What's My Age Again?

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Am nächsten Morgen wachte ich spät auf und hätte noch länger geschlafen, wenn mein Knöchel nicht so sehr geschmerzt hätte. Offenbar hatten mich all die Dramen und Späße der Samstagnacht völlig erschöpft.

Nun, das und die Tatsache, dass ich in der Nacht wieder von Jack geträumt hatte, und sagen wir einfach, meine Träume waren nicht gerade jugendfrei.

Vielleicht noch ärgerlicher als die Müdigkeit war, dass sie mir das Gefühl gaben, unerfüllt und unzufrieden zu sein, und, um ehrlich zu sein, erschreckte es mich ein wenig, wie sehr sie mich beeinflussten. Ich hatte noch nie an die Theorie geglaubt, dass Träume besonders bedeutsam sind, aber wenn ich dieses Mal auf mein Unterbewusstsein hörte, würde es nicht lange dauern, bis ich mich auf Jack stürzte und ihm alle Kleider vom Leib riss.

Den ganzen Tag über kamen mir die Träume in den Sinn, was bedeutete, dass ich plötzlich nervös und verlegen wurde. Die Jungs müssen gedacht haben, ich sei in den frühen Wechseljahren, so wie ich immer wieder errötete und seltsame Dinge sagte, um mein Unbehagen zu überspielen.

Um die Tatsache zu erklären, dass ich humpelte und Jack mir einen Knöchelverband anlegte, sobald ich aus meinem Zimmer kam, erzählte ich Matt, dass ich mit dem Knöchel umgeknickt war und dann beim Sturz unglücklich auf ihm gelandet war. Das war eigentlich keine Lüge, aber ich gehörte zu den Menschen, für die das Weglassen bestimmter Teile bereits als einfaches Lügen galt, was meine Schuldgefühle nicht gerade verringerte.

Mein lieber, ahnungsloser Bruder schien jedoch überhaupt nicht misstrauisch zu sein und war den ganzen Tag über erstaunlich nett. Er versorgte mich ständig mit Erfrischungen und der einen oder anderen Schmerztablette, wenn ich sie brauchte, und sorgte dafür, dass ich meinen Knöchel so weit wie möglich schonte.

Am Ende des Tages war der Schmerz in meinem Knöchel so weit abgeklungen, dass ich mein rechtes Bein ein wenig belasten konnte, und ich wusste, dass er nach einer weiteren Nacht Ruhe fast wieder wie neu sein würde. Jacks schnelles Handeln, das Anlegen von Eis und das Hochlegen meines Beins hatten die Schwellung auf ein absolutes Minimum reduziert, und so hatte er einen großen Anteil an meiner raschen Genesung.

Als Dankeschön für meine beiden fürsorglichen Gefährten kümmerte ich mich an diesem Abend um das Abendessen; Lasagne und Salat, nichts Ausgefallenes, aber eines ihrer Lieblingsessen. Wir waren gerade dabei, die Reste der Lasagne mit etwas Knoblauchbrot von den Tellern zu wischen, als das Telefon klingelte. Matt ging ran, und ich konnte an seinem sofortigen Augenrollen erkennen, dass es unsere Mutter war.

Jack und ich spülten das Geschirr ab, während Matt sich mit gelegentlichen Schnauben und Seufzen durch ein Gespräch mit Mum quälte, das immer sehr einseitig war. Dann warf Matt mir das Telefon zu, und ich ließ mich auf der Couch nieder, um mir den Monolog meiner Mutter anzuhören. Sie plapperte etwa fünfzehn Minuten lang, dann sagte sie plötzlich:

"Und, kommst du nächstes Wochenende?"

Hüten euch stets vor Mutters Guerilla-Angriffen. In dem Moment, in dem man sich entspannt, schlägt sie zu. Lasst euch nicht von ihr in falscher Sicherheit wiegen.

"Oh... äh ...", begann ich nervös. "Ich werde die Jungs fragen."

Es gab eine lange Pause, die nichts Gutes verhieß.

"Habe ich eine Tochter großgezogen, die sich erst bei Männern erkundigen muss, bevor sie eine Entscheidung trifft?", fragte sie mit gefährlicher Stimme, und ich schlug mit dem Kopf gegen die Couchlehne, als ich meinen taktischen Fehler erkannte.

„Nein.", stöhnte ich.

„Also gehe ich davon aus, dass du deine Eltern nicht alleine besuchen willst. Das du tatsächlich Angst hast, ohne einen Männer Puffer nach Hause zu kommen?"

So Much to Learn | deutsche ÜbersetzungWhere stories live. Discover now