Kapitel 25

2.1K 87 1
                                    

Die Woche über hatte ich viel um die Ohren. Training, Marcel und aufs Spiel vorbereiten. Wir spielten am Wochenende in Leverkusen, das hieß, ich hatte auch keine Zeit mich bei Lea zu melden. Als ich am Sonntag Abend fix und fertig auf meinem Sofa lag, griff ich nach meinem Handy und schrieb eine Nachricht an Lea: "Bitte lass uns nochmal reden." Ich wusste nicht ob es zu wenig war, aber ich brauchte nicht um den heißen Brei rum reden. Es war das, was ich wollte. Nach einer Stunde hatte ich immer noch keine Antwort. Bei Whatsapp sah ich, dass sie online war und meine Nachricht gelesen hatte. Gut, dann soll sie mir halt nicht schreiben. Mir doch egal. Das schlimme war, dass es mir nicht egal war und dafür hasste ich mich gerade selber. Als ich am Montag nach dem Training nach Hause kam, hatte ich überraschenderweise eine Nachricht von Lea auf meinem Handy: "Sorry, dass ich jetzt erst schreibe. Hast du heute Abend Zeit? Soll ich vorbei kommen?" Jetzt war ich beruhigt. Sie wollte also auch reden. Training war vorbei, bei Marcel war ich auch schon, also passte das super. "Gerne. Zu wann wärst du hier?" Es dauerte nicht lange, da schrieb sie zurück: "19 Uhr bin ich da." Das passte mir super. Innerlich freute ich mich sie wieder zu sehen. Seit unserem Kuss war ja komplett Funkstille. Meine Mutter hatte mir gestern noch Lasagne vorbei gebracht, die super schmeckte. Somit hatte ich etwas zum Abendbrot für uns. Gegen dreiviertel 7 begann ich die Lasagne warm zu machen und deckte den Tisch. Heute war mal Weißwein angesagt. Um pünktlich 19 Uhr klingelte es an der Tür. Ich fuhr mir noch einmal durch die Haare und riss dann die Tür auf. Schüchtern sah Lea mich an. Sie trug eine enge schwarze Hose, einen lockeren Pulli, darüber eine Lederjacke und die Haare zu einem Dutt. Auch in diesem einfachen Look sah sie bezaubernd aus. Etwas unbehaglich standen wir voreinander, bis ich mich durchrang und ihr einen Wangenkuss gab. "Komm rein.", "Hast du gekocht?" fragte sie noch während sie ihre Schuhe auszog. "Ja, kann man so sagen." grinste ich sie breit an, aber sie verstand das nicht so ganz, fragte aber nicht nach. Wir gingen in die Küche und ihre Augen strahlten: "Ich liebe Lasagne." Zufrieden lächelte ich. Und die von meiner Mutter wird sie noch viel mehr mögen. Gierig starrte sie auf die Lasagne bis ich ihr etwas auffüllte. Nach dem ersten Bissen lehnte sie sich nach hinten und verdrehte genüsslich die Augen. Dabei gab sie ein Geräusch von sich, was bestätigte, dass sie es toll fand. "Besser als Sex." stellte sie trocken fest und ich sah sie geschockt, aber lachend an: "Was hast du gerade gesagt?" Jetzt grinste sie auch: "Ja, besser als Sex." sagte sie nochmal. Ich schüttelte den Kopf und aß dabei meine Portion weiter: "Lasagne ist doch nicht besser als Sex." meinte ich zu ihr. Wir wechselten auch nicht das Thema, denn sie fuhr fort: "Dann hatte ich bis jetzt schlechten Sex." Jetzt hatte sie mich sogar so weit, dass ich nicht mehr wusste, was ich sagen sollte. Ich wollte jetzt auch nicht sowas blödes wie: 'Das lässt sich ändern' oder so antworten, daher blieb ich einfach still.


Sind alle Fußballer arrogante Arschlöcher?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt