Die Schlacht

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Nachdem Mila in die Muschel gestiegen war, zwinkerte Jackson ihr noch einmal aufmunternd zu.
Dann tauchte er wieder ab. Er hoffte inständig, dass es noch nicht zu spät sei und Oktopeter sich Zeit lassen würde.
Er blickte in die Ferne. Dort sah er schon, wie eine riesige Armee von Meerwesen angeschwommen kam. Er beeilte sich und schwamm schnell nach unten zum Palast.
Dort waren schon alle auf ihren Posten und für die Schlacht ausgerüstet. Die anderen Bewohner hatten sich ihn ihren Höhlen und Häusern verbarrikadiert.
Er blickte noch einmal nach oben. Der Mond war nun fast hoch oben am Himmel. Er sah die Silhouette des Mondes sich im Wasser spiegeln.
Jackson erblickte König Nero in einem der Fenster des Palastes. Schnell schwamm er hin und klopfte.
„Das Landmädchen ist in der Muschel. Es kann losgehen!", berichtete Jackson in Kurzfassung. König Nero nickte kurz und gab einem Meermann, der auf der Burgmauer stand und sie beobachtete, ein Handzeichen. Der lächelte erleichtert und nickte zurück. Er blies in sein Horn. Alle Soldaten auf der Mauer spannten ihre Bögen und hielten auf die anrückende Armee gerichtet. So verharrten sie.
Eine weitere Ansammlung von Meermann Soldaten positionierten sich rund um die Burgmauer, mit Schwertfischen in der Hand.
Die anrückende Armee war nun schon sehr nah, man konnte schon ihr Kriegsgebrüll hören.
Plötzlich summte es und das Wasser rauschte und erhitzte sich. Es schien als ob sich das Wasser statisch aufladen würde. Und dann bildete sich von der Muschel, oben an der Wasseroberfläche aus, ein statisch, elektronisches Kraftfeld, das sich langsam nach unten wie ein Schutzschild um den ganzen Palast bildete.
Der Mond stand nun hoch oben am Himmel und leuchtete so hell wie nie.
Das Kraftfeld hatte den ganzen Palast eingehüllt. Es schimmert nur ganz leicht, man sah es nur wenn man ganz genau hin sah und auch nur von nahem. Die anrückende Armee hatte keine Ahnung, denn von weitem sah man es nicht.
Die Soldaten vor der Burgmauer waren auch noch von dem Kraftfeld geschützt, sodass sie nur im äußersten Notfall kämpfen müssten. Sie standen dort nur, um den Anschein zu erregen, sie würden sich selbst wehren und kämpfen und hätten nicht so eine große Vorsichtsmaßnahme getroffen und die Kraft des Mondes zur Hilfe genommen.
Die Armee von Oktopeter sprintete nun vorwärts, sie hielten ihre Schwertfische in Kampfstellung in ihren Händen. Oktopeter war in einer der hinteren Reihen positioniert. Er reitete auf einem Seepferdchen. Als Waffe hatte er einen Zitteraal dabei. Er hatte ein großes Grinsen auf seinem Gesicht. In seiner Vorstellung stand er schon im Palast. König Nero verneigte sich voller Angst vor ihm und bettelte um sein Leben. Doch er würde keine Gnade zeigen. Er ließ ihn in den Kerker werfen und ihn jeden Tag mit seinem Zitteraal quälen, bis er irgendwann keinen Spaß mehr daran finden würde. Dann würde er ihn ganz erledigen.
Seine Armee stürmte auf den Palast zu. Ihr siegessichere Kriegsgebrüll war wie Musik in seinen Ohren. Doch dann änderte sich das Gebrüll und es hörte sich nicht mehr so überzeugt an. Es klang ängstlich und zwischendrin hörte er auch schmerzensschreie. Oktopeter blickte in das Gemenge an der Burgmauer. Seine Männer waren gar nicht so weit gekommen. Einige flogen im hohen Bogen kurz vorher wieder zurück, andere zitterten, als ob sie elektrisiert wurden.
Die Muschel senkte sich nun und glitt im Wasser immer weiter zum Grund des Meeres zurück. Währenddessen begann sie sich schnell und immer schneller um sich selbst zu drehen. Das Kraftfeld, das sie projezierte, weitete sich in alle Richtungen aus und elektrische Blitze schossen aus ihm heraus.
Immer mehr von Oktopeters Armee wurden erst elektrisiert und dann im hohen Bogen fort geschleudert.
Oktopeter realisierte was hier passierte und pfiff zum Rückzug, doch da traf ihn ein Blitz. Reglos viel er von seinem Seepferd und blieb oder liegen. Sein Seepferd rannte erschrocken davon.
Je tiefer die Muschel kam desto größer wurde der Radius, den das Kraftfeld bekam. Das Kraftfeld hatte nun fast den Platz erreicht wo Oktopeter noch reglos lag. Leicht wurde Oktopeter von dem Kraftfeld am Oberkörper gestriffen und bekam dadurch noch einen ordentlichen Elektroschock bevor er dann auch hinfort geschleudert wurde. Man sah, wie er weit nach oben, sogar außerhalb des Meeres, flog und dann weit am Horizont wieder eintauchte.
Bald schon war keiner von Oktopeters Armee mehr da um zu kämpfen. Die meisten wurden "gegrillt", doch einige hatten es noch geschafft zu flüchten.
Jubelgeschrei ertönte von der Burg. Sie hatten die Schlacht gewonnen. Musik-Fische kamen aus allen Ecken und schnell hatte sich eine Siegesparty entwickelt.
Die Muschel war nun fast am Meeresgrund angekommen. Als sie unten angekommen war, wurde es totenstill und alle blickten gespannt zur Muschel, die sich langsam öffnete.

Es gibt sie Wirklich!    Plötzlich MeerjungfrauWhere stories live. Discover now