3. Kapitel

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Lisbon

Die letzte Nacht habe ich kein Auge zu bekommen, leider weiß ich nicht wieso. So bin ich 2 Stunde früher aufgestanden, als ich müsste. Da ich so viel Zeit hatte bin ich noch in Ruhe unter die Dusche gegangen. Zum Frühstück aß ich getoastetes Tost mit Nutella drauf, mehr Motivation hatte ich am frühen morgen dann doch wieder nicht und auch noch  nicht so viel Hunger. Dazu trank ich noch einen Kaffee, damit ich etwas wacher werde, zumindest die Hoffnung besteht darin. Damit ich heute irgendwie wach bleibe und den Zag fit werde, werden wohl noch einige Tassen folgen. Nun setzte ich mich in meinen Wagen und fahre meinen täglichen Weg zum CBI. Zwar bin ich früh dran, aber so bin ich als erste dort und habe meine Ruhe und kann noch seelenruhig ein paar kleine Sachen erledigen ohne gestört zu werden.

Auf dem Weg zur Arbeit überlegte ich die ganze Zeit wieso ich die letzte Nacht nicht schlafen konnte, aber ich kam einfach nicht drauf. Und da schwang mein Gedanke auch schon wieder rüber zu Jane. Wie wohl heute der Tag werden würde? Besser oder schlechter? Ich hoffe ja auf ersteres. Und  auf einmal kam es wie ein Geistes Blitz und ich bemerkte, dass ich auch die ganze Nacht nur an ihn gedacht habe. Wieso konnte ich wegen Jane nicht schlafen? Habe ich bei anderen neuen Mitarbeitern auch so viel über sie nachgedacht? Anscheinend schon. Ich kann mich erinnern, dass ich auch bei anderen viel nachgefacht habe , wie sie so drauf sind und wie es sein wird mit ihnen zu arbeiten. Aber es lief immer alles von Anfang an gut und wir sind wie eine kleine Familie zusammen gewachsen. Aber ich glaube nicht, dass sie mir damals den Schlaf geraubt haben. Wahrscheinlich war Vollmond oder ich konnte einfach nicht schlafen, passiert ja auch manchmal. 

Die ruhige Musik im Radio machte mich zwar nicht wacher, aber sie war entspannt und führe mich durch die noch leeren Straßen. Jedoch verfiel ich den Rest der Fahrt wieder in  meinen Gedenken und so merkte ich gar nicht, dass ich schon auf dem CBI Gelände angekommen bin.

Jane

Langsam wurde ich wach und versuchte meine Augen zu öffnen. Mit einen großem Gähnen schaffte ich es schließlich auch. Kurz musste ich mich umschauen, wo ich überhaupt war, jedoch bemerkte ich schnell, dass ich in Lisbons Büro war und auf ihrem Sofa liege. Ich erinnerte mich wieder was geschah. Meine Tochter und meine Frau starben. Sie wurden ermordet, von Red John. Theresa Lisbon eine CBI Agentin kam zu mir und wollte mich ausfragen, doch ich habe abgeschweift und wollte mit ihr zusammen arbeiten. Warum ich das wollte? Ich weiß es nicht, ich hatte es nicht vor. Aber es hat Spaß gemacht mit Lisbon zu reden und sie hat mich abgelenkt. Außerdem will mich rechen und wo bekomme ich bessere Informationen, als da wo nach dem Mörder gesucht wird? Deswegen habe ich mich kurzschlüssig entschieden hier zu helfen, um selbst Red John zu finden. Hoffentlich war das eine gute Idee.

Ich verbrachte diese Nacht im CBI auf dem Sofa in Lisbons Büro, weil ich keine Lust nachhause hatte und mich dort zu viele schlechte Erinnerungen plagten. Ja ich will nicht mehr nachhause zurück. Ich fand dort meine Tochter und Frau tot. Sie waren von oben bis unten mit Blut beschmiert. Es war erschreckend und schmerzend zugleich, ich habe vergessen wie man atmet und konnte nicht fassen was ich sah. Ich liebte sie sehr und liebe sie immer noch. Ich kann es auch immer noch nicht fassen, dass man mir so etwas schreckliches angetan hat. Ich glaube ich will nie wider nachhause, denn hier habe ich wenigstens mal die Augen zubekommen und habe nicht am schrecklichen Ort des Geschehens sein müssen.

Nach weiterem Strecken stehe ich auch endlich auf und ging in den Pausenraum, um mir einen Tee zu machen, damit ich wieder fit werde. Ich setzte mich an einem Tisch und esse noch eine Schnitte Brot die ich noch im Kühlschrank gefunden habe. Hoffentlich ist gleich keiner sauer, dass sein Brot und Aufstrich weg ist.
Als ich fertig war ging ich wieder in Lisbons Büro und lag mich auf ihr Sofa, da mir langweilig wurde und ich fürs erste erstmal wider gestärkt bin.

Eigentlich bin ich sehr zufrieden mit der Arbeit beim CBI, aber sich an die doofen Regeln zu halten ist schon wirklich sehr Öde. Beim Menschen beobachten, kann man wirklich viel an ihrer Körperhaltung ablesen und ihr Verhalten analysieren und da muss man halt auch mal die richtigen Fragen stellen um spontane Reaktionen zu erkenne und diese von eingeprägten, vorbereiteten Aussagen unterscheiden zu können. Schließlich muss man ja auch den Fall lösen können und da muss man dann auch mal was härter zu den befragten sein, denn oft sind es Verwandte die es versuche  zu vertuschen und häufig redet man mit dem Täter schon ohne zu wissen, dass es der Täter ist. Ich finde da muss man dann auch mal die ein oder andere Regel brechen, um den Täter schneller schnappen zu können. Außerdem macht es so viel mehr Spaß zu arbeiten und bringt Abwechslung hinein.

Glücklicherweise hat Lisbon mich Gestern etwas verstanden. Ich hoffe es zumindest, da sie mich ja gestern bei ihrem Boss gut geredet hat, nachdem ich die erste Ermahnung bekommen habe. Der Mann war gestern auch empfindlich, dass er direkt petzen musste. Der will doch wohl auch, dass wir den Mörder schnell finden, dann soll der mal ruhig bleiben. Fast dachte ich schon er wäre der Mörder, aber zum Glück haben wir gestern noch den richtigen geschnappt, was mich wohl auch nochmal gerettet hat von meiner Aktion. Dennoch bereue ich mein Handeln nicht und würde es immer wieder machen, hoffentlich versteht es das CBI schnell und lässt mich so arbeiten.

Lisbon schien trotzdem am Ende des Tages recht genervt von mir zu sein. Ups, aber ich mag es Menschen zu ärgern, vor allem wenn sie dann so süß reagieren. Irgendwie sah sie wirklich süß aus, wenn sie genervt von mir war. Warte mal habe ich gerade wirklich daran gedacht, dass mein Boss süß aussieht? Ja habe ich und tut sie, was ist daran schon verwerflich. Langsam döste ich wieder weg in meine Gedanken an meine Familie und Red John und landete nochmal im Land der Träume. Jedoch schlief ich aufm Rücken und es endete eher in einem Albtraum.

Lisbon

Ich bin gerade im CBI angekommen, nachdem ich doch eine Weile brauchte, um einen Parkplatz zu finden. Ja eigentlich sollte der Parkplatz leer sein, denn es ist kaum einer da so früh Aber über Nacht musste ja eine Baustelle auf dem Parkplatz entstehen, der ihn viel kleiner machte. Hoffentlich finden meine Kollegen später schnell einen Parkplatz und kommen pünktlich. Ich bin nämlich eigentlich immer etwas früher als die anderen da, zumindest versuche ich es. Heute bin ich sogar über eine Stunde zu früh, da ich ja schon so früh wach war und mich fertig gemacht habe für die Arbeit.

Als ich auf den Fahrstuhl wartete, bemerkte ich wie ich nervöser wurde. Aber worauf? Es ist doch ein normaler Tag, wie jeder andere auch. Zum Glück ist der Fahrstuhl jetzt angekommen und schnell verschwand ich drin. Aber die Fahrstuhlmusik machte mich noch wahnsinniger. Wer kommt auch auf die atemberaubende Idee so nervende Musik in einem Fahrstuhl zu projektzieren? Zudem fragte ich mich immer noch warum ich so nervös bin, beziehungsweise ich sogar noch nervöser werde. Es kann doch nicht sein, dass mich ein neuer Mitarbeiter so auf den Kopf stellt, oder? Nein das kann nicht sein. Hoffentlich passiert heute nichts schlimmes. Es ist nie ein gutes Zeichen mein Magen sich so komisch anfühlt, wie jetzt gerade. Das bedeutet nichts gutes.

Plötzlich erinnerte ich mich an wunderschöne Eisblaue Augen. Janes blauen Augen. Warte was? Shit! Ich habe ihn immer noch nicht befragt. Ich muss ihm gleich auf jeden Fall noch etwas befragen zu seiner Familie. Aber dann ist er sicherlich schlecht gelaunt und traurig und kann sich nicht mehr auf den Tag heute konzentrieren. Ich sollte ihm den Tag nicht damit versauen und ihm nochmal die Chance geben mit uns zu arbeiten. Dann mache ich das kurz vor Schluss. Aber ihn so gehen zu lassen tut mir irgendwie auch weh. Außerdem werde ich es sicher dann wieder vergessen. Ich schau mal ob ich heute einen besseren Zeitpunkt finde. Für so etwas gibt es wohl eher nie den richtigen Zeitpunkt und muss man einfach durch.

Ja, ich möchte Jane nicht neu aufwühlen, er schein nämlich wirklich an seine Familie zu hängen und wer liebt seine Familie nicht. Ich finde es erstaunlich wie er sich mit dem Job so schnell ablenken kann, ich bin mir nämlich sicher, dass er seine Frau und seine Tochter schrecklich vermissen muss. Nicht umsonst wollte er uns bei dem Fall helfen.
Schließlich machte es 'Ping' und die Fahrstuhltüren öffneten sich und so erwachte ich aus meiner Trance und raffte mich schnell wieder auf, um in mein Büro zu gehen. Um diese Uhrzeit war noch niemand auf dieser Etage, was ich auch gut finde, so habe ich noch wenigstens Zeit für mich selbst. Es war schon fast zu ruhig. Schließlich machte ich die Tür auf und bekam fast einen Herzinfarkt. Ich war doch nicht alleine. Ich starrte ihn geschockt an. Was macht er denn schon hier? Schläft er etwa?

The Mentalist ~Du darfst nicht sterben~Where stories live. Discover now