18. Kapitel

403 29 6
                                    

Jane

Das Taxi fuhr mich zum CBI, da ich denke, dass Cho und Rigsby nun auch dort sein werden. Ich bedankte mich schnell beim Taxifahrer und gab ihm sein Geld. Schell ging ich ins Gebäude ins Großraumbüro. Hoffentlich hat sich Rigsby beruhigt und wir können gemeinsam weiter arbeiten. Ich spürte von allen im Gebäude, die mich sahen, ihre Blicke auf mir liegen. Es ist kein Wunder, mein Gesicht ist verletzt und von weißen Pflastern bedeckt.
Als ich schließlich im Büro ankam, war niemand da. Ich entschließ mich auf das Sofa zu setzen und mich zu sortieren. Lisbon ist seit wenigen Tagen entführt und nun auch Grace von Red John. Außerdem war ich gerade im Krankenhaus, weil ich mich geprügelt habe. Was für eine vermorschte Woche.
Völlig in meinen Gedanken vertieft, steht auf einmal Cho neben mir.

,,Hey Jane, wieder da? Sie hätten mich anrufen können, ich hätte Sie abgeholt."
Sagte er mir und schaute sich meine Pflaster dabei prüfend an.

,,Ja, ich wurde schneller entlassen, als gedacht. Ach was, ich habe eben schnell ein Taxi genommen. Sie mussten versuchen Spuren zu Lisbon und Grace zu finden. Die Zeit drängt, da ist keine Zeit jemanden abzuholen." Erklärte ich ihm. Sein Blick wurde weicher.

,,Was haben Sie denn? Ihr Gesicht ist voller Pflaster. Sicher, dass Sie schon Entlassen wurden oder nur weil Sie genervt haben?" Fragte er mich und versuchte mit seiner letzten Frage die Stimmung etwas zu heben.

,,Oben an der Stirn wurde eine Platzwunde genäht und auf der Nase ist nen Gibs, da der Herr einen festen Schlag drauf hat. Und nein, ich habe nicht genervt, als ob ich nerven würde." erklärte ich ihm.

,,Tut mir Leid dafür, ich wollte sie nicht brechen. Aber Sie haben mich provoziert und Sie sind einfach Schuld, wenn wir sie nicht finden." Kam es nun von Rigsby, der jetzt um die Ecke auf uns zu kommt. Wenigstens tut es ihm Leid und er hat auch immer noch Recht, dass ich an allem Schuld bin. Was mach ich nur wenn wir die beiden nicht mehr lebendig finden? Darüber darf ich gar nicht erst nachdenken.

,,Haben wir mittlerweile eine Spur gefunden? Hat die Spurensicherung etwas ergeben?" Fragte ich die beiden, um keine weitere Zeit zu verplempern.

,,Nicht wirklich. Wir wissen nur, dass der Smiley mehr aus Farbe, als aus Blut ist und das nur Lisbons Blut drin vermengt wurde. Da waren sie ja aber auch noch da." Erklärte mir Cho. Da bin ich eine lange Zeit weg und niemand ist mit dem Fall weiter gekommen. Wenn das so weiter geht werden wir die beiden nie finden.

,,Da es Lisbons Blut ist und sie eh schon zu viel verloren hatte und schon wieder viel zu viel Zeit vergangen ist, wird sie wahrscheinlich nicht mehr leben." Sagte mir Rigsby mit einem wütenden und gleichfalss traurigem Blick. Ist er noch sauer, oder will er die Sache zwischen uns jetzt solange wir sie suchen, vergessen? Egal, wir müssen jetzt zusammenhalten und schnell was unternehmen.

,,Können wir nochmal zurück und kann ich mich bei Ihnen um sehen, ob ich etwas finde Rigsby?" Fragte ich ihn. Wir kamen nicht weiter und mir viel nichts besseres ein, als auch mal einen Blick auf den Tatort zu werfen. Ich weiß er will mich nicht in seiner Wohnung haben und ich provoziere ihn wieder, aber diesmal ist es nicht meine Absicht, sondern will die beiden nur mindestens genauso schnell finden, wie er und mir fällt selbst keine bessere Spur ein.

,,Die Spurensicherung hat nichts gefunden, also werden sie auch nichts finden." Antwortete er sofort. Die Reaktion habe ich mir schon von ihm gedacht, er kann mich momentan absolut nicht leiden. Aber wie können wir jetzt die beiden finden? Wir haben absolut keine Spur.

,,Vielleicht findet Jane wirklich etwas. Was anderes können wir auch nicht machen und wir müssen irgendwas machen, um die beiden finden zu können." Versuchte Cho Rigsby zu überreden. Cho ist wirklich ein netter Kerl und er ist der einzige der in der Sache noch einen kühlen Kopf bewahren kann, dass ist echt erstaunlich.
Widerwillig knickte Risgby dann ein. Er hat auch bemerkt, dass es nichts besseres gibt, was uns nun weiterhelfen könnte. Seine Blicke zu mir sagten zwar alles andere als, dass er mit der Aktion glücklich sei, sondern versuchten mich die ganze Zeit eher umzubringen. Wahrscheinlich denkt auch er, dass ich an Lisbons und Gace stelle sein sollte und damit hatte er wohl auch Recht.

Wir setzten uns ins Auto und fuhren zu Rigsbys und Graces Haus. Wir parkten da, wo wir auch heute morgen geparkt hatten und gingen schließlich in die Wohnung. Cho setzte sich mit Rigsby auf das Sofa. Cho versuchte Rigsby zu beruhigen damit ich in Ruhe suchen konnte, was er nur widerwillig mit sich machen ließ. Nach einer viertel Stunde fand ich immer noch nichts und bin schon einmal durch die komplette Wohnung im schnell Durchgang rum gegangen.

,,Sie sind schon einmal durch Jane. Ich sagte doch, wenn die Spurensicherung schon nichts gefunden hat, finden sie auch nichts. Lass uns zurück zum Quartier, vielleicht gibt es da was neues. Das ist nur Zeitverschwendung hier."
Unterbrach mich nun Rigsby auf der Suche. Ihm drohten wortwörtlich bald die Nerven durchzubrennen. Es ist schrecklich anzusehen, wie schlecht er drauf ist, weil Grace in Gefahr ist. Ich will sie doch auch nur schnell finden und in Sicherheit bringen.

,,Warte, bin sofort fertig. Noch einen kleinen Moment." Es kann doch nicht sein, dass er uns keine Hinweise gibt. Er wird sie ja nicht nur aus Spaß noch nicht umgebracht haben.
Ich stand mitten im Wohnzimmer und wusste nicht weiter, bis ich runter zu meinen Füßen auf den Teppich blickte, auf denen ich stehe. Schnell ging ich runter und stellte den kleinen Tisch zur Seite, um den Teppich hochheben zu können. Rigsbys Blick war verwirrt und deutete darauf hin, ob ich noch alle Tassen im Schrank hatte, aber er bleib ruhig. Unsere blicke gingen alle unter dem Teppich zu einem kleinem zusammen gefaltetem Zettel. Ich nahm ihn hoch und faltete ihn auseinander. Cho und Rigsby kamen zu mir, um auch zu schauen was auf diesem Zettel steht.
Er fing an mit:


Lieber Patrick Jane,

Oh nein, es ist wirklich eine Botschaft an mich in Rigsbys Haus. Das muss Red John sein. Ich las weiter:

Wie Sie wissen töte ich jeden, den Sie lieben. Deswegen habe ich schon vor längerer Zeit ihre Frau und ihre kleine, süße Tochter umgebracht. Es war mir wirklich eine Ehre. Nun zu Lisbon und Grace. Ich weiß, dass Sie Teresa Lisbon lieben, dass müssen Sie von jetzt an nicht mehr verleugnen. Die Frage nur, wo habe ich die beiden versteckt? Es ist ganz einfach und wenn Sie es wissen, wird es Ihnen gleich noch viel schlechter gehen. Ich mache dort weiter, wo es das letze Mal geendet ist.

Gruß Red John


Ich merkte nicht, wie meine Hände immer mehr zitterten und meine Beine nun auch damit begannen. Ich taumelte zurück und ließ mich auf das Sofa fallen, auf welches zuvor Cho und Rigsby saßen. Ich merkte, wie sich meine Augen mit Wasser füllten und mir Tränen übe die Wangen liefen. Die beiden kamen zu mir, um mich zu beruhigen.

,,Jane, beruhig dich bitte. Er hat dir einen Tipp gegeben, wo die beiden sich befinden. Bitte konzentrier dich und denk nach. Wir müssen Grace und Lisbon finden." Fing Rigsby an. Er hat unseren Konflikt für die beiden anscheinend nach hinten gestellt. Zum Glück. Ich versuchte mich zu konzentrieren, aber es viel mir schwer. Ich hob den Brief und versuchte unter Tränen nochmal die letzten beiden Sätze zu lesen.

Es ist ganz einfach und wenn Sie es wissen, wird es Ihnen gleich noch viel schlechter gehen. Ich mache dort weiter, wo es das letzte Mal geendet ist.

Ich  ging die Sätze noch ein paar mal durch den Kopf und dann machte es auf einmal Klick.
Nein! Meine Familie. Sie wurden in meinem Haus ermordet. Meine Familie. Ihr Leben endete dort. Lisbon und Grace müssen dort sein! Red John muss gemerkt haben, dass ich seit dem im CBI wohne und nicht mehr zurückgekehrt bin. Das muss es sein.
Ich sprang vom Sofa auf und rief den beiden zu, dass ich wüsste wo sie sind und ohne auf die beiden zu warten, sprintete ich zum Auto.
Das muss es sein. Lisbon und Grace müssen dort sein. Es muss einfach da sein. Ein flaumiges Gefühl macht sich  in meinem Magen breit, dass die beiden die ganze Zeit in meinem eigenem Haus gefoltert werden würden, aber ich versuchte es zu verdrängen. Hoffentlich kommen wir noch rechtzeitig an.

The Mentalist ~Du darfst nicht sterben~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt