8. Kapitel

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Lisbon

Ich wachte auf und mein Kopf pochte vor Schmerz. Was ist passiert? Wo bin ich? Ich versuchte mich zu orientieren, aber es war zu dunkel, um etwas sehen  zu können. Ich saß gefesselt auf einem Stuhl fest, na toll. Wer zum Teufel hat mich entführt und warum?
Ich bin für niemanden was etwas Wert. Ich versuchte mich von den Fesseln, die meine Arme und Beine zuschnürten zu befreien, doch das war leider nicht möglich, da sie zu stark um mich gebunden sind. Mist! Wo bin ich hier gelandet?
Die Angst stieg langsam in mir hoch, aber ich wollte nicht anfangen zu schreien, was würde mir das bringen? Stimmt mein Entführer würde früher merken, dass ich schon wach bin.
Und um Hilfe zu schreien bringt sicher nichts hier wird keiner sein, der mich retten könnte. Ich würde wahrscheinlich höchstens Halsschmerzen und einen Stimmenverlust bekommen.
So versuchte ich mich zu beruhigen und wartete ab, ob noch jemand kommen würde und sich mir vorstellen wird. Vergebens versuchte ich auch weiterhin meine Fesseln zu lösen, aber sie sind einfach zu stark.

Die Zeit verging schleppend und kam mir vor als würde ich hier Tage über schon sein. Jedenfalls kam die ganze Nacht über keiner mehr glaube ich. Leider sehe ich ja nicht, ob es Tag oder Nacht ist, da es hier unten nur dunkel ist und ich meine eigenen Hände hier nicht sehen kann. Ich habe kein Auge zu bekommen, da ich dafür viel zu tief unter Schock stehe und der Stuhl viel zu unbequem ist. Ich will hier raus, sonst bekomme ich noch ne Panikattacke. Vielleicht sollte ich doch schreien...

Und siehe da, da geht auch schon schnell die Tür auf und ich zuckte leicht zusammen. Das helle Licht blendete mich strak, langsam versuche ich die Umgebung auszumachen. Es ist ein leerer dunkler Raum ohne Fenster. Jetzt bin ich doch gespannt, wer mein Entführer ist und was er will. Ich versuche durch das grelle Licht ihn zu erkennen, doch kenne meinen Entführer anscheinend nicht. Ein großer und eher schlanker Mann tritt ein und macht die Tür wider zu. Ich schätzte ihn Anfang, Mitte 40 ein. Ich kenne ihn nicht. Wer ist das?

,,Wer sind sie?" Fragte ich deshalb sofort. Was hat er nur vor mit mir? Hoffentlich will der mich nicht foltern.

,,Wissen Sie das wirklich nicht?" Schnauzte er mir enttäuscht zurück. Enttäuscht? Muss man diesen Mann kennen oder wie? Ist das ein kranker Typ, der mich stalkt, aber noch nie mit mir geredet hat? Hilfe! Ich muss hier schnellstmöglich raus.

,,Nein, weiß ich wirklich nicht und wenn Sie mich nicht bald frei lassen, werde ich Sie höchstpersönlich festnehmen!" Schrie ich ihn jetzt an. Jetzt reicht es mir, ich will hier raus. Keiner hat mich zu entführen und festzuhalten. Doch ich merkte, dass ihn meine Tonlage absolut nicht gefiel, denn ich spürte einen festen Schlag von einer flachen Hand in meinem Gesicht. Aua!

,,Ahh, Sie mieses Schwein!!!" Schrie ich ihn direkt wieder an. Der kann mich doch nicht so einfach schlagen! Ich spucke ihn gleich feste ins Gesicht, wenn der weiter so macht.

,,Wollen sie mir etwa Angst machen? Wie denn? Sie sitzen vor mir gefesselt auf einen Stuhl, da könnten sie eher mal etwas Respekt zeigen und nicht so rumschreien. Es hört Sie hier niemand" Nun fängt er auch noch an fies zu grinsen und schon wider spürte ich die Hand in meinem Gesicht. Arschloch... Was denkt er, wer er ist!?

,,Oh, sorry Liebes, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Red John. Und ich freue mich Sie in meiner Gewallt zu haben." Stellte sich jetzt mein Entführer doch noch einmal vor. Bei diesem Satz stockte mir jedoch der Atem. Red John? Hat er sich gerade als Red John vorgestellt? Scheiße! Ich bin am Arsch! Warte ich lebe ja noch. Warum lebe ich noch? Red John lässt niemanden am Leben! Vielleicht ist es ein nachahmungs Täter! Ob mir so ein Psycho lieber ist weiß ich jedoch nicht...

,,Und damit es nicht Auffällt, dass sie auf einmal nicht mehr zur Arbeit gehen und ihr Team sie nicht sucht, rufen sie bei der Sekretärin vom CBI an und sagen, dass sie krank sind." befahl mir der Serienkiller und holte ein Handy aus seiner Hosentasche. Das ist doch krank, das wird doch auffallen. Hoffentlich, denn dann komme ich hier vielleicht noch lebendig raus.
,,Wenn Sie was anderes sagen werde ich Sie gleich schmerzvoll sterben lassen und ja keine Sorge, wenn sie denken es fällt auf wenn sie reden, nein tut es nicht, denn die Sekretärin ist eine sehr gute Freundin von mir." Ergänzte er nun mit einem lächeln im Gesicht und tippte eine Nummer ins Telefon, wahrscheinlich die von meiner Sekretärin. Was? Sie kann doch nicht mit ihm zusammenhängen? Ja, sie ist manchmal was komisch, aber super nett.
Ohne weiter darüber nachdenken zu können hielt mehr der Mann das Prepaidhandy am Ohr, wo nun ein Freizeichen zu hören ist.

,,CBI Sekretärin Fr. Thomson, was kann ich für Sie tun?" Begrüßte sie mich sehr freundlich. Ich schaute meinen Entführer an, aber sein Blick zeigte deutlich, dass ich endlich reden sollte. Vielleicht hat er auch nur gepokert....

,,Ähhhm... Ja... Guten Tag, Agent Teresa Lisbon hier, ich wollte sagen, dass ich heute nicht kommen kann, da ich mir irgendeine Grippe anscheinend zugelegt habe." Antwortete ich mit etwas zittriger Stimme und verwirrt, in der Hoffnung das die Frau vielleicht etwas bemerken würde.

,,Teresa Lisbon, richtig? Okay, alles klar. Ich werde es weiter geben. Ich wünsche Ihnen eine gute Besserung." Und sie legt auf. Die Gute Besserung kann die sich sonst wohin schieben. Entweder ist die echt dumm oder arbeitet doch mit dem Killer gemeinsam. Ich dachte er wäre Alleingänger.

,, Ja, danke." Sagte ich noch leise, obwohl sie schon bereits aufgelegt hat.

,,So das ist doch super gelaufen. Diese Fr. Thomsen hat nichts bemerkt und Sie sind jetzt entschuldigt." Sagte mir Red John, dessen richtigen Namen ich immer noch nicht kannte. Aber dafür würde ich zu gerne in sein fieses Grinsen reinschlagen wollen.

Ich antwortete ihm nur leise mit ,,Für Sie schon." Was soll ich denn jetzt machen? Hoffentlich findet mich mein Team, bevor er mich umbringt.

,,Dein Team wird diesen Anruf nicht zurück verfolgen können, schließlich habt ihr es auch nicht geschafft den Anruf von gestern zurück zu verfolgen." Er grinste mich noch breiter an.
Und es ist auch nicht schlimm, dass Sie so beim sprechen gehakt haben, denn der Anruf ist verschlüsselt und kann nicht zurück verfolgt werden. Warum ich es weiß? Habe es doch gestern getestet und war echt schön euch verwirrt am Straßenrand zu sehen. Vielleicht gibt es da ja bald wirklich eine Leiche dort." Jetzt zwinkerte er mir auch noch zu.
Was!? Er war das? Bald könnte da eine Leiche liegen? Meinte er mich? Hilfe! Er hat uns da beobachtet. Warum haben wir das nicht gesehen?

,,Was, dass waren Sie?" Fragte ich ihn geschockt.

,,Jap, war ich" und er ging zurück zur Tür.

,,Halt! Stopp! Warten Sie! Was wollen Sie von mir?" Schrie ich ihm hinterher. Er drehte sich sogar um. Er fing an zu lachen und marschierte durch die Tür, aus der er vorhin gekommen ist und knallte sie hinter sich laut zu.
Na toll und jetzt? Was mache ich jetzt? Mir bleibt nichts anderes außer zu warten bis er wieder kommt oder ich gerettet werde. Vielleicht bekomme ich doch noch die Fesseln lose.
Was will er bloß von mir? Vielleicht einfach nur, weil ich die bin, die in seinem Fall ermittelt?

The Mentalist ~Du darfst nicht sterben~Where stories live. Discover now