Meine Haut wurde blass, während mein Haar strähnig und schlaff wurde. Ich war nicht gerade ein hübsche Anblick, was ein weiterer Grund war, warum ich so froh war, dass Simone sich so viel Mühe gab, dafür zu sorgen, dass ich an dem Abend selbst gut aussah; dem Samstag, der von allen Beteiligten liebevoll J-Tag genannt wurde.

Meine Eltern, die nie außen vor gelassen werden wollten, beteiligten sich an den Vorbereitungen. Jedes Telefongespräch mit ihnen bestand aus Diskussionen und Planungen für den Abend; wann die Rede gehalten werden sollte, wo ich stehen würde, wer dafür sorgen würde, dass Jack anwesend war und zuhörte, und so weiter.

Vielleicht war es nicht die traditionelle Art und Weise, wie diese Dinge ablaufen sollten, d. h. die Rede aus dem Stegreif und das mühelose Sich-in-die-Arme-Fallen, aber es gefiel mir, dass alle, die mir wichtig waren, daran beteiligt waren, dass ich Jack sagen konnte, was ich für ihn empfand.

Es war das, was nach der Rede passieren würde, was mir wirklich Angst einjagte. Ich wusste nicht, ob ich eine weitere Abfuhr von Jack so kurz nach meiner vorherigen verkraften konnte, und ich hatte eine Scheiß Angst, ihn noch mehr zu verletzen.

Ich hatte mir zwar versprochen, Jack in Ruhe zu lassen, damit er seine Gefühle sortieren konnte, aber am Mittwoch wurde mir die Nervosität zu viel, und bevor ich mich zurückhalten konnte, griff ich zumTelefon und wählte Tommos Nummer.

Ich konnte Jacks Handy nicht anrufen, weil ich wusste, dass er einen Blick auf die Anrufer-ID werfen und sich weigern würde, abzunehmen. Vielleicht konnte ich ihn auf diese Weise überrumpeln.

"Hallo?"

Mein Herz wurde schwer, als ich Tommos Stimme am anderen Ende der Leitung erkannte, aber ich riss mich zusammen, um in einem freundlichen Ton sagen zu können:

"Hey Tommo, wie geht's?"

"Talia!" Seine Stimme war eine Art männliches Kreischen. "Hi! Gut! Das heißt, mir und du weißt schon, alles. Wie geht's dir? Ich meine, dir und Matt, ich meine..."

"Tommo? Atme mal tief durch.", sagte ich beruhigend und fragte mich, was um alles in der Welt sein Problem war, er war sonst so gelassen.

Er lachte verlegen und sagte dann mit seiner normalen Stimme: "Tut mir leid, du hast mich nur ein bisschen überrumpelt. Also, wie läuft es wirklich? Ich meine, jetzt wo Matt wieder zu Hause ist und so?"

Ich konnte mir nicht erklären, warum genau er das wissen wollte, aber ich antwortete ihm, dass alles in Ordnung sei und dass wir langsam aber sicher wieder zu dem zurückkehrten, was vorher war.

Bevor er noch mehr Fragen stellen konnte, fuhr ich hastig fort: "Hör mal, ist Jack da? Ich muss nämlich dringend mit ihm reden, ich habe ihm etwas sehr Wichtiges zu sagen."

"Oh." Tommo stockte, dann sagte er mit lauter, klarer Stimme: "Matt ist also wieder zu Hause und es läuft besser zwischen euch beiden? Alles ist gut? Das ist großartig. Und du willst mit Jack reden? Weil du ihm etwas Wichtiges zu sagen hast?"

"Tommo, warum wiederholst du alles, was ich ... oh." Ich seufzte. "Hol Jack bitte einfach ans Telefon.", sagte ich müde.

Es gab eine kurze Pause und dann sagte Tommo unbeholfen: "Ich kann nicht, er ist unter der Dusche... nein ich meine er ist unterwegs... aber ich weiß nicht wo."

Ich lachte ein kurzes Lachen, das absolut keinen Humor enthielt.

"Na schön, könntest du ihm einfach sagen, dass es mir leid tut und dass... ach nichts, vergiss es, nur dass ich hoffe, dass es ihm gut geht und sorry nochmal."

"Kein Problem, Talia. Und hey, mir tut es auch leid, du weißt schon, wegen all dem. Ich hoffe, es wird wieder gut."

"Ich auch." Ich lächelte leicht über seine liebe Art, aber mein Lächeln verschwand schnell wieder, als ich mich daran erinnerte, dass Jack am anderen Ende der Leitung stand und sich weigerte, mit mir zu sprechen. Ganz ehrlich, wer war jetzt unreif?

So Much to Learn | deutsche ÜbersetzungWhere stories live. Discover now