23. Body sensation

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Es war dunkel, nur die unzähligen Kerzen, die wir angezündet hatten, warfen schummeriges Licht. Musik seuselte leise vor sich hin und alle Kissen, die sich in meinem Haushalt befanden, waren auf meinem Sofa versammelt und mitten drin Shelly und ich. Sie lag in meinen Armen. Unsere Herzen schlugen im selben Takt. Unsere Lippen tanzten umeinander, unsere Körper verschmolzen zu einem Atem. Mein Herz war so weit offen, wie noch nie. Ich konnte nicht aufhören sie an zu sehen, sie an zu fassen. Meine Hände erforschten jeden Winkel von ihr und auch sie schien nicht aufhören zu können. "Du riechst so gut." flüsterte sie und rollte sich auf mich. Ehe ich mich versah fanden wir uns in himmlischen Höhen wieder. "Du bezauberst mich, ich kann nicht genug kriegen von dir." hauchte ich ihr ins Ohr. Unsere Arme und Beine schlängelten sich wie Puzzlestücke, die ineinander passten. Einfach fühlen mit gefesselten Blicken. Vibrationen, Elektrizität der Natur. Unerschöpfliches Glück, dass sich wie eine Glocke über uns legte. Immer wieder ging es mir durch den Kopf, wie unglaublich schön es war, dass wir zueinander gefunden hatten. Mein Leben hatte sich tatsächlich über Nacht auf den Kopf gestellt. Alles über den Tag angestaute nicht berühren dürfen entlud sich in diesem einen Moment, der uns die Sinne einschmolz. Erschöpft lagen wir eng umschlungen. Schweißperlen kitzelten sich an meinem Bauch entlang. Noch einmal ganz nah hielt ich sie. "Ich fühle mich so unglaublich gut bei dir. Einfach wie ich bin und nicht wie ich sein soll." murmelte Shelly vor sich hin. Ich fasste sie unter ihrem Kinn und suchte ihren Blick. "Ich würde niemals verlangen, dass du etwas sein sollst. Ich will dich, nur dich, Shelly, nichts andere." Ich küsste sie zärtlich und verlieh dem Gesagten Nachdruck.

Mir ging das alles wieder durch die Sinne, was passiert war. Wie wir uns kennen gelernt hatten. Das wäre nie passiert, hätte ich nicht dieses meet and greet gewonnen. Ich hatte mich schon in sie verliebt, bevor ich sie leibhaftig getroffen hatte, das spürte ich nun deutlich. Ich sah in dieser Serie nie einfach nur eine Serie. Ich konnte mich erinnern, dass ich dort von Anfang an etwas anderes empfunden hatte. Gleich einer Vorahnung spürte ich, dass ich mit Shelly mehr verband als eine Fan sein. Dieser Gedanke zauberte ein Lächeln auf meine Lippen, das Shelly spürte, ohne mich zu sehen.

"Weißt du noch, unsere erste Begegnung?" fragte sie mich. "Du warst einfach anders als die anderen. So süß schüchtern, dass ich gleich wusste, dass ich dich besser kennen lernen wollte." Ob sie wohl meine Gedanken gelesen hatte? Ich musste lachen. Wir ließen gemeinsam das meet and greet noch einmal geschehen. Sie wusste noch genau, was ich gesagt hatte und auch ich konnte benahe jedes Wort rezitieren, dass damals an mich gerichtet hatte. "Du hast mir in den Hintern gekniffen. Ganz schön frech." frotzelte ich mit ihr. Wir lachten.

"So ein sexy Hinterteil, da konnte ich einfach meine Finger nicht von lassen."

"Hättest du geglaubt, dass du nach dem Treffen heute hier bei mir in meinen Armen liegen würdest?" fragte ich sie, mehr retorisch. Letztlich war mir klar, was sie mir antworten würde.

"Never." brachte sie es kurz und bündig auf den Punkt.

"Hattest du eigentlich schon mal eine Freundin?" fragte ich sie. Mir war aufgefallen, dass ich das überhaupt nicht wusste. Ich selbst hatte sie doch immer für eine Frau gehalten, die mit einem Mann zusammen lebt, vielleicht sogar verheiratet mit Kind war und es schaffte, ihr Prvatleben geschickt zu schützen.

"Nein, also noch nie so eine Beziehung wie mit dir. Ich hatte ein paar Affären, aber keine hat mich je wirklich gepackt. Ich lerne auch wenig Menschen kennen. Ich drehe ja nun mal meist den ganzen Tag. Und mit dem Erfolg folgte auch das Misstrauen jedem Menschen gegenüber, den ich neu kennen lerne. Ausgehen ist, wie du ja schon erlebt hast, auch immer schwieriger."

"Du bist also schon länger Single gewesen?" fragte ich sie.

"Seit zwei Jahren. Meine letzte vermeindliche Beziehung war mit einem Mann. Ich hab mich gar nicht zurecht gefunden. Es war ein verzweifelter Versuch meinem Image gerecht zu werden und das was ich eigenlich fühlte nicht fühlen zu müssen. Wir sind nach eineinhalb Jahren kläglich gescheitert. Aber wir sind friedlich auseinander gegangen. Wir treffen uns immer noch regelmäßig."

"Oh ja, diesen Versuch kenne ich auch. Als ich merkte, dass ich auf Frauen stehe, glaubte ich mein ganzes Leben sei zerstört. Heute weiß ich, dass meine sture Denke davon, wie mein Leben sein sollte zerstört war. Trotzdem ließ ich mich auf den nächstebeste Jungen ein, der mir begegnete, nur um mir selbst zu beweisen, das ich 'normal' bin." bestätigte ich ihr.

"Lass mich raten, es ging total in die Hose." stellte Shelly fest.

"Aber sowas von. So sehr ich mich auch bemühte, ich liebte ihn nicht und ich empfand nichts, wenn wir miteinander schliefen. Manchmal fand ich es gnaz nett, aber das wars auch schon. Ich versuchte mir erst ein zu reden, dass es an ihm lag, er einfach nicht gut war und so. Aber das war Blödsinn, es lag nur an mir. Ich war nicht ich selbst."

"Wie war dein erstes Mal mit einer Frau?" fragte sie mich.

"Unglaublich. Wenn ich mit einem Mann geschlafen habe, war das manchmal schön. Aber mit einer Frau zu schlafen ist eine pure Explosion. Und mit dir ein ganzes Feuerwerk." sagte ich und küsste sie.

"Das hast du schön beschrieben. So ging es mir auch."

"Erzählst du mir von deiner ersten?" fragte ich neugierig.

"Klar. Sie war eine gute Freundin von mir. Wir trafen uns und trafen uns immer öfter. Ich genoss es in ihrer Nähe zu sein und bekam immer mehr Fantasieen von ihr und mir. Ich wollte das nicht, ich schob diese Gedanken auf Seite. Doch je mehr ich versuchte, das zu unterdrücken, desto mehr wollte mein Verlangen gestillt werden. An einem Abend, hatte sie mich gefragt, ob sie bei mir übernachten können. Ich war einverstanden und hasste mich gleichzeitig. Ich hatte damals noch zu Hause gewohnt und ich wusste, wir würden uns mein Bett teilen müssen. Ich hatte keine Ahnung, wie ich diese Nacht überstehen sollte. Und als wir dann da lagen spürte ich plötzlich ihre Hand an meinem Bauch. Ich hatte immer noch nicht verstanden, dass es ihr auch so ging wie mir und wagte mich nicht, ihre Berührung zu erwidern. Doch irgendwann küsste sie mich und es gab kein halten mehr. Es war komisch, ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte und es geschah von ganz alleine. Rückblickend war ich damals noch ziemlich gehemmt, unbeholfen und nicht so leidenschaftlich. Aber das ist beim ersten Mal, egal mit wem, ja auch normal." Ich lauschte ihren Worten und nickte ein paar Mal. "Ja, Gott, ich habe gezittert vor Aufgregung beim ersten Mal. Ich war überwältigt von so viel Gefühlen in mir." lachte ich. "Überwältigt von Gefühlen." zitierte Shelly mich."ungefähr so?" fragte sie mich und küsste meinen Hals. "Oder so?" fragte sie erneut und ihre Lippen wanderten tiefer, meinen ganzen Körper entlang und in mir sprudelten ganze Funkenschwärme. "Nicht annährend wie jetzt in diesem Moment." hauchte ich und wir küssten uns voller Liebe.

Wir kuschelten uns aneinander und musste kurz danach einschlafen sein, ich konnte es nicht erinnern.

©lialight

Meet and love (gxg)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt