13.Kapitel (Aaron)

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»Wie sieht es heute aus? Hast du Zeit?«, fragte mich Jack, als wir gerade zur Eingangstür hinaus auf den Hof traten. Obwohl es bereits etwas kälter draußen wurde, trug ich nur ein T-Shirt, während die meisten schon Kapuzenjacken oder Pullover trugen. Aber mir wurde nicht so schnell kalt.

»Nein ich habe schon etwas vor...«, sagte ich und suchte mit den Augen den Hof ab, bis ich Jason sah, der gerade von der kleinen Mauer die unserer Schule umgab runtersprang und mich von weiten anlächelte. Jack folgte meinem Blick und seufzte dann.

»In letzter Zeit verbringst du aber ganz schön viel Zeit mit diesem Jason«, meinte er.

»Ist doch nichts Schlechtes, ich mag ihn. Oder bist du etwa eifersüchtig, weil ich nicht mehr so viel Zeit mit dir verbringe?«

»Ach Quatsch, es wundert mich nur. Du könntest deine Zeit viel sinnvoller nutzen.«

»Genauso sinnvoll wie du, wenn du dich ständig auf Gruppendates und Partys herumtreibst, die dir am Ende nichts bringen?«

Er verzog das Gesicht, da er wusste dass ich Recht hatte und verabschiedete sich dann von mir.

Ich ging zu Jason, dem ich wie immer das ehrlichste Lächeln schenkte was ich hatte. Er trug dasselbe wie immer: eine lockere Jeans, T-Shirt und heute auch eine Kapuzenjacke. Es war ihm grundsätzlich egal wie er aussah, da sein Äußeres ihm nie wichtig war. Vielleicht war das auch einer der Gründe warum er so selten beachtet wurde.

»Wir gehen heute zu dir?«, fragte er und ich nickte.

Es war das erste Mal, dass er bei mir sein würde, aber da ja sowieso niemand anderes zu Hause war würde es nicht zu irgendeiner Vorstellung oder dergleichen kommen. Wahrscheinlich würde es meinen Vater nicht einmal sonderlich interessieren, wenn ich einen Freund mit nach Hause brachte – immerhin interessierte es ihn auch nicht, dass Jack wusste wo unser Ersatzschlüssel lag.

Wir stiegen in den Bus ein und saßen schweigend nebeneinander. Die letzten Tage wirkte Jason immer etwas nachdenklich und noch verschlossener als sonst und ich fragte mich, wann er endlich mit mir darüber reden würde. Ich wollte nicht nachfragen – das war einfach nicht meine Art – und ich war der Meinung, dass er es mir schon erzählen würde wenn er wollte.

Wir stiegen aus und gingen die paar Straßen bis zu meinem Haus, wo ich den Briefkasten öffnete und die Zeitung herausholte.

»Hier wohnst du?«, fragte Jason und starrte das Haus an, was für nur zwei Leute definitiv ein wenig zu groß war und der Garten war auch nicht gerade klein. Eine Verschwendung, wenn man darüber nachdachte das keiner das wirklich genießen konnte.

»Ja hier wohne ich. Ich weiß du denkst es ist zu groß für zwei Personen aber ich habe zwei Ältere Brüder und da war das damals Ideal. Nachdem meine Mutter wegzog und meine Brüder alt genug waren um auszuziehen ist es etwas zu groß geworden«, meinte ich und er schüttelte mit dem Kopf.

»Wir sind auch zu viert zu Hause und unser Haus ist bei weitem nicht so... beeindruckend. Dafür sieht aber unserer Garten besser aus«, sagte er mit einem Blick auf die peinlich genau nach Farben sortierten Blumenbeete, die sich in unserem Vorgarten befanden. Unser Gärtner hatte einen leichten Ordnungszwang, aber er war gut in dem was er tat.

Im hinteren Garten standen nur ein Werkzeugschuppen, ein paar Obstbäume und noch eine alte Rutsche mit Schaukel und Hängematte, die unser Vater nur behielt weil er auch etwas für seine Enkel haben wollte wenn diese einmal bei ihm zu Besuch waren. Was aber noch eine ganze Weile dauern würde.

Wir gingen hinein und ich zog meine Schuhe aus, ging in die Küche in die er mir folgte.

»Hast du Hunger? Ich kann uns Sandwiches machen.« Er nickte und sah sich um.

You are my Light (BoyxBoy/Yaoi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt