10. Teil

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Haha, ich hatte gewonnen und durfte mir eine saftige Strafe für Burak überlegen!
"Und was ist meine Strafe?!", fragte Burak unsicher.
"Hmm, ich überlege mir später etwas ...", sagte ich.
"Oh Can, dann wird es bestimmt etwas schlimmes!", stellte Burak fest.
"Hmm, hättest du halt gewonnen, und außerdem war es dein Vorschlag ...", sagte Can bemitleidet.
Dann warf er ein Blick auf die Uhr und merkte, dass es Zeit war zu gehen.
"Ich muss dann gehen.", sagte er.
"Okay, tschüss.", sagte Burak und begleitete seinen Kumpel bis zur Türe.
"Tschüss Can, was toll mit dir!", rief ich ihm hinterher und bemerkte eine kleine Eifersucht in Burak aufsteigen. Doch er lächelte dann und freute sich, dass wir gut auskamen.
Dann machte er die Türe zu und wandte sich zu mir.
Wir räumten die Controller weg.
"Ich habe Hunger, sollen wir etwas essen?", fragte mich Burak.
"Ja, wäre nicht schlecht ...", meinte ich.
"Willst du etwas Bestimmtes essen?", fragte mich Burak und lehnte sich an den Küchenschrank.
"Nein, nicht.", sagte ich.
Er dachte nach.
"Komm, ich bringe dich irgendwo Schickes hin. Mache dich hübsch, wenn du willst.", sagte er.
"Muss das sein, wir können auch Zuhause etwas essen ...", meinte ich. Ich wollte nicht mit Burak irgendwo hingehen.
"Ich bitte dich, du wirst es nicht bereuen ...", meinte er.
Seufzend entschied ich mich mit ihm zu gehen.
"Ich komme in fünf Minuten.", sagte ich.
"Das heißt in einer halben Stunde.", meinte Burak.
"Bei mir heißen fünf Minuten auch fünf Minuten!", versicherte ich und ging in mein Zimmer hoch.
Ich schaute im Schrank nach, was ich anziehen könnte.
Ah, ich weiß!
Ich zog mich fertig um und machte mir eine schöne lockere Steckfrisur. Ich schminkte mich auch bisschen und war in fünf Minuten fertig.
Ich ging die Treppen runter.
Burak saß auf dem Sofa und wartete mit gedrehtem Rücken auf mich.
Als er meine Schritte hörte drehte er sich um.
"Schick! Dann lass uns gehen. Und auch wirklich in fünf Minuten.", meinte er und lächelte mich an. Wir gingen mit einem Hintereingang zu Buraks Garage. Darin waren vier Autos. Wie reich muss er sein? Und er lief auf ein, seit gefasst, Huracan zu.
Ja, ein Huracan!
"Der ist ja mega-"
"Heiß?", beendete Burak mein Wort und lachte.
"Nein, cool wollte ich sagen, aber heiß ist er auch.", meinte ich und lächelte.
"Madame, steigen Sie bitte ein.", sagte Burak und öffnete mir die Beifahrertüre. Dankend stieg ich ein. Ah übrigens, ich hatte mich für ein langärmliges engeres Oberteil mit Rollkragen entschieden, weil ich den Verband am linken Arm nicht zeigen wollte und hatte drunter eine Jeans kombiniert. Denn hier wollte ich auch nicht mein Verband zeigen. Und Highheels natürlich!
Dann stieg Burak ein und fuhr los.
"Mit meinem Huracan fuhr ich lange nicht.", meinte er.
Ich zog nur rasch die Braue und wollte wissen wie reich er war ...
Ah, dieser Sound, wenn er Gas gibt ...
"Dieser Sound ist hammer, findest du nicht?", fragte mich Burak, als ob er meine Gedanken lesen könnte.
Ich konnte nur nicken und "ja" sagen.
Als wir die Autobahn verließen und in die Stadt abbogen, zogen sich nur mehr Blicke auf das Auto.
"So wir sind da.", sagte Burak und stellte das Auto ab. Schnell eilten uns Leute, wie in den Filmen zu und gingen das Auto parken. Der andere Helfer machte mir die Türe auf und ich bedankte mich.
Ich wollte gerade weiterlaufen, doch knickte um.
"Madame, geht es Ihnen gut?", fragte Burak und eilte mir schnell zur Hilfe. Er streckte mir sein Arm. Ich nickte und hackte mein Arm bei ihn ab, um nicht nochmal umzuknicken ...
Wir betraten das Restaurant ein. Woah, schick hier!
"Gefällt es dir?", fragte mich Burak.
"Ja", sagte ich.
Dann löste ich mein Arm von Burak. Wir suchten uns ein Tisch aus und setzten uns hin. Burak zog den Stuhl nach hinten, damit ich mich setzten sollte. Ich bedankte mich und er setzte sich gegenüber mich hin.
Dann bestellten wir etwas zum Essen und Trinken.
Leise beruhigende Klaviermusik lief im Hintergrund. Dann entdeckte ich den Pianist.
"Kommst du oft hier her?", fragte ich Burak. Er dachte nach.
"Hmm, eigentlich nur für Geschäftsessen oder für besondere Anlässe ...", sagte er.
"Bin ich also besonders?", fragte ich aus Spaß und lachte. Ich war auf die Antwort gespannt.
"Ich wollte dir nur zeigen, wie sehr ich Acht auf dich gebe und du mir vertrauen kannst ...", sagte er ernst und lächelte.
"Aha ...", konnte ich nur sagen.
Da kamen auch zum Glück in Kürze unsere Bestellungen.
"Afiyet olsun (Guten Appetit).", sagte Burak und lächelte mich an.
"Teşekkür ederim, sanada. (Danke, dir auch.)", sagte ich.
"Ich nehme an, du trinkst nicht ...", sagte Burak und schaute auf die Speisekarte.
"Nein, du?"
"Ich auch nicht.", sagte er und legte die Speisekarte wieder zurück.
Huch! Ich dachte schon, er will sich gleich Champagner oder so bestellen!
Ich fing an zu essen. Hmm, war gut! Ist ja auch klar, wir sind in einen der besten Restaurants ...
Irgendwie hatte ich mich schon an Burak gewöhnt, obwohl ich ihn noch hasste!
Die Stille zwischen uns wurde immer unangenehmer. Wir lächelten uns andauernd an.
"Willst du mir mal bisschen über dich erzählen?", fragte mich dann Burak plötzlich.
"Über mich?", wiederholte ich. Rhetorische Frage!
Er nickte.
"Äh, was soll ich erzählen ... Ich bin Kader Dereci und bin 22 Jahre alt. Ich bin in Kreuzberg geboren und aufgewachsen.", sagte ich zuerst.
"Mehr nicht?", fragte Burak und schaute mich erwartungsvoll an.
"Na ja, mit 14 verlor ich meine Eltern wegen einem Autounfall und wohnte seitdem bei meiner Tante ...", sagte ich.
"Oh, başın sağ olsun. Özür dilerim. (Oh, mein Beileid. Tut mir leid.)", sagte Burak.
"Schon okay."
"Und wann hast du Geburtstag?", fragte er mich.
"Am 12. April, du?", sagte ich.
"Am 3. Dezember.", sagte er.
"Also ist dein Sternzeichen Widder."
"Ja, und deiner Schütze.", sagte ich.
"Wusstest du schon, dass beide Elemente der Sternzeichen Feuer ist?", fragte er mich plötzlich.
Ich lachte.
"Feuer? Ich glaube nicht an so was ... Interessierst du dich für die Astrologie?", fragte ich.
"Hmm, ist schon interessant, aber ich glaube nicht an alles.", meinte er.
"Okay, was weißt du noch so, scheint interessant zu sein ...", meinte ich.
Dann lachte er.
"Also, Die Frauen mit dem Sternzeichen Widder geben sehr viel Acht auf ihr äußeres und mögen luxuriöse Sachen. Sie sind energische Personen, aufgrund ihres Elements. Sie mögen es gelobt zu werden und sind oft nicht zu Frieden mit sich. Auf Freunde geben sie viel Acht und sind offen redende Personen. Sie sind emotional und sind deswegen auch leicht zerbrechlich, wollen immer das beste und können auch Perfektionisten sein. Sie kriegen was sie wollen. Und selbstsicher sind sie auch. Aber sie können ungeduldig und schnell aufgebracht sein.", erzählte er mir.
"Wow, ich dachte, dass so etwas nur Müll sei, aber da trifft doch einiges zu ...", gab ich zu.
Darüber lachte Burak.
"Ich glaube jetzt weißt du, warum ich es interessant finde.", meinte er.
Ich nickte.

Burak
Das Essen war fertig. Ich bezahlte, danach standen wir auf und gingen. Eigentlich war es schon ein nettes Essen. Und hoffentlich hatte Kader verstanden, dass ich Acht auf sie gab ... "War doch gar nicht so schlecht, oder?", fragte ich Kader.
"Ja, aber die Rechnung war ja mal überteuert.", meinte sie.
"Normal bei solchen Restaurants ..", sagte ich.
Dann stiegen wir in mein Auto ein und fuhren fort.
"Ich bin so müde ...", sagte Kader und hielt ihre Hand beim gähnen vor dem Mund.
"Ja, es ist auch zehn nach elf."
Sie lehnte sich müde an den Sitz und schaute mit halb geschlossenen Augen geradeaus.
Ich dachte sie sei eingeschlafen.
"Hey, fahr mal langsamer!", beschwerte sie sich und ich merkte, dass sie noch wach war.
Dann ging ich von 200 auf 170 runter.
"Sonnst fährst du wieder jemanden an!", meinte sie und brachte mich endgültig auf langsame 150 ...

Wir waren da.
"So Kader, wir sind da.", sagte ich und parkte wieder in die Garage.
Doch sie rührte sich nicht.
"Kader?", fragte ich. Keine Laute.
Sie war eingeschlafen. Oh nein, sage bitte nicht eine 0815 Geschichte, wo ich Kader ins Haus tragen muss!
Ich rüttelte sie und sagte mehrmals ihren Namen. Dann wachte sie endgültig halb auf. Ich nahm ihr Arm um mein Nacken und half ihr in die Wohnung zu gehen. Sie lief wie betrunken, also hielt ich sie auch von der Seite fest.
Sie ging die Treppen ebenfalls wie betrunken hoch und wäre fast gestolpert.
"Vorsicht, man Kader!", warnte ich sie fast bei jeder Stufe.
Dann setzte ich sie auf die Couch und ich ging meine Jacke aufhängen.
Als ich kam schlief sie bereits. Ich seufzte und versuchte sie aufzuwecken.
"Kader uyan! (Stehe auf!)", rief ich mehrmals, doch sie lag reglos auf der Couch.
Dann musste ich sie wohl in ihr Zimmer tragen ...
Diese Idee gefiel mir nicht ...
Ich nahm ihr Arm und legte es um mein Nacken, mit meinem anderen Arm packte ich sie und trug sie hoch. Sie war obwohl sie dünn war trotzdem schwer! Ich schaute sie an. Müde war sie innerhalb zehn Minuten eingenickt ...
Ich öffnete die Türe und ließ sie auf ihr Bett nieder. Dann zog ich noch ihre Schuhe aus und legte sie neben den Bett. Gerade wollte ich gehen, als ich ihre Jacke bemerkte und zurückkehrte, um sie langsam auszuziehen. Die Jacke hing ich hinter der Türe auf. Ich deckte sie leicht mit der Decke und ging dann ebenfalls schlafen.
Nachdem ich mein Pyjama angezogen hatte ging ich kurz hoch und checkte ab, ob sie gut schlief.
Ja ...
Dann ging ich.
Ich hoffe sie Vertraut mir jetzt und weiß, dass ich ihr wirklich helfen will ...

1583 Wörter, 28.07.2016

Fortsetzung folgt

Das VersprechenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt