(43) Bruderherz

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Mir fiel beinahe ein Stein vom Herzen und das Blut schoss mir in die Wangen. Ich lächelte verlegen und zog ihn zu mir herunter, um ihm einen kurzen Kuss zu geben. „Dieses ganze Thema ist schwierig für mich, Logan." erklärte ich ihm und er löste sich von mir. „Ich weiß, Babe. Trotzdem musst du lernen, damit umzugehen. Okay... ähm... man, das ist auch für mich neu, Mel." Er fuhr sich durch die Haare und ich entspannte mich noch mehr. „Gut, dann... brauen wir zumindest ein Datum... oder dieses Wochenende?" meinte ich und schluckte nervös.

Logan schien froh, dass ich anfing mit dem planen und lächelte liebevoll. „Gute Idee. Wie wär's, wenn ich uns ein Hotel in San Francisco suche? Dann laufen wir nicht Gefahr gestört zu werden und wenn du da doch noch nicht soweit bist, können wir etwas in der Stadt unternehmen." schlug er vor und schlang die Arme um mich. „Ja." brachte ich lediglich heraus und kuschelte mich stärker an ihn. Er setzte einen Kuss auf meinen Scheitel und strich sanft über meinen Rücken. „Ich kann mich um alles kümmern, wenn du möchtest, Babe." meinte er nach längerem Schweigen und ich sah ihm in die Augen.

„Ich glaube, es wäre besser so." erklärte ich mit einem verlegenen Lächeln und rappelte mich langsam auf. „Wollen wir Abendessen machen und dann in meinem Wohnzimmer Filme schauen?" wechselte ich das Thema und er musterte mich kurz nachdenklich. „Solange es keine Schnulze ist, bei der du weinst, klar." willigte er schließlich grinsend ein und zog mich mit sich aus dem Bett. Ich rollte gespielt genervt mit den Augen und folgte ihm dann aus dem Zimmer und runter in die Küche. „Logan. Ich wusste nicht, dass du da bist." meinte mein Bruderherz, der am Tisch saß.

Er musterte mich und meinen Freund genau, kniff die Augen misstrauisch zusammen und ließ seinen Blick wieder über mich gleiten. „Was ist?" wollte ich leicht verwirrt wissen und ließ automatisch Logan's Hand los. „Nichts, nichts. Ich mach mir nur Sorgen um dich." nuschelte er in den Kaffee, aus dem er jetzt einen Schluck trank und ich sah fragend zu Logan. „Ich geh mal in die Vorratskammer und schau, was ihr alles da habt." meinte er sah kurz zu meinem Bruder und gab mir einen flüchtigen Kuss. „Schau, ob du Nudeln, Tomaten und etwas Mozzarella findest." rief ich ihm nach und wandte mich dann an Kyle.

Er wartete noch, bis er sich sicher sein konnte, dass Logan uns nicht mehr hörte, dann bedeutete er mir, mich hinzusetzen. „Schieß los, Bruderherz. Was ist wirklich?" forderte ich ihn auf und ließ mich auf meinen Platz plumpsen. „Es gibt einen Verräter unter meinen Jungs... " fing er zögernd an und ich sah ihn etwas empört an. „Du glaubst doch nicht etwa Logan... " sagte ich, aber er unterbrach mich schnell. „Nein, nein. Ich glaube nicht, dass er es ist. Trotzdem kann ich niemanden ausschließen. Ich wollte aber, dass du dir Ryan, Nathan und ganz besonders Sean vor nimmst. " meinte er und biss sich leicht unbehaglich auf die Unterlippe.

Ich wusste, wie unangenehm es Kyle war, seine kleine Schwester um Hilfe zu beten und lächelte ihn deshalb leicht an. „Natürlich. Ich hatte sowieso mal vor Sean etwas aus zu fragen. Da kann ich bei Ryan und Nate gleich weiter machen... Ach und übrigens geh ich mit Logan am Wochenende weg." erklärte ich und flüsterte den letzten Satz eher. „Inwiefern?" fragte mein Bruder misstrauisch und stellte seine Tasse mit etwas zu viel Schwung ab. „Wir werden weiter weg fahren und uns ein schönes Wochenende dort machen. Ich möchte mit ihm mal ungestört sein." knurrte ich und hörte selbst den drohenden Ton in meiner Stimme.

Kyle seufzte und sah mich dann traurig lächelnd an. „Du hast dich in den letzten Wochen so verändert. Du bist so erwachsen geworden." meinte er und ich sprang vom Stuhl. „Oh, Kyle! Ich musste erwachsen werden. Ich hätte die letzten Tage sonst nicht heil überstanden." erklärte ich und setzte mich auf seinen Schoß, wo er mich fest umarmte. „Ich weiß, aber trotzdem bist du doch noch meine kleine Principessa! Ich hasse es, dass du wegen meiner Unachtsamkeit dazu gezwungen bist, dich zu verändern." Die Selbstzweifel in seinen Augen brachen mir das Herz und ich kuschelte mich fest an meinen großen Bruder.

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