7- Im Kopf

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Lunes POV:
Als ich erwachte, lag ich auf einem Feldbett. Ich brauchte einen Moment um mich zu orientieren, aber dann erkannte ich Ginnys Zimmer wieder. Ginny lag in ihrem Bett und schlief noch. Draußen war es schon hell, aber ich bezweifelte, dass wir es schon später als acht Uhr hatten. In den Ferien wurde Ginny zum richtigen Langschläfer, aber dafür war Hermine schon immer um sechs wach und meinte immer wenn man sie fragte warum sie schon wach sei sie müsse noch die Schulbücher lesen und sie könne ja was verpassen. Ich setzte mich auf und musste leicht Lächeln. Ginny sah einfach süß aus. Ihre Haare waren zu einem glänzende roten Fächer ausgebreitet und sie wirkte wie ein kleiner Engel. Ich stand auf und ging zu ihr. Ginny war wie eine kleine Schwester für mich, aber gleichzeitig war sie meine beste Freundin. Ich würde auf sie aufpassen. Harry hatte mich drum gebeten und sie war mir so unglaublich wichtig. Sanft strich ihr eine Strähne aus der Stirn und musste Lächeln.
Plötzlich begannen Ginnys Lieder zu flattern und langsam öffneten sich ihre Augen und sie sah mich aus verschlafenen Augen an.
" Harry?" Fragte sie leise.
" Er ist nicht hier." Sagte ich sanft.
" Wo ist Harry?" Fragte sie und setzte sich auf.
" Du weißt doch er, Ron und Hermine sind unterwegs." Nun schien sie richtig wach zu werden.
" Ich hab etwas sehr komisches geträumt." Murmelte sie.
" Erzähl." Forderte ich sie sanft auf.
" In dem Traum waren wir auf Bill und Fleures Hochzeit und die Todesser haben uns angegriffen und dein Patronus hat sich ausgebreitet und ist explodiert." Sagte sie.
" Das ist wirklich geschehen Ginny." Sagte ich.
" War es auch echt, dass Bellatrix dich vor Dolohow beschützt hat?" Fragte sie.
" Bellatrix... Beschützt-. Das muss deiner Fantasy entsprungen sein." Sagte ich.
" Ich schlafe jetzt weiter." Murmelte sie und schlief wieder ein. Ich strich ihr noch einmal sanft über das Gesicht und stand dann auf. Ich ging hinüber zum Schrank und nahm mir einen Umhang heraus und legte ihn um, dann verließ ich das Zimmer auf Zehenspitzen. Ich lief die Treppen hinunter und klopfte dann am Schlafzimmer meiner Eltern. Meine Eltern wurden über Nacht hier einquartiert, zum Schutz für uns und sich selbst. Mit einem knarren öffnete ich die Tür und betrachtete den abgedunkelten Raum. Meine Eltern lagen schlafend in dem Ehebett und schienen mein eintreten nicht einmal bemerkt zu haben. Ich ging auf das Bett zu und setzte mich neben meine Mam auf das Bett. Sie war wunderhübsch. Ihre braunen Locken waren zu einem Fächer ausgebreitet und sie trug eine Augenmaske über den Augen. Ich rüttelte sanft an ihrer Schulter. Sofort riss sie die Augenmaske ab und zog ihren Zauberstab.
" Himmel Herr Gott!" Wetterte sie.
" Musst du mich so erschrecken?" Fragte sie und hielt eine Hand aufs Herz.
" Pst, sonst wecken wir Dad." Sagte ich leise.
" Wieso bist du gekommen?" Fragte sie leise.
" Ich muss mit dir reden, komm." Hauchte ich und stand auf. Sie nickte und folgte mir hinaus. Wir gingen in die Küche und Mam zauberte uns beiden eine Tasse Tee. Wir beiden nippten daran und schwiegen eine Weile.
" Wieso wolltest du zu so früher Stunde mit mir reden?" Fragte Mam und gähnte.
" Na ja, Ginny hat mir erzählt, dass nachdem ich bewusstlos war Bellatrix mich vor Dolohow beschützt hat." Sagte ich leise und klammerte mich förmlich an meine Teetasse.
" Ach Lune, es gibt so viel was du nicht weißt." Seufzte Mam.
" Dann erzähl es mir!" Forderte ich sie auf.
" Nein, du wirst es früh genug erfahren wenn die Zeit reif ist, aber Hüte dich, du bist etwas besonderes." Sagte Mam.
" Das hat Lupin auch gesagt." Murmelte ich.
" Da hat er recht." Sagte Mam und verließ die Küche. Verwirrt sah ich ihr hinter her. Was sollte denn das jetzt?
" Mam?" Fragte ich.
" Mam!" Schrie ich, aber sie reagierte nicht. Was sollte ich denn mit diesen Informationen und was hatte Draco damals gesagt? Ich hätte ja das Blut eines Todessers? Hatte er damit auf meine Verwandtschaft zwischen uns und den anderen Blacks angespielt oder meinte er etwas anderes? Und hatte das vielleicht mit der Handlung von Bellatrix zu tun? Wieso hatte sie das getan? Woher kannte sie meinen Namen? Wieso hatte sie mich nicht getötet obwohl ich ein Halbblut war und die Tochter ihrer Schwester? Wieso hatte sie nur Tonks so hartnäckig töten wollen? Wieso war mein Patronus so mächtig geworden und dann explodiert? Wieso sagten alle ich sei etwas besonderes? Das alles ergab doch überhaupt keinen Sinn. Das alles verwirrte mich so unglaublich. Ich musste erstmal an die frische Luft und abschalten. Ich ging aus der Küche und öffnete die Tür des Fuchsbaus, dann ging ich hinaus. Ich lief auf das Feld zu und ging weiter bis ich zu einer freien Fläche kam und mich auf den Boden sinken ließ. Dieses Jahr schien einfach alles schief zu gehen. Alles war auf einmal so verwirrend und kompliziert. Das ergab doch keinen Sinn. Eine reinblütige Todesserin, die ein einfaches Halbblut beschützte? Aber wiederum sagten alle ich sei etwas besonderes.... Aber wieso war ich etwas besonderes und woher hatte ich diese Kräfte? Wieso wollte meine Tante mich nicht umbringen aber Tonks? Wies beschützte sie mich sogar? Das alles ergab keinen Sinn.
Plötzlich schoss etwas schwarzes auf mich zu. Ich zuckte meine Zauberstab und sprang auf. Das schwarze etwas manifizierte sich vor mir und eine schwarze, schlanke und große Gestalt stand nun gegenüber von mir. Es war Bellatrix. Ein seltsames Lächeln zierte ihre Lippen. Das Lächeln wirkte sanft und in ihren Augen glänzte stolz.
" Was willst du!" Zischte ich verächtlich.
" Was will ich?" Wiederholte sie und schien zu überlegen.
" Tja Lune, ich weiß selbst nicht was ich hier mache." Sagte sie.
" Willst du Tonks töten?" Fragte ich und hob drohend den Zauberstab.
" Nein, ich werde sie töten wenn die Zeit reif ist." Sagte sie und machte einen Schritt auf mich zu. Sie Streckte langsam den Arm aus und ließ ihn aber wieder sinken und schüttelte den Kopf.
" Ich sollte gehen." Sagte sie und drehte sich.
" Stopp!" Rief ich. Tatsächlich blieb sie, halb von mir abgewandt, stehen.
" Wieso hast du das getan?" Fragte ich, bevor sie verschwinden konnte.
" Was?" Fragte sie und drehte sich nun ganz zu mir um.
" Meine Freundin hat mir erzählt, das du Dolohow angegriffen hast, wegen mir." Sagte ich. Ein seltsamer Ausdruck Schlich sich auf ihr Gesicht.
" Das wirst du schon noch erfahren." Antwortete sie und im nächsten Moment verschwand sie als schwarzer Schemen.
" Warte!" Rief ich, aber sie hörte mich nicht. Nun hatte ich noch mehr fragen und noch weniger antworten. Wieso sollte ich das später erfahren. Niemand wollte mir sagen was los war. Alle vertagten das auf später, aber was sollte ich mit diesen wenigen Antworten und den tausend Fragen anfangen. Das alles ergab so wenig Sinn. Wieso hatte Bellatrix so seltsam gelächelt. So....

Sanft.

Und wieso glänzte in ihren Augen stolz? Worauf war sie stolz? Konnte sie etwa?? Nein das war Schwachsinn. Das alles ergab überhaupt keinen Sinn. Alles war so obskur. Ich würde noch durchdrehen und verzweifeln! Ich wollte Antworten und nicht noch mehr Fragen.

I'm a Wonder WeaponWo Geschichten leben. Entdecke jetzt