8. Teil

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Kader
Heute ist ein wichtiger Tag! Ich muss versuchen zu laufen ... Ob ich das mit dem Bruch im rechten Fuß schaffe?
Es klopfte. Heute kam eine Ärztin. Sie lächelte mich nett an.
"Hallo Frau Dereci, ich bin Frau Weiß und heute werden wir mal versuchen, ob Sie laufen können.", sagte die Ärztin. Ich nickte und versuchte aufzustehen.
"Ah!" Das einzige, dass ich spürte waren Schmerzen!
"Mit der Ruhe, Frau Dereci, sonnst tun Sie sich weh.", sagte die Ärztin und half mir langsam beim aufstehen. Ich bedankte mich und versuchte zu stehen. Frau Weiß reichte mir Krücken. "Oh nein, oder?", fragte ich, als ich die Krücken sah.
"Frau Dereci, das ist nur eine Hilfe, die sie ein paar Tage lang benutzen müssen, denn wie es scheint, heilen ihre Brüche und Wunden sehr schnell. Erlebe ich sehr selten!", sagte die Ärztin.
Seufzend nahm ich die Krücken entgegen.
"Versuchen Sie bitte in meine Richtung zu laufen.", sagte die Ärztin. Ich humpelte mit dem ehem, scheiß Krücken, ein paar Schritte zu ihr.
"Machen Sie echt gut! Und jetzt weitere Strecken bitte. Laufen Sie bis zu der Türe."
Ich atmete tief ein und ging bis zur Türe.
"Ich lobe Sie, wenn es so weiter geht, können wir Ihre Bandagen am Freitag entfernen und stattdessen Verbände machen.", meinte die Ärztin.
Ich lächelte zu Frieden.
"Bitte machen Sie die Bandagen weg! Sie stören unglaublich ...", sagte ich. "Mal schauen. Ich komme in fünf Minuten wieder, versuchen Sie hier in der Gegend herumzulaufen, aber gehen Sie nicht all zu weit.", sagte die Ärztin und ging. Jetzt war ich auf mich gerichtet. Ich musste mit den doofen Krücken rumlaufen. Ulan Burak! Sen bi elime düşersen ... (Oh Burak! Wenn ich dich mal in die Hände kriege ...)
Ich bin wegen ihm in dieser blöden Lage, habe meine größte Chance des Lebens verpasst und bin arbeitslos! Ich versuchte die Türe aufzumachen und lief bisschen im Gang rum. Ich hatte es im Griff mit den Teilen! Dann ging ich noch bis zu der Pflanze im Gang und kehrte  zurück. Mit den Krücken wollte die Türe aufmachen, doch knickte um. Fast wäre ich runtergefallen, wenn mich jemand nicht gefangen hätte.
"Ah, wirklich dan - nein, oder?"
Burak Aksoy hatte mich aufgehoben. "Allahım, nasıl bi kabusun içimdeyim? Çek o ellerini! (Oh Allah, in welchem Albtraum bin ich drin? Nimm deine Hände weg!"), schrie ich Burak an.
Schnell löste er seine Hände von mir und schaute mich entsetzt an. Ich stand wieder auf einem Bein.
"Seni görmek istemiyorum dedim! Sağırmısın! Durumuma bak! Hepsi senin dikkatsızlığın yüzünden! (Ich will dich nicht sehen, sagte ich! Bist du taub! Schau mal meine Lage an! Alles wegen deiner Achtlosigkeit!)", sagte ich.
"Kader! Deme öyle! Içim parçalanıyor! (Kader! Rede nicht so! Ich zerbreche innerlich!)", meinte Burak.
"Hayatımı mahvettin! Sana teşekkür mü ediyim?! (Du hast mein Leben zerstört! Soll ich dir danken?!)", funkelte ich ihn an.
Ich setzte mich auf mein Bett.
"Ich bin gekommen, um zu sagen, dass ich dich am Samstag um zwölf Uhr abholen komme.", sagte er.
"Was? Mit dir gehe ich nirgendwo hin! Nicht mal zur Hölle!"
"Kader! Sus artık! Sana yardım etmek isteyende suç! (Kader! Sei mal leise jetzt! Doch der Fehler liegt am Helfer!)"
Ich verstummte plötzlich.
"Siehst du nicht, wie verzweifelt ich bin?! Verstehe mich doch! Würdest du jemanden absichtlich anfahren? Nein! Also verstehe mich bitte! Gib mir nur zwei Wochen nach deiner Entlassung und ich werde ein undenkbares Leben für dich aufbauen!", sagte Burak und schaute mir flehend in die Augen.
"Ich weiß nicht Burak ...", sagte ich. Dann fuhr er durch seine Haare und ging weg.
Was denkt er? Das man ein Leben mit Legosteinen aufbauen kann?

Burak
"Mit dir gehe ich nirgendwo hin! Nicht mal zur Hölle!, hat sie gesagt!", erzählte ich Can.
"Oh, du steckst Schwierigkeiten, denn so leicht wird sie sich nicht überzeugen ...", meinte er.
"Sie muss mit mir kommen, sie hat keine andere Wahl!", sagte ich und stand von meinem Bürostuhl auf.
"Ich werde nach der Entlassung in zwei Wochen für Kader ein neues Leben aufbauen und alle werden staunen!", meinte ich. Ich weiß, was ich schon machen muss ...
"Dann bin ich gespannt ...", sagte Can.

Kader
Die Tage vergehen wirklich sehr schnell und es ist schon Freitag. Heute werden meine Brüche kontrolliert und entschieden, ob man Verbände stattdessen machen kann. Frau Weiß kam mich abholen. Die Krücken musste ich immer noch benutzen. "Guten Morgen Frau Dereci, lasst uns schnell eine Röntgenaufnahme machen.", sagte sie und lächelte mich an. Ich nickte und stand auf. Mit den Krücken folgte ich ihr zum Röntgenraum.
"Dann setzten Sie sich hier hin und warten Sie auf die Aufnahmen.", sagte die Ärztin und platzierte mich auf die Liege im Raum. Ich setzte mich hin und Frau Weiß ging raus. Das Röntgenbild wurde geschossen und in Kürze betrat die Ärztin den Raum.
"Gut, jetzt schauen wir Ihre Aufnahmen an.", sagte sie und ging ihr Büro. Ich folgte ihr.
"Setzten Sie sich hin.", sagte Frau Weiß und wies auf den Stuhl gegenüber ihr Tisch hin. Ich setzte mich hin und wartete auf die Rückmeldung.
"Also Frau Dereci, Ihre Ergebnisse sind hervorragend. Ein Lob an Sie, dass Sie so stark waren.", sagte Frau Weiß und lächelte.
"Echt? Vielen Dank, mit Ihrer Hilfe hätte ich das nie geschafft ...", sagte ich.
"Dafür sind wir ja da. Folgen Sie mir, wir gehen Ihre Bandagen entfernen."
Wir standen auf und gingen den Gang runter, bis zum vorletzten Raum.

Die Bandagen waren weg. Mein Fußgelenk war schneeweiß wegen dem Gips. Und der am linken Handgelenk war auch weg. Endlich! Knapp drei Wochen hatte ich diese störenden Gipse um mich!
"Sie müssen aber trotzdem vorsichtig sein. Sie dürfen ihre gebrochenen Stellen nicht zu sehr belasten.", sagte Frau Weiß.
"Das mache ich!", sagte ich zu Frieden.
Dann wurden Verbände um die gebrochenen Stellen gemacht.
"Kann ich jetzt ohne Krücken laufen?", fragte ich.
"Ja, versuchen Sie mal.", sagte die Ärztin. Ich stand auf und dachte gleich, dass es sehr wehtun würde. Aber es tat nur so weh, als ob ich mein Fuß irgendwo angehauen hätte.
"Endlich! Nach Wochen kann ich wieder laufen!", freute ich mich. Die Ärztin lächelte.
"Aber nicht vergessen, Sie müssen sich noch eine Woche ausruhen, danach sollten Sie zur Kontrolle kommen.", sagte Frau Weiß. Ich nickte.
Endlich kann ich wieder frei laufen und werde morgen entlassen!

1040 Wörter, 26.07.2016

Fortsetzung folgt

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