Kapitel 54

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Marcel POV

Ich ging fast daran kaputt Marco zu sehen. Er war ein reines Wrack. Er lebte nur noch vor sich hin. Keine Lebensfreude, kein Elan, kein Marco. Ich kannte ihn gut, doch so hatte ich ihn noch nie erlebt. Zum Training ging er nur, weil er es musste. Den Rest des Tages verkroch er sich in seinem Bett und aß nur Pizza oder Burger. Ich machte mir wirklich Sorgen um ihn. Lea hatte ihn wirklich umgehauen und ich konnte mir nie vorstellen, dass ein Mädchen Marco so umhauen kann. Klar er hatte schon einige feste Beziehungen, doch nie war er nach einer Trennung so fertig, wie nach der Trennung von Lea. Ich bekam ihn in den ersten Wochen nach der Trennung auch immer weniger zu Gesicht. Er entfernte sich von uns, seinen Freunden. Mein bester Freund war total zerstört und meiner besten Freundin schien es immer besser zu gehen. Mich freute es wirklich für Lea, dass es ihr in Berlin so gut ging, und trotzdem vermisste ich sie. Die verrückten Sachen, die wir zusammen unternahmen und vor allem das gemeinsame Tanzen. Sie fehlte einfach hier in Dortmund. Vor allem an Marcos Seite. Er war so glücklich, wenn er immer von ihr gesprochen hat und jetzt war alles aus. Das schlimme war, dass ich mir sicher war, dass es kein Happy End für die Beiden geben würde. Lea war glücklich ohne ihn in Berlin und vielleicht war der Umzug nach Berlin auch besser für sie. Irgendwann änderte sich Marco wieder um 180 Grad. Er traf sich wieder mit uns und auch fußballerisch sah es wieder gut aus. Es schien ihm wieder besser zu gehen. Wir gingen wieder oft zusammen feiern und natürlich ging er da meist nicht allein nach Haus. Ich wollte nicht den Moralapostel spielen, da ich 1. nicht besser war, 2. er Single war und 3. er sich so ablenkte. Letztendlich war nichts dagegen einzuwenden und es schien ihm besser zu gehen. Ich hoffe er wird über Lea hinweg kommen.

Lea POV

Eines Nachmittags saß ich dann zusammen mit Frau Zehm in unserem Büro und hatte Zeit einen Kaffee zu trinken. Frau Zehm war übrigens auch sehr lieb und war fast wie eine Mutti für mich. Ich hatte echt schon viel in meiner Zeit hier in Berlin geschafft. Mein Job lief super, ich hatte schon einiges in Berlin gesehen, war hier mit Julia feiern und auch meine Wohnung sah wirklich gemütlich aus. Doch eines stand noch auf meiner Liste: Ich musste mir neue Ärzte suchen. Das Wichtigste war erstmal Frauen- und Hausarzt. Der Rest konnte noch etwas warten. Kurz entschlossen stand ich mit meiner Kaffeetasse auf und ging zu Julia ins Büro. "Na Sonnenschein, was treibt dich zu mir?" begrüßte sie mich als ich in ihrem Büro stand. Sofort musste ich lachen. "Darf ich dich nicht einfach mal besuchen?" Sie lachte jetzt auch. "Ne, ich habe ein Anliegen. Weißt du ob dein Frauen- und Hausarzt noch Patienten aufnimmt? Ich muss mir nämlich jetzt langsam mal Ärzte hier in Berlin suchen." Sie nickte und dachte dann nach. Kurze Zeit später meinte sie: "Also meine Frauenärztin ist eine gute Freundin, daher weiß ich, dass sie noch welche aufnimmt, aber vom Hausarzt weiß ich es nicht. Aber ich geb dir die Nummer, dann kannst du da einfach anrufen. Soll ich dir bei meiner Frauenärztin gleich einen Termin machen? Dann schreibe ich ihr schnell." So viele Infos. Ich war leicht erschlagen und wusste gar nicht, worauf ich zuerst antworten sollte: "Also danke erstmal. Ja, wäre voll lieb, wenn du mir gleich einen Termin machen könntest und beim Hausarzt rufe ich dann einfach mal bei Gelegenheit an." Sie zückte sofort ihr Handy und schrieb eine Nachricht. Ich war wirklich unendlich froh, dass ich Julia hier getroffen hatte. Sie half mir einfach immer weiter. Ihre Frauenärztin schrieb sogar sofort zurück und ich konnte sogar schon diesen Donnerstag um 17:00 Uhr vorbei kommen. Besser konnte es gar nicht laufen. Als ich dann nachmittags Zuhause war, rief ich gleich beim Hausarzt an und auch er nahm zum Glück noch Patienten auf. Dieses Problem hatte ich also auch gelöst. Ich muss sagen, der Umzug nach Berlin tat mir wirklich gut. Jeden Morgen wachte ich mit einem Lachen auf und freute mich auf den Tag, auch wenn ich Marcel und Celine gern öfter sehen würde. Aber der Abstand zu Marco und Mo tat mir gut. Ich konnte das ganze Drama vergessen oder eher verdrängen.

Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt