19. Quarantäne

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Ich starte auf den Testbogen herunter. Ich hatte es nie mehr vermisst ein Mensch zu sein, als jetzt. Fünfzehn Jahre alt sein und den Kopf in Geschichtsbücher stecken war schöner als achtzehn zu sein und nicht zu wissen, was das Ergebnis von minus fünf plus drei ist. Ich bin sicher, dass ich es wusste, aber mein Hirn war doch oft frittiert worden, dass ich die Sachen vor mir nicht mehr lesen konnte.

Ich blickte mich um. Malia's Gesichtsausdruck spiegelte meine Situation perfekt wieder und ich sank in meinem Stuhl zusammen. Stiles sah verwirrt aus, aber dennoch sicher mit seinen Antworten und er benutzte drei verschiedene Bleistifte zum ankreuzen. Bei Kira war ich mir fast sicher, dass sie eine mini Lydia war und Scott starrte bloß auf sie.

Ich zog Allison's Jacke aus und wischte mir den Schweiß von der Stirn. Ich wusste nicht, ob sie einfach die Nerven dazu hatten oder ob sie die Heizungen aufgedreht hatten, aber mir wurde wieder unglaublich heiß. Meine Finger schwitzten und es dauerte nicht lange, bis Stiles mir einen Stift zuwarf, weil ich meinen fallengelassen hatte.

"Geht dir gut?"

Ich sprang auf, als ein Körper auf den Boden traf.

"Sidney!" Lydia's Mutter eilte den Gang entlang und ich schaute zurück zu Stiles.

"Besser als ihr." Flüsterte ich. Malia gab ein zischendes Geräusch von sich, während sich Stiles' Augen weiteten.

Vielleicht nicht. Ich wollte mir die Kleider vom Leib reißen und in eine Gefriertruhe springen. Ich bedeckte meine Augen, als ich das Feuer im hinteren Bereich meines Kopfes spürte. "Ich komme gleich wieder."

"Ms Parrish, bitte setzen Sie sich." Befahl der Lehrer von hinter seinem Pult.

Die hohen Schuhe, die Lydia herausgesucht hatte, wackelten unter mir und ich hielt mich am Tisch fest, damit ich nicht umfiel. "Ich muss wirklich entschuldigt werden."

"Sie müssen sich wirklich hinsetzen." Er stand auf und sah mich mit diesem Ausdruck an, der mich fast sein Gesicht rausreißen ließ. Ich blinzelte hektisch, der Geruch von brennendem Plastik durchflutete mich und ich schüttelte meinen Kopf, bevor ich den Raum verließ.

"Aliya." Hörte ich eine Stimme hinter mir.

"Setzen Sie sich, Mr Stilinski, außer Sie wollen diesen Test ebenfalls nicht bestehen."

Ich stieß die Türen auf. Ich hatte keine Ahnung, in welchem Raum ich gelandet war, aber ich lief zum Fenster. Ich öffnete es und holte tief Luft. Ich musste atmen, aber es klappte nicht.

Ich weiß nicht wie, die Welt war für eine Sekunde taub, aber ich fand mich in der Umkleide wieder. Ich zog meine Schuhe aus und kroch auf die Dusche zu. Was passierte?

Das Wasser traf mich und ich wimmerte, als es meine Haut berührte. Ich fiel auf meine Knie, als ich eine panische Stimme hörte.

Wo ist Aliya?

Gehen Sie wieder auf Ihre Plätze.

Zentrum für Seuchenbekämpfung.

Ich blickte auf, als das Wasser langsamer floss. Ich saß da für gefühlte Stunden. Versuchte mich selbst zu kontrollieren. Was passierte hier?

Ich hörte wie die Türen geöffnet wurden und lehnte mich an die kalte geflieste Wand, während jemand hart gegen die Spinde schlug. Ein Knurren ertönte in der Umkleide und ich kroch vorwärts, hielt mich am Türrahmen fest, um mich hochzuziehen.

"Scott?"

Ich stolperte auf ihn zu, aber Mr Yukimura öffnete die Türen, als ich um die Ecke kam. "Aliya?"

Ich erstarrte, hielt meine brennen Hände hinter meinen Rücken. Er trat vor und ich hielt ihm meine Hände entgegen, damit er stehenblieb. Er drehte sich nach links und eilte zu ihm.

"Holen Sie Stiles." Knurrte er. Ich sah wie Kiras Vater schnell anzischte und Scott sich neben mich kniete. "Aliya?" Flüsterte er. "Geht's dir gut?"

Ich krabbelte um die Ecke und sah seine roten Augen aufblitzen.

Ich nickte. "Was passiert hier?"

"Ich habe keine Ahnung."

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"Ich kann sie nicht verschwinden lassen." Sagte Malia, als sie ihre Krallen hochhob. Sie sah zu Stiles und blinzelte hektisch, als er langsam zu mir zurückblickte, ich kauerte in einer Ecke der Dusche.

"Offensichtlich greift das Virus euch auf eine Weise an wie es keinen Menschen angreift."

"Was ist mit Aliya?" Fragte Stiles. "Warum war sie die erste? Es hat fast eine Stunde gedauert, bis es Scott und Malia erreicht hat."

"Ihr Körper ist dafür gemacht so einen Angriff zu bekämpfen. Wenn er erkennt, dass er angegriffen wird, schlägt er zurück. Ihr Körper versucht den Virus aus ihr heraus zu brennen." Kira's Vater schaute uns an und fuhr mit seinen Fingern über sein Gesicht.

"Großartig, wir werden alle lebendig brennen." Stöhnte Malia. Ich hatte nicht die Kraft, etwas zu erwidern, sondern schüttelte meinen Kopf und hielt zeigte langsam meinen Mittelfinger und sie verdrehte die Augen.

"Ihr müsst euch verstecken. Wir müssen euch unter Quarantäne stellen." Sagte Stiles. "Von der Quarantäne."

"Ja, aber wo?" Fragte Kira. "Was, wenn sie gewalttätig werden? Wie an einem Vollmond und wie Malia gesagt hat. Nichts wird ein Feuer kontrollieren können."

"Wir können sie hier unter der Dusche lassen." Sagte Scott. "Verschließt die Tür, damit niemand sie findet."

"Ich bin direkt hier." Murmelte ich, während das kalte Wasser weiterhin an mir herunter rann. Ich wollte es stoppen, aber je mehr sie darüber redeten wie gefährlich ich war, desto schwerer wurde dies. Ich würde niemanden verletzen, ich war hier um zu helfen. Wenn ich nicht helfen könnte, wäre ich nicht mehr hier.

"Sei einfach leise." Zischte Malia, während sie nach einem Plan für mich suchten. "Was, wenn das Wasser nicht genug ist? Es sind Menschen in diesem Gebäude, die nicht auf magische Weise heilen können."

"Sie kann nicht hier bleiben." Sagte Scott. "Nicht in der Umkleide. Sie werden nach uns suchen."

"Was ist mit dem Keller?"

"Zu viele Wege nach draußen." Erwiderte Scott. "Wir brauchen etwas sicheres, wo niemand uns finden kann." Jeder wurde leise und ich zitterte, versuchte meine Gedankengänge zu kontrollieren.

"Das Verlies?" Flüsterte Stiles schließlich. "Das Hale Verlies."

"Die Hales haben immer einen Fluchtplan. Wie das Haus. Es muss einen anderen Weg rein geben."

"Ja, aber wie bekommen wir sie da runter?"

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