hasse dich...

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Wutentbrannt stürmte ich ins Haus. Ich habe ihm doch geschrieben dass er sich verpissen soll. Wenn er noch schläft ist es ja noch eher in Ordnung... Aber wenn er jetzt da sitzt und mich anschaut raste ich aus und - ja, was mach ich dann? Ach ist ja egal. Ich schicke ihn einfach nach Hause.

Als ich die Haustüre aufschloss steckte ich zuerst den Kopf durch die Türe um zu sehen ob er hier auf mich wartet, aber zum Glück war er zumindest nicht hier also ging ich ganz rein. Corra sprang mir in der Küche sofort entgegen. Gestern Abend habe ich sie zu einem Guten Kumpel gegeben weil ich ungestört sein wollte. Aber er hat sie wohl zurück gebracht, besser so. Vielleicht kann sie IHN ja dazu anregen seinen schon ziemlichen sexy Arsch aus meinem Haus zu bewegen.

Ich gab ihr also das Zeichen dass sie bei Fuß gehen soll und lief dann los. Ich ging erst hoch und sah im Schlafzimmer nach, dort war er aber nicht. Dann ging ich weiter. Gerade als ich ins Wohnzimmer gehen wollte hörte ich im Bad dass die Dusche an war. Also ging ich weiter und setzte mich ins Wohnzimmer.

Nach zwanzig minuten- ja, 20 fucking Minuten hat er gebraucht- kam der werte Herr nur in einem Handtuch bekleidet aus dem Badezimmer. Natürlich scannte ich ihn nicht von oben bis unten ab- was denkt ihr denn von mir?

Seine im Undercut geschnittenen Haare hingen ihm noch tropfend über der Stirn. Ich musste mir auf die Zunge beißen um mich von diesem nicht allzu hässlichen immer noch von tropfen bedeckten Sixpack weg zu reißen.

Ja, ich sehe es ein. Er ist ein Gott.

"Morgen." lächelte Er mich an und zwinkerte mir zu. Sofort verspannte ich mich wieder und richtete mich auf.

"Geh dir etwas anziehen." sagte ich bedrohlich, was ihm aber nur ein Lachen entlockte ehe er sich umdrehte und zurück ins Schlafzimmer ging. Nach ein paar Minuten kam er wieder- immer noch nicht ganz angezogen- zurück ins Zimmer. Diesmal beherrschte ich mich und sah nicht auf sein scharfes Sixpack, nein ich konnte mich zusammen reißen.

"Was willst du noch hier?" fragte ich geradeaus und wendete meinen Blick gelangweilt von meinem Handy ab, auf ihn.

Wenn ihr wissen wollt wie ich mich fühlte, dann beschreibe ich es euch. Ich wusste dass ich immer noch etwas für ihn empfinde, vertraute ihm jedoch nicht mehr über den Weg. Es war immerhin zehn Jahre her und dazu kam er nicht einmal zum Klassentreffen vor zwei Jahren. Zu der Zeit dachte ich er kam nicht wegen mir, aber mittlerweile interessiert es mich einfach nicht mehr. In den Zehn Jahren habe ich gelernt wie ich mich von anderen fern halte und dazu auch wie ich geschäftlich gut voran komme.

Also ich wusste wie ich ihn von mir fern hielt. Ich war so wütend auf ihn als er sich einfach verpisst hatte, aber mit der Zeit ist der Hass auf mich gewandert. Deshalb habe ich mich eine Zeit lang auch so hängen lassen. Etwas von dieser Wut fühle ich heute noch. Ich hatte es immer unterdrückt. Als ich mit Peligro anfing sah ich in jedem Mann Ben. Doch ich lernte es unter Kontrolle zu bekommen.

Und diesmal werde ich meine Maske nicht fallen lassen.

Bens POV:

Ich sah sie an. Sie hatte sich verändert, wurde noch hübscher, noch schärfer, noch perfekter. Natürlich stellte ich meine Entscheidung  für die Brown immer in frage, aber es war zum Ende hin eine schöne Erfahrung, obwohl es mich zerstörte nicht mehr bei ihr zu sein, von Cole zu hören dass er sie immer ins Bett brachte als sie sich total zugedröhnt hatte und zum Ende hin zu hören dass sie auf Entzug war. Es vernichtete mein inneres zu hören wie sie meinetwegen am Boden war. Leider haben Cole und ich uns auseinander gelebt und er hält mich nur noch über sie auf dem stand.

Er hatte mir auch geschrieben dass sie gestern in diesen Club gehen werden. Deshalb war ich auch da. Er hatte mir auch erzählt dass sie DAS jedes Jahr gemacht hatte. Das zog mich noch mehr runter.

"Was willst du noch hier?" fragte sie mich gelangweilt, was mir einen Stich durch den ganzen Körper jagte. Ich liebe diese Frau mit jedem Nerv meines Körpers.

Verlegen kratzte ich mich am Nacken.

"Ich wollte mit dir reden." sagte ich und traute mich gar nicht ihr in das Gesicht zu sehen. Es herrschte Stille. Keiner sagte etwas. Dann traute ich mich wieder hoch zu sehen. Sie war rot angelaufen, hielt stark das Lachen zurück, ließ es jedoch
frei. Der gehässige laut ihrer Stimme trieb mir wieder einen Stich durchs Herz.

"Reden? Dafür ist es jetzt ja wohl etwa zehn Jahre zu spät." Lachte sie mich aus während sie sich die Träne aus dem Augenwinkel wischte.

Dann sah sie mir mit eisernem blick an, aber ich schätze, ich bekomme was ich verdiene. Beschämt sah ich auf den Boden. Warum bin ich nicht einfach gegangen?

Nein! So darf ich gar nicht erst denken! Ich kann nicht immer weg rennen. Ich muss es mit ihr nochmal gerade biegen.

"Es tut mir leid." flüsterte ich. Ich wollte nicht schwach wirken, aber trotzdem entwich mir eine Träne aus dem Augenwinkel.

Wieder lachte sie mich aus.

"So? Es tut dir leid? Das ist ja schön! NUR LEIDER ZU SPÄT! ICH HABE MIT DIR ABGESCHLOSSEN! DU  BRAUCHST GAR NICHT ERST ZU DENKEN NUR WEIL WIR LETZTE NACHT MITEINANDER GESCHLAFEN HABEN ÄNDERT DAS NICHTS! ICH HASSE DICH SEIT DEM TAG ALS DU DICH EINFACH VERPISST HAST SO DERMASEN!" Sie schrie mich an und ich wusste gar nicht was ich tun sollte. Die Situation überforderte mich total. Doch ein Part rannte mir durch den Kopf. Immer wieder auf dauerschleife

"... Ich hasse dich..."

"Ich denke ich gehe dann wohl besser." flüsterte ich und schluckte den Schock sowie die Trauer runter und zog mir mein Oberteil über den Kopf. Dann schnappte ich meine Schuhe und schlupfte schnell in diese rein ehe ich aus dem Haus rannte.

Ich schloss den Lambo auf, setzte mich rein und fing an auf das Carbonfaser-Lenkrad einzuschlagen bis meine Hände Blutig waren. Dann fing ich an zu weinen. Ihr könnt mich Pussy nennen, aber es war einfach zu viel für mich. Noch ein Paar mal schlug ich gegen das Lenkrad, ehe ich den Motor startete und raus fuhr. Draußen schrieb ich kurz noch eine Nachricht an sie, welche ich ihr in dem Briefkasten warf ehe ich zurück zu meinem Haus fuhr.

Why You See Everyone TwiceWhere stories live. Discover now