Kapitel 6

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, konnte ich es immer noch nicht fassen. Marcel ist mit Marco Reus befreundet. Wieder schnappte ich mir mein Handy und suchte jetzt nach Marcels Account bei Instagram. Und... gefunden. Sofort abonnierte ich ihn. Natürlich fand ich auch hier Bilder mit Marco. Nein, ich wollte absolut nichts mit ihm zu tun haben. Ich will nichts mit einem berühmten Fußballer zu tun haben. Plötzlich klingelte es an meiner Tür. Es war halb 9, wer will denn jetzt schon was? Genervt und noch verschlafen schlurfte ich zur Tür und öffnete diese vorsichtig. Eine freudestrahlende Celine stand vor mir und hielt mir eine Tüte entgegen: "Guten Morgen, Frühstück." Sie trällerte wie ein Vogel. Sie war morgens immer super drauf, im Gegensatz zu mir. "Musst du nicht arbeiten?" fragte ich genervt als sie in meine Wohnung spazierte. "Fange um 10 Uhr an und dachte mir, ich besuche mal meine beste Freundin." In der zwischenzeit stand sie schon an meiner Kaffeemaschine und kochte Kaffee. Ich ging zum Kühlschrank und holte Butter und Marmelade: "Mensch, da freu ich mich." Sie merkte natürlich, dass das ironisch gemeint war: "Du bist ja heute noch schlechter drauf als normal." Ich nahm ihr eine Tasse Kaffee ab und setzte mich an meinen Tisch: "War erst um halb 4 Zuhause. Mit einer eigenen Tasse setzte sie sich mir gegenüber: "Wo warst du denn? Hast gar nichts erzählt." Kaffee tat auf jeden Fall super am frühen Morgen: "Ja, war auch nicht geplant. Ich war bei Marcel in der Tanzschule und hab bisschen zugeguckt und danach waren wir mit seinem besten Kumpel feiern." Anerkennend hob sie die Augenbrauen: "Du magst Marcel oder?" Grinsend nickte ich: "Er ist super lieb und uns verbindet einfach die Leidenschaft zum Tanzen." Sie nickte verständinisvoll: "Ist doch super, dass ihr euch so toll versteht. Sein bester Freund ist auch ok?" Und da verschluckte ich mich. Sein bester Freund ist scheiße. "Halt dich fest, wer sein bester Freund ist." Stirnrunzelnd sah sie mich an. "Marco Reus." Ihr Gesichtsausdruck war himmlisch und ich hätte mich wegschmeißen können. Ich sah wie ihre Augen funkelten: "Du verarscht mich." Grinsend sah ich sie an: "Nein, ist wirklich so. Er hat mich sogar nach Hause gefahren." Aufgeregt fragte sie: "Hast du ihn mit hoch genommen? Habt ihr Nummern getauscht? Ist er so süß, wie im Fernsehen?" Ich musste lachen, so verrückt war sie nach ihm. "Nein, ich habe fluchtartig das Auto verlassen, als ich wusste, wer neben mir sitzt." Und wieder drohten ihre AUgen raus zu fallen: "Du wusstest nicht wer er ist?" Und wieder schüttelte ich grinsend den Kopf. "Du sitzt allein mit Marco Reus im Auto, hast die Chance ihn mit nach oben zu nehmen und du hast nichts besseres zu tun, als die Flucht zu ergreifen?" Ich lachte immer noch, da ihr sämtliche Gesichtszüge entglitten. "Celine komm runter, ich will einfach nichts mit einem berühmten, arroganten, abgehobenen Fußballer zu tun haben. Ok?" Geschockt sah sie mich an: "Du bist doch bescheuert." Nach einer Zeit des Schweigens fuhr sie dann fort: "Du verstehst dich super mit Marcel, also wirst du unwillkürlich auch was mit seinem besten Freund zu tun haben.", "Das lass mal meine Sorge sein. Ich werde es schon irgendwie schaffen, ihm aus dem Weg zu gehen." Nachdem wir unseren Kaffee ausgetrunken hatten und auch die Brötchen verspeist waren, ging Celine wieder, weil sie ja arbeiten musste. Ich mümmelte mich mit meinem Laptops ins Bett und begann "Teen Wolf" zu schauen. Die Serie fesselte mich richtig. Am Nachmittag klingelte mein Handy und ich sah, dass es Marcel war. "Naa." begrüßte ich ihn freudig. "Hey Lea. Hat dich Marco gestern gut nach Hause gebracht?" Bei dem Gedanken hätte ich kotzen können. "Ja, das schon, aber Freundchen, mit dir habe ich auch noch ein Hühnchen zu rupfen.", "Wieso, was habe ich gemacht?", "Du hättest mir ja auch mal einen kleinen Hinweis geben können, wer dein bester Freund ist. Ich habe mich total zum Affen gemacht." Ich hörte Marcel am anderen Ende lachen. "Das ist nicht lustig." quietschte ich ins Telefon. "Doch, wenn du dich aufregst, ist das immer etwas lustig." Bockig sagte ich einfach gar nichts mehr und hoffte auf eine Entschuldigung. "Erde an Lea, bist du noch da.?" Ich gab einen Ton von mir, sodass er mich wahrnahm. "Hey, ich konnte doch nicht wissen, dass du ihn nicht kennst. Hätte ja auch sein können, dass du es überspielst.", "Na dann könnte ich aber mega gut schauspielern." Marcel lachte wieder. "Und wie findest du Marco?" fragte er dann. Was soll die blöde Frage denn? Ich wollte ihn nicht anlügen, weil er mir in der kurzen Zeit wirklich wichtig geworden ist: "Also pass auf. Ich hab dich wirklich gern, aber bitte sei mir nicht böse, wenn ich mit Marco nichts zu tun haben will." Plötzlich war Stille am anderen Ende. "Marcel?" Er räusperte sich und fragte dann: "Fandest du ihn so schlimm?", "Daran liegt es nicht, aber bitte akzeptiere es einfach, wenn ich nichts mit einem aufgedunsenen Fußballer zu tun haben will.", "Du kennst Marco doch gar nicht. Er ist total normal." Süß, dass er seinen besten Freund verteidigen wollte. "Kann schon sein, aber man kennt die Vorurteile.", "Du musst ihn einfach besser kennen lernen.", "Bitte akzepiere meine Meinung. Ich muss jetzt auch auflegen, mach dir noch einen schönen Tag." Und dann drückte ich ihn weg. Celine versteht mich nicht, Marcel versteht mich nicht und langsam verstehe ich mich selber nicht. Aber ich war mir sicher, dass ich mit Marco nichts zu tun haben wollte. 

Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?Where stories live. Discover now