Kapitel 3

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Kapitel 3

Verschlafen drehte ich mich in meinem Bett und sah aus dem Fenster des Hotelzimmers. Unglaublich das ich nun wirklich hier in Dortmund war. Der ehemaligen Heimatstadt meiner Mutter. Ich setzte mich müde auf und verfluchte jetzt schon den Jetlag. Ich seufzte und stand auf um ins Bad zu gehen. Eine Dusche würde mir bestimmt helfen richtig wach zu werden. Bevor ich das Bad betrat kramte ich in meinem Koffer neue Kleidung raus.
Nachdem ich nach einer halben Stunde wieder halbwegs Menschlich aussah überlegte ich was ich machen könnte. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir dass es bereits sechzehn Uhr war. Um die Stadt möglichst schnell kennenzulernen, entschloss ich mich diese auf eigene Faust zu erkunden. Schnell nahm ich mir meine Schlüsselkarte und packte sie mit ein paar anderen Sachen in eine Handtasche und verließ das Hotelzimmer. Unten an der Rezeption sah ich die Frau von heute Morgen, die mittlerweile wacher aussah. Sie lächelte mir freundlich zu als ich das Hotel verließ. Okay und wo lang ging ich jetzt? Einfach mal nach rechts würde ich sagen und so lief ich die Straße entlang. Dabei betrachtete ich die Stadt genau und prägte mir alles so gut ein wie es nur ging ein. Ich hatte nämlich so ein kleines Orientierungsproblem. Ich verlief mich immer schnell und hatte dann das Problem zurück zu finden. Ich fand ein kleines Café in das ich mich setzte und bestellte mir erst mal was zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen. Ich hatte ganz vergessen meine Eltern anzurufen dass ich gut gelandet bin. Ohwei, das würde ein Donnerwetter der feinsten Art von meinem Vater geben. Schnell kramte ich mein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer meiner Mutter.

„Valentine!" donnerte meine Mutter auch gleich Streng raus.

„Sorry Mama...ich war so müde das ich direkt im Hotel eingeschlafen bin..."

„Mama Mia dein Papa macht mich wahnsinnig....ja sie ist es..." hörte ich sie sagen. Kurz darauf vernahm ich die wütende Stimme meines Vaters am Telefon. Mit etwas Abstand zu meinem Handy sah ich dieses an.

„Sorry Paps ..." murmelte ich nur und er stoppte mit seiner Predig.

„Ich hatte dir doch gesagt melde dich sofort..." knurrte er.

„Ich weiß und es tut mir Leid okay? Was soll ich denn jetzt machen? Die Zeit zurück drehen?"

„Wäre schön, dann wäre mein kleines Mädchen wenigstens hier."
„Ach Paps..." seufzte ich. Er hatte noch mehr Schwierigkeiten damit mich gehen zu lassen als mein Bruder.

„Hattest du denn einen guten Flug?" fragte meine Mutter und damit wusste ich, dass sie das Gespräch auf Laut gestellt hatten.

„Ja den hatte ich. Habe die meiste Zeit geschlafen..."
„Und wie ist das Hotel?"

„Gut...sauber, reicht für die paar Tage!" gab ich zurück und sah die Kellnerin Dankbar an als sie mir meine Bestellung hin stellte.

„Dann ist ja gut und wann triffst du die von der Agentur?" fragte mich mein Vater und da kam direkt der Geschäftsmann durch. Er führte in LA eine riesige Modelagentur und hatte damit Erfolg. Oft hatte ich für ihn schon gearbeitet nachdem Kunden mich im Büro meines Vaters gesehen hatten. Durch kleine Modeljobs hatte ich mir nämlich das Studium zum Design finanziert. Auch wenn es nie mein Ziel war als Model zu arbeiten, ehrlich gesagt war ich nicht scharf darauf in die Medien zu gelangen. Aber durch diese Modeljobs war mein Studium sicher. Meine Eltern waren zwar Vermögend aber dennoch brachten sie uns früh bei auch mit wenig Geld aus zu kommen. So hatte mein Vater immer gesagt, dass wenn wir etwas wollten, wie zum Beispiel das Studium, wir selber dafür sorgen mussten dass wir es finanziert bekommen. Ich fand es gut dass sie uns so erzogen haben. Ich fand nichts schlimmer als überhebliche Menschen die glauben dass sie Macht haben nur weil sie viel Geld besitzen und für dieses Geld nichts getan haben.

The Country Love (Marco Reus) Abgebrochen Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon