Kapitel 2

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Kapitel 2

Gedankenverloren starrte ich aus dem kleinen Fenster des Fliegers. In meinen Händen hielt ich das Abschieds Geschenk meiner Familie. Ein Amulett mit einem Bild von unserer letzten Familienfeier war dort drin fest gemacht worden. Ich kannte das Amulett, es war von meiner Großmutter. Ich war als Kind von diesem Amulett schon fasziniert gewesen und hatte es immer betrachtet wenn meine Großmutter es trug. Es war wunderschön verschnörkelt und faszinierte mich heute noch mit meinen 23 Jahren immer wieder von neuen. Meine Großmutter hatte einen kleinen Zettel dazu getan.
*Damit du uns immer bei uns trägst!* hatte sie geschrieben und ich musste lächeln. Ich sah wieder auf das Amulett und lächelte als ich das Bild darin sah. Ich konnte mich an die Feier noch genau erinnern. Es war die reinste Katastrophe da einfach mal alles schief lief. Das Catering hatte uns an dem Tag das falsche Essen geliefert, mein Kleid war bei der Feier gerissen weil mein Bruder es sehr lustig fand daran zu zerren und zu allem Übel fing es an dem Tag auch noch an zu regnen wie aus Eimern. Doch meine Familie wäre nicht meine Familie wenn sie daraus nicht etwas Schönes machte. Wir hatten uns einfach alle in den Regen gestellt und angefangen zu Tanzen. Dabei haben wir gelacht und genau dieser Moment wurde von dem Fotografen fest gehalten. Es war einer der mit schönsten Momente die ich erlebt hatte. Ich sah wieder aus dem Fenster und umschloss das Amulett fest mit meiner rechten Hand. Irgendwie war ich ja schon verrückt das alles hier ohne meine Familie zu machen. Ein Urlaub hätte es wahrscheinlich auch getan um die Heimat meiner Mama kennenzulernen aber nein, Ava muss ja gleich dorthin auswandern. Irgendwie musste ich über mich selbst schmunzeln. Doch irgendwas sagte mir dass das die richtige Entscheidung war. Es würde definitiv hart werden so ganz ohne Familie aber das war ja eben das Abendteuer und eins wusste ich. Sobald ich Schwierigkeiten hatte würde meine Familie bei mir sein und deswegen, und nur deswegen war ich mir sicher diesen Schritt zu gehen. Ich beobachtete die Wolken die unter dem Flugzeug schwebten und sah wie die Sonne langsam aber sicher Orange wurde. Ein Blick auf den Bildschirm der recht weit vorne hin und einen die Position des Fliegers zeigte, zeigte mir das wir mittlerweile über den Nord Atlantik waren. Meter für Meter kam ich Deutschland näher und das löste ein Kribbeln in meinem Bauch aus. Ich war nervös, warum auch immer. Vielleicht weil dort ein neues Leben für mich begann. Langsam aber sicher wurde ich müde und deswegen kuschelte ich mich immer mehr in meinen Sitz und beobachtete die Wolken bis meine Augen sich ganz schlossen und ich ins Land der Träume fiel.

„Miss...Miss sie müssen wach werden!" hörte ich eine Stimme neben mir und dazu wurde ich sanft am Arm gerüttelt. Müde öffnete ich meine Augen und sah in die Augen der Stewardess.

„Miss bitte schnallen sie sich an. Wir werden in Kürze in Dortmund landen!" sagte sie freundlich und lächelte dabei.

„Wie spät ist es denn?" fragte ich verwirrt.
„Gleich fünf Uhr morgens Ortszeit!" sagte sie leise und ich nickte nur und setzte mich aufrecht hin. Müde rieb ich mir kurz die Augen und schnallte mich dann an. Ich sah aus dem Fenster und sah bereits wie der Flieger langsam in den Sinkflug ging. Ich betrachtete die die Landschaft die mit jedem Meter deutlicher wurde. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen als der Flieger sich bereit machte zum Landen. Nur noch wenige Meter hielten mich von meiner neuen Heimat ab. Ich war bereit und dieses Gefühl durchströmte mein Körper grade auch. Als der Flieger endlich gelandet war schnappte ich mir meine Sachen und verließ den Flieger. Im Flughafen musste ich noch eine halbe Stunde auf meine Koffer warten, mit denen ich mich dann auf den Weg zu einem Taxi machte. Ich hatte vorab mit einem Hotel schon abgeklärt das ich früh anreisen würde und sie versprachen mir dass das keine Probleme geben würde mit dem Einchecken. Ja ich würde zunächst in einem Hotel leben da die Wohnung in die ich ziehen will noch nicht fertig Saniert war und somit musste ich mit einem Hotel zunächst vorlieb nehmen. Das Taxi fuhr vor dem Hotel vor und ich bezahlte den Fahrer schnell und stieg dann aus. Nachdem der Fahrer mir meine Koffer vor mir abgestellt hatte, betrat ich das Hotel. Eine junge Dame saß an der Rezeption und sah aus als würde sie gleich einschlafen. Ich trat an den Tresen und sah sie an. Sie sah mich müde an und lächelte Schwach.

„Guten Morgen und Willkommen im Mercur Hotel Dortmund. Was kann ich für sie tun?" fragte sie müde.

„Guten Morgen...mein Name ist Ava Valentine und ich hatte telefonisch ein Zimmer hier gebucht."

„Ah sie sind die Frau weswegen ich hier sitze..." brummte sie und tippte in ihrem Computer.

„Entschuldigen sie den Aufwand..."
„Ist mein Job!" brummte sie wieder und legte mir dann einen Zettel vor die Nase.

„Denn bitte einmal ausfüllen ..." sagte sie leise und reichte mir einen Stift. Ich nickte und füllte so schnell ich konnte den Zettel aus damit die Gute vielleicht noch etwas schlaf bekam. Die sah ja schon so aus als würde sie die Arbeit im schlaf tun.

„Bitte" ich reichte ihr den Zettel zurück und sie nahm ihn. Sie sah drauf und schaute dann wieder auf.
„Sie kommen aus Amerika und sprechen so gut Deutsch?" fragte sie mich erstaunt.
„Meine Mutter kommt ursprünglich aus Dortmund und hat mich und mein Bruder zweisprachig aufgezogen."

„Und darf ich fragen was sie hier in Dortmund zu tun haben?" fragte sie neugierig und irgendwie wirkte sie mit einem Mal nicht mehr so müde. Ich lächelte leicht und beobachtete sie wie sie meine Daten in den PC eingab.

„Ich wohne ab jetzt hier...nur ist meine Wohnung noch nicht fertig und deswegen muss ich auf ihr Hotel ausweichen." Sie sah vom PC zu mir.

„Moment...sie ziehen von der Stadt der Engel, Hollywood hier her nach Dortmund in eine gammelige Stadt?" ungläubig sah sie mich an.

„Wie sie sehen. Ja das tue ich." Grinste ich.

„Verrückt..."
„Immer mal wieder Mut zu was neuem!" sagte ich nur und nahm den Schlüssel entgegen.

„Denn Mut hätte ich auch gerne mal...aber nun herzlich Willkommen in der Fußballstadt Dortmund."
„Fußball?" verwirrt sah ich sie an. Ich wusste das Deutschland was Fußball anging sehr bekannt war aber das eine Stadt bekannt war, war mir neu.

„Glauben sie mir...sobald sie in der Stadt waren wissen sie was ich meine! Der BVB regiert hier!" sagte sie nur und lächelte. Ich nickte nur und bedankte mich noch mal für die Mühe die sie wegen mir hatte und verabschiedete mich von ihr und verschwand in meinem Zimmer.
Ich ließ meine Koffer einfach stehen und schmiss mich direkt in das weiche Bett. Gott war ich müde und schon kurz nachdem ich das gedacht hatte verfiel ich in einen tiefen Schlaf.

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Ich weiß es passiert noch nicht so viel aber nur Geduld :D in meinem Kopf baut sich die Idee für die Story immer mehr aus.
Wie findet ihr die Story bisher?

Lg SaskiaPrivat

The Country Love (Marco Reus) Abgebrochen Where stories live. Discover now