She Wants to Move

58.5K 2.1K 137
                                    

Einige Stunden später stand ich vor meinem Kleiderschrank und beäugte meine Kleidung abschätzig.

Meine Tanzschuhe?

Tanzen war eine sehr breit gefächerte Aussage, ich meine, wenn es jetzt Line Dance wäre, bräuchten wir ein ganz anderes Outfit als wenn wir, sagen wir, zum Gesellschaftstanz gehen würden. Ich schüttelte den Kopf über meine melodramatische Ader, wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass wir entweder zum Line Dance oder zum Gesellschaftstanz gingen?

Sehr gering.

Ich hörte auf, mir den Kopf zu zerbrechen und entschied mich für einen knielangen, mehrlagigen roten Rock und ein enges schwarzes Oberteil mit einem sehr weiten Ausschnitt. Das Oberteil war gut, denn es konnte durchaus seriös sein, aber wenn es die Situation erforderte, konnte es auch sexy sein, denn eine Seite konnte von der Schulter rutschen und etwas mehr Haut entblößen. Ich vervollständigte das Outfit mit einem Paar schwarzer, hochhackiger Riemchenschuhe.

Okay, es waren nicht gerade Tanzschuhe und ich wusste, dass meine Füße mich am Ende des Abends umbringen würden, aber verdammt, sie sahen einfach gut aus.

Ich zog mich in meinem Zimmer um und hörte Matt im Wohnzimmer herumhüpfen und wusste, dass auch er sich zum Ausgehen fertig machte. Wie richtig, ich damit lag, erwies sich einen Moment später, als er rief:

"Ich bin weg, Leute. Wir sehen uns morgen."

"Bye.", rief ich und hörte, wie Jack dasselbe tat.

Wir waren allein.

Ich spürte, wie die Schmetterlinge in meinem Bauch ihren inzwischen sehr vertrauten Tanz begannen, trug einen tiefroten Lippenstift auf und tuschte meine Wimpern kräftig, bevor ich mein Haar, das ich leicht gelockt und zu einem Marilyn-Monroe-Look zerzaust hatte, ein letztes Mal durch wuschelte, bevor ich beschloss, dass ich bereit war. Ich schnappte mir eine kleine, rote, perlenbesetzte Tasche und verließ mein Zimmer genau in dem Moment, als Jack aus seinem Zimmer kam.

Einen Moment lang starrten wir uns einfach nur an. Er trug eine schwarze Hose und eines seiner blauen Hemden mit hochgekrempelten Ärmeln. Sein Haar sah so unordentlich aus wie immer und seine Augen, wenn das möglich war, noch blauer als zuvor. Kurz gesagt, er sah zum Anbeißen aus, und ich schluckte und fühlte mich wie ein Mädchen aus der siebten Klasse, das zum ersten Mal dem heißesten Typen der Schule begegnet.

Um zu verhindern, dass ich ihn einfach nur anglotze, vollzog ich einen kleinen Knicks und stellte mich mit einer Hand in der Hüfte in Pose. "Na?", fragte ich und schmollte dabei leicht. "Was sagst du?"

Ich war erfreut zu sehen, dass er ebenfalls schwer schlucken musste. Er trat vor, nahm eine meiner Hände und drehte mich herum, so dass sich der Saum meines Rocks etwas hob. "Natalia Jane Davenport", begann er, indem er meine Angewohnheit kopierte, ihn bei seinem vollen Namen zu nennen, "du siehst zu heiß aus, um legal zu sein."

Das ist genau das, was ein Mädchen an einem Samstagabend hören möchte.
Ich lachte und tanzte von ihm weg. "Gut! Dann lass uns gehen!"

Wir fuhren über eine halbe Stunde lang zu einem Club, von dem ich noch nie gehört hatte. Ich vermutete, dass Jack ihn ausgesucht hatte, weil es unwahrscheinlich war, dass wir dort jemanden von der Uni treffen würden, oder zumindest niemanden aus unserer Gruppe. Es gab keine lange Schlange, und es dauerte nicht lange, bis wir drinnen waren.

Es war dunkel, wie in den meisten Nachtclubs, und die Musik war so laut, dass die Wände vibrierten. Ich war froh zu sehen, dass die Lichter zwar ständig blinkten und die Farbe wechselten, sie das aber ohne diese Ruckartigkeit machten, die einem sonst so unglaubliche Kopfschmerzen bescherte.

So Much to Learn | deutsche ÜbersetzungWhere stories live. Discover now