(2) Neue Badboys

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Ich ging durch die Tür und erkannte, das schon einige Leute da waren. Darunter auch die Freunde meines Bruders. Paul, Ryan und Nathan. Sie waren alle drei Badboys, sahen aber bis auf ihren Sixpack alle drei völlig verschieden aus. Paul hatte braune Haare und Augen, Ryan hellbraune Haare und graue Augen und Nathan blonde Haare und blaue Augen. Ich zögerte noch kurz, dann lief ich zu ihnen. Alle drei sahen sofort zu mir und checkten mich ab. Natürlich fingen alle drei eine Kopfnuss von meinem Bruder ein.

„Hey, Jungs." sagte ich lächelnd und stellte mich zu ihnen.

„Hey, Mel." sagte Paul und umarmte mich.

Ich erwiederte die Umarmung natürlich. Nicht weil wir zusammen waren, nein, dass würde Kyle nicht zulassen, sondern weil wir uns gut angefreundet hatten. Ich hatte zwar oft Seria zum reden, aber Paul ist so was wie mein Beste-Freundin-Ersatz. Ihm konnte ich so gut wie alles erzählen. Natürlich kamen hin und wieder perverse Sachen zurück, aber er konnte durchaus ernst bleiben.

„Krieg ich denn keine Umarmung?" fragte Ryan gespielt gekränkt.

„Nein. Du bist zu sehr Badboy." erklärte ich und grinste fies.

„Heißt das ich bin weniger Badboy, als Ryan?" fragte Paul schockiert.

„Nein, das auch nicht... " fing ich an und sah hilfesuchend zu meinem Bruder.

„Du hast einfach mehr verstand, als Ryan." führte Kyle meinen Satz zu ende.

„Genau." bestätigte ich.

Erst da betrachtete mich mein Bruder genauer.

„Willst du etwa so herum laufen? Geh sofort hoch und zieh dich um." befahl er erschrocken.

Da ich aber ein echter Sturkopf war und mich nicht herum kommandieren lies, baute ich mich auf und entgegnete „Erstens bin ich kein dämlicher Hund, dem du befehlen kannst, was er machen soll und zweitens werd ich mich jetzt ganz bestimmt nicht nochmal umziehen. Ich hab so schon eine Ewigkeit gebraucht das Outfit raus zu suchen."

Paul machte ein ersticktes Geräusch, an dem ich erkannte, dass er kurz davor war, los zu lachen. Ich stieß ihn mit meinem Ellbogen an und er setzte wieder einen ernsten Gesichtsausdruck auf.

„Das ist mir so was von egal, Melody. Wir wollen heute zwei Jungs aus deiner Jahrgangsstufe in unsrer Clique aufnehmen und ich will nicht, dass du eines ihrer Opfer wirst." zischte Kyle.

„Ach jetzt bin ich also nicht nur ein dämlicher Hund sondern auch noch eine naive Schlampe? Was kommt als nächstes?" fragte ich herausfordernd.

Leider war mein Bruder ja genauso ein Sturkopf wie ich.
Er seufzte genervt und fuhr sich durch seine dunklen Haare.

„So hab ich das doch nicht gemeint und das weißt du. Geh dir jetzt auf der Stelle was anderes anziehen." sagte er total wütend.

Ich grinste schief und sagte ganz gelassen „Nein.", dann drehte ich mich um und lief in den Ballsaal.

Es war schon fast voll, aber das Licht erleuchtete die Tanzfläche noch hell, also traute sich auch noch niemand zu tanzen. Ich bahnte mir schnell einen Weg durch die Menge zur gegenüberliegenden Wand. Dort gab es einen versteckten Schaltkasten. Ich öffnete ihn unauffällig und machte erst die bunten Lichter an, dann den großen Kronleuchter aus. Mit einem weiteren Knopf machte ich die Musik an.
Schnell schloss ich den Kasten wieder und lief zum Buffet. Ich wollte ja nicht so schnell von Kyle geschnappt werden. Ich nahm mir ein paar Häppchen und stellte mich an die Theke, die in die Küche führte.

„Dein Bruder bringt dich um." meinte Paul aus der Küche.

Ich lächelte ihn an.

„Nicht lange. Er hat gesagt, dass ihr hier schlaft. Kommst du mit hoch oder bleibst du bei Kyle im Stockwerk?" versuchte ich Smalltalk zu betreiben.

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