4. Instinkte

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Die flackernden Lichter trieben mich zur Weißglut. Ich saß für einen Moment in meinem Auto, wollte wissen wieso der Motor des anderen Autos an war, aber die Lichter nicht. Ich lehnte mich über das Lenkrad, die Scheinwerfer bestrahlten den Boden des Ladens und die Lichter hinter der Theke waren ausgeschaltet.

Ich stieg langsam aus, ein Schwung von Adrenalin durchflutete mich und ich blickte mich um.

"Hallo?" Rief ich, hoffte, dass ich nicht etwas finden würde mit dem ich nicht zurecht kommen würde. Ich ging auf den Laden zu und drückte gegen die Türen. "Hallo?" Sagte ich wieder. "Ist irgendwer hier?"

Oldies wurden leise im Hintergrund gespielt und ich war mir fast sicher, dass niemand hier war. Zumindest niemand lebendiges. Mein erster Instinkt war, hier verdammt nochmal zu verschwinden, bevor ich in etwas hineingeriet, von dem ich gar nichts wissen wollte, aber der andere Teil von mir, der menschliche Teil, dachte, dass ich helfen konnte, wenn jemand verletzt war.

Ich drückte wieder gegen die Tür und sah ein Strahlen von Licht um das Gebäude herum. Es beleuchtete die Bäume, die bei dem Parkplatz standen und ich schlich langsam an der Wand entlang.

Steig einfach ins Auto und geh.

Es ist nicht dein Problem.

Geh einfach.

Sofort, Aliya.

Befahl ich mir selbst. Ich wusste, dass ich meinen Instinkten vertrauen konnte. Das hatte ich auf die harte Tour gelernt, aber ich konnte nicht verschwinden, wenn jemand Hilfe brauchte. Ich stoppte für einen Moment, da waren zwei von ihnen, aber es war nicht richtig. Die Energie war weg und ich wurde fasziniert.

Ich ging langsam um die Ecke, versicherte mich, dass ich ihm Schatten blieb, aber als ein ekelhafter blutiger Geruch mich erreichte, bekam ich Panik und eilte zur Tür. Ich starrte auf das blutige Chaos am Boden. Ich war nicht sicher, was oder wer es einmal gewesen war, aber ich war mir sicher, dass ich noch nie etwas wie dieses gesehen hatte.

Ich trat einen Schritt zurück.

Was zur Hölle geschah in dieser Stadt?

Ich blickte mich um, die einzige Person in meiner Nähe, war die am Boden. Ich presste mir eine Hand vor den Mund, als mir schlecht wurde.

Instinkte.

Instinkte.

Verschwinde hier verdammt nochmal.

Ich drehte mich um, doch erstarrte, als eine silberne Klinge meinen Hals berührte.

"Wer bist du?" Fragte das Mädchen mich. Ihre langen rabenschwarzen Haare waren in einem Pferdeschwanz und ihre Lippen rot. Ich starrte sie an. Ihre Augen musterten mich und sie fragte mich wieder, wer ich war.

Ich zählte. Ich handelte und im nächsten Moment hatte ich sie am Boden, ihre eigene Klinge an ihrer Kehle. Sie umfasste meine Arme und wollte sie wegdrücken, doch ich lächelte nur auf sie hinab.

"Lydia, lauf!" Schrie sie, als sie ihren Kopf zur Seite drehte.

Lydia.

Ich erstarrte und sie ergriff die Chance, um mich zurückzuschleudern, mein Körper knallte gegen die Wand des Gebäudes. Ich schaute auf, meine Augen funkelten und sie hielt ihr Schwert wieder. Ich wollte mich bewegen, aber sie trat vor mich und umfasste es noch fester.

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