37.Kapitel (Aaron)

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»Wie ich sehe ist dein blaues Auge fast wieder verheilt«, meinte Jack mit einem Blick auf mein Gesicht, als er am Samstag vor der Tür stand. Er hatte sogar geklingelt, was mich wunderte da er sonst immer den Ersatzschlüssel benutzte.

»Ja schon, aber Montag wird man es noch sehen und ich habe eigentlich keine Lust darauf angesprochen zu werden.« Es war mir ja schon total unangenehm gewesen meinem Vater zu erzählen was passiert war...

Jack trug nur ein T-Shirt und eine Jeans, woraus ich schloss das er uns heute schon einmal nicht dazu zwingen würde feiern zu gehen. Ein gewaltiger Fortschritt.

»Ich hoffe wirklich du kommst wieder ins Team. Ohne dich ist es so... leer. Aber leider ist das nicht meine Entscheidung.« Ich hörte Schritte auf der Treppe und drehte mich zu Jason um, der gerade gähnend zur Tür gelaufen kam. Wir waren gestern ziemlich spät ins Bett gegangen und da er ein Langschläfer war, hatte bis eben geschlafen.

»Morgen«, murmelte er und gähnte noch einmal verschlafen. Er sah so unglaublich süß aus, wie er mit total zerzausten Haaren, dem übergroßen T-Shirt und dem müden Gesichtsausdruck vor uns stand. Ich küsste ihn kurz, was Jack mit einem Augen verdrehen kommentierte.

»Du hast bis eben geschlafen?« Jason zuckte mit der Schulter und Jack murmelte etwas das wie „und ich dachte ich bin schlimm" klang.

»Du kannst Liam und Sam bescheid geben...«

»Ich sag den beiden bescheid...«, sagte er dann und ging wieder die Treppe nach oben.

Ich setzte mich mit Jack in die Küche und reichte ihm ein Glas Cola.

»Was haben wir nun vor?«

»Überraschung... In etwa einer Stunde müssen wir los.«

Kurz darauf kam Jason angezogen in die Küche und nahm sich ein Glas Saft aus dem Kühlschrank. Anfangs hatte er sich total dagegen geweigert, überhaupt auch nur den Griff des Kühlschranks anzufassen, aber nachdem auch mein Vater ihm mehrmals gesagt hatte, dass er sich einfach nehmen sollte was er wollte hatte er angefangen sich zumindest sein Getränk selbst zu holen.

»Liam ist gleich hier, Sam wird wahrscheinlich sowieso zu spät kommen.«

»Wissen die beiden eigentlich wo ich wohne?«, fragte ich.

»Ja, habs ihnen gesagt.«

Er ließ sich auf den Stuhl neben Jack fallen und die beiden begannen sich zu unterhalten, während ich nach oben ging und mich umzog, danach packte ich ein wenig Zeug zusammen und ging hinunter als es klingelte.

Liam stand vor der Tür. Wie immer sagte er... nichts und schüttelte mir nur die Hand. Seine dunklen Haare kamen mir etwas kürzer vor als das letzte Mal und er schien schon wieder gewachsen zu sein. Eigentlich war er ja etwa genauso groß wie ich, aber mittlerweile schien er mich um ein paar Zentimeter zu überragen und sein Wachstumsschub schien defnintiv noch nicht vorbei zu sein.

»Komm rein, sie sind in der Küche... willst du etwas trinken?« Er nickte und hielt seinen Block hoch wo drauf stand: Es ist egal was.

Ich stellte ihm ein Glas Orangensaft hin und er setzte sich neben Liam, während er einfach nur ein wenig auf seinem Block herum kritzelte, sich aber nicht am Gespräch der beiden beteiligte.

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis es endlich zum letzten Mal klingelte und Sam vor der Tür stand. Wir gingen zur Bushaltestelle, fuhren ein paar Stationen, ehe wir direkt vor der Kletterhalle anhielten.

»Klettern? Ist das dein Ernst? Jack du hast...« Ich schaute Jack an der mit der Schulter zuckte.

»Sie haben heute Aktionstag, nur der halbe Preis und heute ist Samstag da haben sie sogar bis 21:30 geöffnet. Und zwei Stunden reichen doch, oder?«

»Cool, ich wollte schon immer mal klettern gehen!«, sagte Sam begeistert, während Jason mich eher etwas zweifelnd anschaute. Er war ja nicht sonderlich sportlich und ich vermutete dass er eine Kletterhalle noch nie betreten hatte.

»Es wird Spaß machen, glaub mir«, versuchte ich Jason zu überzeugen.

»Ja klar das du das sagst. Du warst ja bestimmt schon einmal klettern...«

»Nein, war ich nicht.«

Jason schaute mich zweifelnd an.

»Obwohl Jack dich sonst zu allem möglichen mitschleppt, war er noch nie mit dir klettern?«

»Er hat Höhenangst, also nein.«

Wir gingen zur Kasse, bezahlten und bekamen eine Einweisung, sowieso Kletterausrüstung.

»Ich möchte nicht zuerst klettern...«, murmelte Jason und auch Jack sah seltsam bleich aus. Warum hatte er sich auch ausgerechnet klettern aus gesucht, wenn er Höhenangst hatte? Gut, ich kannte Jack und ich wusste dass es vermutlich ein Versuch war etwas gegen diese Angst anzukämpfen, aber im Moment sah er eher aus als würde er am liebsten wieder nach Hause gehen.

Ohne ein Wort zu sagen trat Liam nach vorn und begann hinauf zu klettern, während wir ihm dabei zu schauten. Er war recht schnell oben und läutete eine kleine Glocke, dann ließ er sich wieder hinunter gleiten. Sam kletterte als nächstes, dann war ich dran.

Ich brauchte doch etwas länger, als ich vermutet hatte und war längst nicht so schnell oben wie Liam es gewesen war. Es war ein seltsames Gefühl, aber es machte irgendwie auch Spaß. Trotzdem war ich froh als ich wieder unten angekommen war. Jason kletterte zwar nicht bis ganz nach oben, aber wenigstens etwas über die Mitte bis er wieder nach unten kam. Nun kam der Schwierigste: Jack.

Ich wollte gerade den Mund öffnen und etwas sagen, als er auch schon entschlossen loskletterte. Er brauchte ewig und ich spürte ihm sein unwohlsein richtig an, obwohl er sich Mühe gab dass es nicht gerade so aussah als hätte er Panik. Selbst den anderen schien es aufzufallen, zumindest Liam starrte hinauf und sah aus als wolle er etwas sagen, aber blieb einfach stumm so wie immer.

Jack schaffte es nicht bis nach oben, aber trotzdem recht weit. Man merkte wie die Anspannung von ihm abfiel, als er wieder sicher mit zwei Beinen auf dem Boden stand.

»Du hättest dich dazu nicht zwingen müssen«, murmelte ich und er winkte ab.

»Es war nicht so schlimm.« Wir verbrachten noch weitere Stunden in der Kletterhalle, wobei Jack sich sehr zurück hielt während Liam ziemlich überall herumkletterte. Mit einem Lächeln beobachtete ich, wie Jason sich nun auch öfter mit Jack unterhielt, was mich ziemlich freute. Immerhin war es für mich ziemlich wichtig dass sich die beiden gut verstanden.



Kleine Danksagung am Ende:

Ihr seid die besten. c: Ich freue mich so sehr über die ganzen Kommentare und die Votes und eigentlich über jeden Leser, egal ob er kommentiert oder es einfach nur liest.
Ich habe gerade festgestellt, dass You are my Light schon 2,4 K Votes hat... mir war irgendwie nie so wirklich bewusst, dass es so verdammt viel ist! D:
Es tut mir auch sehr leid, dass ich nicht auf jeden Kommentar antworte! Das liegt einfach daran, dass einige Benachrichtigungen dass ein neuer Kommentar geschrieben wurde untergehen... oder auch daran, dass ich einfach nicht weiß was ich antworten soll. Mir ist selbst einmal aufgefallen, dass ich auf so ziemliches fast jedes Kommentar mit "Das freut mich sehr zu lesen. c:" antworte... ich glaube in der Hinsicht Kommentare zu beantworten sollte ich kreativer werden. xD Aber auch wenn ich nicht antworte, ich lese trotzdem jedes Kommentar und freue mich dann immer riesig darüber c:
Dass ich überhaupt motiviert bin die Story zu schreiben und so viel hochzuladen liegt nur an euch treuen Lesern! (: Danke.


You are my Light (BoyxBoy/Yaoi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt