(29) Ich. Liebe. Dich!

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Ich lief schnell durch die Menschenmenge und dann zum Treppenhaus. Ich atmete tief durch und hoffte, dass sich das jetzt alleine klären würde. Ich ging ins Treppenhaus und direkt hoch ins Stockwerk meines Bruders. Er hatte Geheimnisse vor mir und ich musste sie aufdecken. Wenn er schon sagte, dass er mich da nicht mit rein ziehen möchte, musste es auch für ihn gefährlich sein. Ohne länger darüber nach zu denken, schlich ich in das Zimmer meines Bruders.

Wie erwartet, hatte sich niemand hier herein getraut und ich konnte in aller Ruhe die Schränke meines Bruders durchwühlen. Ich fing bei seinem Ankleidezimmer an, dessen Tür direkt gegenüber von mir war. Ich wühlte überall herum und versuchte möglichst genau wieder alles an seinen Platz zu legen. Nach ein paar Minuten stießen meine Fingerkuppen auf etwas hartes, kaltes. Vorsichtig hob ich den Stapel Pullover hoch, die das kalte etwas verbargen. Mit aufgerissenen Augen starrte ich es an.

Ich ging geschockt ein paar Schritte zurück und stieß an etwas. Panisch drehte ich mich um und vor mir stand er. Mein Bruder... Mein Bruder, der eine Schusswaffe in seinem Kleiderschrank hatte! „Melody... was machst du hier?!" fragte er und ich sah Besorgnis in seinen Augen... oder war es doch Angst? „Du... du..." mehr brachte ich nicht heraus und wich schnell von ihm zurück. „Was ist los, Schwesterherz?" fragte Kyle jetzt alarmiert und sah sich leicht verwirrt um.

Ich atmete tief durch und sah ihn dann wutentbrannt an. Ich schubste ihn nach hinten gegen die Regale seines Ankleidezimmers. „Wieso hast du eine Waffe in deinem Schrank, Kyle?!" zischte ich und schubste ihn ein Stück zur Tür. „Melody, bitte verst... " fing er an, aber es war keine Antwort. „Sag es mir, Kyle!" schrie ich ihn an und er verzog das Gesicht, als mir eine Träne über die Wange lief und er sie entdeckte. „Um uns zu schützen." brach er hervor und ich hielt kurz inne, bevor mir einfiel, dass er mir immer noch etwas vor enthielt. „Vor wem?!" verlangte ich immer noch ein Stück zu laut, zu wissen. „Einbrecher... " murmelte mein Bruder, aber es klang eher nach einer Frage.

Fassungslos starrte ich ihn an. Was hatte ich ihm den getan, dass er mir nicht die Wahrheit sagte?! War ich so ein schlechter Mensch, dass er mir nicht vertrauen konnte? „Es tut weh, dass du mir nicht vertraust, Bruder, aber daran kann ich wohl nichts ändern." meinte ich kalt mit fließenden Tränen, drängte mich an ihm vorbei und flüchtete aus seinem Stockwerk. Mit Mühe schaffte ich es bis hoch in meines und sperrte es hinter mir zu, bevor ich weinend am Boden zusammenbrach.

Kyle war mir nicht einmal hinterher gelaufen. Ich wusste genau, dass ich jeden Moment wieder in diese dunkle Grube fallen würde, in der ich nach Chris gefangen war. Doch plötzlich schlossen sich zwei starke Arme um mich und ich hörte Logan's beruhigende Stimme. „Hey mein Engel. Was ist denn? Komm her." hauchte er und nahm mich liebevoll in den Arm. Ich vergrub mein Gesicht an seiner Schulter. Er war der einzige, der mir jetzt noch Halt gab. Ich spürte nur noch am Rande, wie er aufstand und mich in mein Bett trug, damit ich mich beruhigte und etwas schlief.

Ich wachte durch eine unerträgliche Hitze auf. Meine Augen schmerzten und ich hatte keine Idee, warum. Blinzelnd öffnete ich sie und sah in das friedlich schlafende Gesicht von Logan. Lächelnd strich ich ihm über die Wange. Mir fiel gerade auf, wie erledigt er aussah, da schlug er langsam die Augen auf. „Hey, mein Engel." raunte er mit sexy Morgenstimme und grinste schief. „Morgen." hauchte ich und da fiel mir wieder ein, dass wir jetzt tatsächlich zusammen waren.

Ohne länger zu zögern, schlang ich die Arme um ihn und zog ihn zu einem kurzen Kuss zu mir. Er lachte mit noch rauer Stumme und zog mich an der Hüfte näher, als sowieso schon. Jetzt wusste ich auch, was genau mich geweckt hatte. Es war Logan's Körperwärme. „Am liebsten würde ich jeden Tag neben dir aufwachen." murmelte ich und legte meine Stirn an seine. „Und ich will nie mehr als einen Meter von dir weg sein." grinste er und fuhr mit seinen glühend heißen Fingern unter das große T-shirt, das ich zum schlafen an hatte.

Catch me Badboy      #Wattsy2016 Where stories live. Discover now