It's Too Late

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Am nächsten Morgen wachte ich mit einem so bleiernen Magen auf, dass ich überrascht war, dass ich nicht direkt durch die Matratze auf den Boden gesunken war.

Als mir klar wurde, was für ein Tag es war, richtete ich mich im Bett auf und bekam fast ein Schleudertrauma, als ich den Kopf drehte, um nachzusehen, wie spät es war.

Ich hatte Angst, dass die Jungs sich schon früh aus dem Staub gemacht hätten und mich, wie üblich, im Unklaren darüber lassen würden, was sie am 19. September tun würden. Ich war erleichtert, als ich sah, dass es erst 7 Uhr morgens war, und noch erleichterter, als ich Matts Schnarchen aus dem Zimmer neben mir hörte.

Ich legte mich wieder hin, zog die Decke fest um mich und versuchte wieder einzuschlafen, aber ich merkte bald, dass das unmöglich sein würde. Ich konnte meinen Verstand nicht vorgaukeln, dass dies nur ein weiterer ganz normaler Sonntagmorgen war, das war nicht möglich.

Seufzend schlug ich die Bettdecke zurück und beschloss ins Bad zu gehen, während die Jungs noch im Bett waren. Ich ging das Risiko ein, dass sie heimlich verschwinden wüden, aber wenigstens musste ich nicht um das Bad kämpfen oder nach einem von ihnen hineingehen.

Ich hasste es, ins Bad zu gehen, nachdem Matt oder Jack dort drin gewesen waren. Irgendwie, und ich bin mir wirklich nicht sicher wie, schafften sie es, den ganzen Raum unter Wasser zu setzen. Es sah immer so aus, als hätte jemand eine Sprinkleranlage angestellt, mit Wasser an den Wänden, Spritzern auf dem Toilettensitz, Tropfen, die am Spiegel herunterglitten, und das jedes Mal, wenn sie duschen waren.

Und von den Handtüchern will ich gar nicht erst anfangen. Sie waren immer klatschnass. Es war fast so, als würden sie sich schon abtrocknen, während sie noch unter der Dusche standen.

Jedenfalls war das Badezimmer glücklicherweise trocken, und ich entledigte mich schnell meines Schlafanzugs und stieg unter die Dusche. Ich spielte mit der Temperatur, bis sie nur noch einen Hauch von 'schmerzhaft Verbrühend' entfernt war, und neigte meinen Kopf nach unten in den Strahl, so dass das Wasser meinen Nacken und Rücken hinunterfloss. Ich verharrte einige Minuten so und versuchte, die Verspannungen in meinen Schultern zu lösen, bevor ich nach meinem Shampoo griff.

EinigeMinuten später, als ich mir gerade die Spülung aus den Haaren wusch, hörte ich, wie die Badezimmertür geöffnet wurde. Wir hatten zwar ein Schloss an der Badezimmertür und ich hatte es auch abgeschlossen, aber es diente eher dazu, die Leute wissen zu lassen, dass jemand drinnen ist, als dass es sie wirklich fernhält.

Mit einem Messer oder nur einem Fingernagel war es mehr als einfach, die Tür aufzuschließen und hineinzugehen. Ich selbst habe das schon viele Male mit Matt und Jack gemacht, wenn sie gerade dumme Sachen mit ihren Haaren machten und ich mir die Zähne putzen musste oder so.

Trotzdem war es etwas beunruhigend zu hören, dass die Tür aufging, während ich unter der Dusche stand, also rief ich laut: "Hey, ich bin hier drin."

Nur um Matts sarkastische Antwort zu hören: "Ach, daher kommt also das Geräusch von fließendem Wasser."

Ich öffnete den Mund, um ihm zu sagen, er solle sich verpissen, aber bevor ich das tun konnte, hatte er schon wieder zu sprechen begonnen. Seine Stimme laut, sodass ich ihn über das Rauschen des Wassers hinweg hören konnte.

"Komm raus, ich will mit dir reden."

Erstaunt über seinen ernsten Ton, aber wohl nicht sonderlich überrascht, dass er mit mir reden wollte, stellte ich das Wasser ab und begann mein Haar auszuwringen.

"Muss ich dieses Gespräch nackt führen?", fragte ich nach einem Moment, als die Wasserperlen begannen auf meiner Haut abzukühlen.

Als Antwort streckte Matt seine Hand durch den Duschvorhang und hielt mir mein Handtuch hin. Ich nahm es und wickelte mich ein, bevor ich den Vorhang zurückzog und aus der Wanne stieg.

So Much to Learn | deutsche ÜbersetzungWhere stories live. Discover now