Tightrope Walker

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Am nächsten Morgen wurde ich brutal früh durch einen lauten Schlag an meiner Tür geweckt. Ich öffnete meine Augen und schaute verschlafen auf die Uhr, die 6:15 Uhr anzeigte. Was zur Hölle ...

Einen Moment lang überlegte ich nachzusehen, was das für ein Geräusch war, aber dann hörte ich, wie sich mein Türknauf drehte und setzte mich auf, um Matt ins Zimmer taumeln zu sehen.

Ich hätte es wissen müssen.

"Tut mir leid.", stöhnte er. "Hatte ein paar Probleme, die Türklinke zu finden."

Es hatte sich eher so angehört, als hätte er versucht, durch meine Tür zu laufen. Aber einem wirklich verkatert wirkenden Menschen konnte man keine Fehler bei seinen Entscheidungen vorwerfen.

Er torkelte das kurze Stück zu meinem Bett und ließ sich dann darauf fallen, wobei er sein Gesicht in meiner Bettdecke vergrub. Ich versuchte, nicht daran zu denken, dass er Alkohol und andere Ausdünstungen in meine Bettdecke blies und stupste ihn stattdessen ein wenig an, um zu sehen, ob er sich in der "Ich bin immer noch leicht betrunken und deshalb ist der Schmerz gering"- Kater-Phase oder in der "Ich will sterben"- Kater-Phase befand.

"Hilfe.", krächzte er. "Ich habe Schmerzen, hilf mir."

Nun, damit war die Frage beantwortet.

Ich seufzte, kletterte über seinen Körper und ging in die Küche. Einen Moment später kehrte ich mit einem großen Glas Wasser und ein paar Schmerztabletten zurück.

„War wohl eine gute Nacht, was?", fragte ich, während ich ihm dabei zusah, wie er das Wasser und die Medikamente in mehreren großen Schlucken hinunterschluckte.

"Ich habe keine Ahnung.", stöhnte er. "Die Schmerzen haben jede Erinnerung ausgelöscht, die ich je hatte."

"Oh, armes Baby.", sagte ich und wuschelte ihm durchs Haar, was ihm ein weiteres Stöhnen entlockte.

Ich ließ mich neben ihm auf das Bett fallen und gab ihm einen Schubs, damit er sich umdrehte und ich Platz hatte, mich hinzulegen. Ich hatte ein Doppelbett, also hätte es genug Platz geben müssen. Leider rollte er einfach weiter und ich musste ihn festhalten, bevor er komplett von der anderen Seite des Bettes rollte. Mit einem frustrierten Ausruf, hielt ich ihn mit meinen Füßen oben, um ihn dann mit den Händen flach auf den Rücken zu rollen, damit er einen sicheren Abstand zur Kante hatte.

„Du bist ein gutes Mädchen.", krächzte Matt, offensichtlich zurechnungsfähig genug, um zu wissen, dass er im Begriff war, vom Bett zu rollen, aber nicht klar genug, um das zu verhindern.

Ich lächelte leicht, kuschelte mich zurück unter die Decke und murmelte: "Und du bist ein guter Junge, jetzt lass uns versuchen, noch etwas zu schlafen."

Und genau das taten wir dann auch. Leider dauerte es nicht allzu lange, bis mein Schlummer erneut gestört wurde. Ich erwachte allmählich, als der Klang von ersticktem Gelächter in mein Bewusstsein drang.

Als ich die Augen aufschlug, sah ich drei Personen, die sich in meine Tür gequetscht hatten. Mein Herz machte einen gewaltigen Satz und schien dann stehenzubleiben, und es gelang mir gerade noch, den Schrei zu unterdrücken, der mir in der Kehle aufgestiegen war. Ich setzte mich auf und zog die Decke bis zum Hals hoch und starrte die Gruppe finster an.

"Was zum Teufel macht ihr da?", kreischte ich und hörte mich dabei an wie meine alte Englischlehrerin.

Simone, Sam und Jack grinsten mich gänzlich ohne Scham, dass sie dabei erwischt worden waren, Matt und mich beim Schlafen zu beobachten, an.

"Oh, beruhige dich.", lachte Simone, lehnte sich gegen meinen Türrahmen und sah unglaublich munter aus für, ich schaute auf die Uhr, 9 Uhr an einem Sonntagmorgen. "Ich wollte nur fragen, ob ich mir einen Pullover leihen kann, und dann habe ich gesehen, dass ihr beide so niedlich daliegt. Meine Brüder sind selten damit einverstanden, mit mir in einem Raum zu sein, es ist so süß, wie du und Matt miteinander auskommen."

So Much to Learn | deutsche ÜbersetzungWhere stories live. Discover now