Wunderschönes lachen

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YAY, endlich habe ich einen neuen Laptop und kann Updaten. :D Sorry für die lange Pause, aber ich hoffe trotzdem das Kapitel gefällt. :)

Viel Spaß beim lesen


Frank sieht beleidigt auf den Holzfußboden und kaut auf seinem Lippenpiercing herum. "Es gibt Menschen, die nicht wollen das dir etwas zu stößt! Menschen die sich um dich sorgen!" meine ich leise und lege eine Finger unter das Kinn des Jungen. Gerade als ich ihn dazu bringen möchte mich anzusehen dreht er seinen Kopf weg. "Bitte, lass mich einfach gehen!" seine Stimme klingt weinerlich, doch ich mache keine Anstalten ihn aus dem Haus zu lassen. "Darf ich dir eine frage stellen?" er schüttelt den Kopf und sieht mich kurz an bevor sein Blick wieder zum Boden wandert. "Ich frage trotzdem!" lächle ich und lege meine Hände auf Franks dürre Schultern. "Warum willst du nicht, das deine Eltern wissen wo du bist?" "Es interessiert sie nicht, das habe ich dir schon gesagt!" brummt Frank und schluckt laut hörbar. "Aber ich glaube nicht, das deine Eltern sich nicht dafür interessieren wo du bist, oder wie es dir geht!" Nur wenige Sekunden später sinkt der dunkelhaarige Junge vor mir zu Boden und fängt an laut und unkontrollierbar zu Atmen. Er hat eine Panikattacke. "Frank?" meine Stimme ist leise und ich bin mir nicht sicher ob er mich überhaupt hört. Ich knie mich neben ihn und lege eine Hand auf seinen Rücken. Frank umschlingt seine Arme fester um sich selbst und ich kann die Tränen sehen, die sich ihren weg über sein Gesicht machen. "Frank, Atme!" meine ich etwas lauter. Ich habe ihn doch nur nach seinen Eltern gefragt, wieso reagiert er so ... extrem?

"Frank, bitte, du musst Atmen!" flehe ich und atme selbst langsam durch den Mund ein und wieder aus, so damit er es kopieren kann. Er sieht mich mit großen, traurigen Augen an, seine Augen wandern zu meinem Mund und er kopiert meine Atmung. "Willst du mir erzählen was los ist?" frage ich leise als Frank sich endlich beruhigt hat. Er schüttelt den Kopf und sieht auf seine Hände die jetzt auf seinen Oberschenkeln liegen und mit dem lockeren Stoff spielen. "Komm schon, ich werde es niemandem weiter sagen!" Dieser zerbrechliche junge sieht mich nachdenklich an. "Ich sage dir auch etwas über mich!" lächle ich und er nickt. Ich helfe ihm auf und wir setzten uns wieder auf das Sofa. "Mein Va ... Vater ha ... hasst mich." fängt er schluchzend an und umklammert seine Beine wie eine Rettungsweste. "Er wusste nicht, das ich a ... a... auf ..." er stützt seine Stirn auf seinen Knien ab. Ich würde ihn gerne wieder in den Arm nehmen und ihn nie, nie, nie wieder los lassen, aber ich weiß das er das es die Situation für ihn nicht einfacher machen wird.

"Er wusste nicht das ich ... auf Ju... das ich nicht auf Mädchen stehe. Eines Tages bin ich dann von der Schule gekommen und mein Vater hat an seinem Computer gearbeitet, ich ... ich war bei meiner mutter in der Küche, habe ihr beim Kochen geholfen und dann hat er mich gerufen. ... Er ruft mich nie wenn er arbeitet! Er redet nicht ein Wort, mit niemandem wenn er arbeitet, also wusste ich das etwas nicht stimmt!" er schluchzt laut und legt seinen Kopf nach hinten auf die Rückenlehne des Sofas. "Er hat auf seinen Laptop gezeigt und hat gefragt warum er eine E-Mail von einem gewissen Kellin bekommt. Ich habe ihn angefleht die E-Mail nicht zu öffnen, aber das ihn nur noch neugieriger gemacht ... Er hat das Video auf gemacht und ... er hat mich angesehen. Er hat mich einfach nur angesehen, lange, draußen wurde es dunkel und die Wut in seinen Augen wurde mehr und mehr, das konnte ich sehen. Ich wollte weg rennen, aber ich konnte nicht und dann ist er aufgestanden und hat mich angebrüllt und mich geschlagen!" "Oh Franky. ich ... tut mir leid!" "Nein, nein!" Er sieht mich ernst an. "Ich war noch nicht fertig! Als er meiner Mutter das Video gezeigt hat, hat sie drei Tage kein Wort mehr mit mir gewechselt. Jede Nacht, wenn es komplett dunkel ist kommt mein Vater und er meint, so jemandem wie mich muss man schlagen und treten, denn nur so würde man seinen Sohn irgendwann wieder hinter dieser Schwuchtel Fassade finden!" Ich will schreien, ich will Franks Vater finden und ihn so leiden lassen wie sein Sohn leidet! Ich will .. Ich will so viele Dinge machen, aber das wichtigste ist, das ich nie wieder meine Augen von Frank nehmen werden will, ich will ihn beschützen, für immer!

"Ziehe zu uns!" diese Worte kommen einfach aus meinem Mund, nach etwa fünf Minuten in denen ich nur Franks schluchzen und den Regen ans Fenster prasseln hören kann. "Was?" Ich hole tief Luft. "Ziehe zu uns!" wiederhole ich und dieses mal meine ich es wirklich so. Frank kann nicht zurück zu seinem Vater!

"Wir haben ein Gästezimmer und meine Eltern werden es schon verstehen, wenn ich mit ihnen rede und ich mache Schluss mit meiner Freundin und wir können zusammen sein!" Ich rede so schnell das ich erst einmal Luft holen muss, als ich meinen Satz beendet habe. "Was?" Frank schüttelt den Kopf. "Ich kenne deine Familie nicht, ich bin noch nicht einmal volljährig und ich ..." "Schh!" er sieht mich an mit diesen perfekten Augen. "Okay, vielleicht geht das viel zu schnell!" er lacht und ich schwöre, es ist mit Abstand das süßeste und beste lachen das ich jeh gehört habe. "Dein lachen ist Wunderschön!" grinse ich und er hält seine Hand vor den Mund und dreht sein Gesicht weg. "Du bist Wunderschön!" ich bin mir nicht sicher ob ich das hätte hören sollen, aber Frank sieht mich entschuldigend an. "Ich ... ich wollte das nicht .. nicht laut sagen.. tut mir.." Ich unterbreche ihn indem ich ihm schon wieder meine Lippen auf lege. Er erwidert den Kuss und seine Hände wandern zu meinen Schultern, um welche er seine Arme schlingt und mich näher an ihn heran drückt. Diese nähe gefällt mir und ich kann eindeutig sagen, das Frank es auch nicht schlecht findet mir so nahe zu sein. "Würdest du mit einen gefallen tun?" frage ich als ich von ihm ablasse um Luft zu holen, er legt seinen Kopf ein wenig schief und lässt seine Arme sinken. "Sei mein Freund, ich meine Freund Freund! " jetzt bin ich es der nervös auf seiner Unterlippe herum kaut. Ich warte darauf das Frank mit antwortet, das er wieder versucht weg zu laufen, oder mir für verrückt erklärt, was ich irgendwie auch bin.

Aber er macht nichts dergleichen, stattdessen lächelt er, nimmt mein Gesicht in seine Hände und presst seine Lippen leidenschaftlich gegen meine. In diesem Moment bin ich der glücklichste Mensch auf der ganzen Welt! Ich würde diese Szene gerne einfrieren, doch nach viel zu kurzer Zeit zieht er sich wieder zurück und ich beginne seine Lippen zu vermissen.

"Gee, du hast noch immer eine Freundin!" murmelt Frank und ich lege eine Hand auf seine Wange und wische mit meinem Daumen ein paar Tränen weg, die noch immer auf seinen Wangen liegen. "Sobald wir wieder Strom haben rufe ich sie an!" lächle ich und er nickt. Dann kuschelt er sich unerwartet an mich, ich stehe erst unter schock das er plötzlich so viel nähe zu lässt, aber dann lege ich einen Arm und seine Hüfte und kuschle mich ebenfalls an seinen dürren Körper. "Du hast mir noch keine Geschichte von dir erzählt!" "Mhhm?" "Du hast gesagt, wenn ich dir die Geschichte von meinen Eltern erzähle, dann erzählst du mir etwas von dir!" seine Stimme klingt sanft und sämtliche trauer und Wut ist verschwunden. Ich lehne mich zurück und ziehe den zerbrechlichen Jungen auf meinen Schoß. "Stimmt!" ich lächle und Frank lehnt seinen Kopf gegen meine Brust, als wollte er meinen Herzschlag hören. "Okay, ich ... Ahhm... oh ja, ich weiß!" Ich streiche sanft über sein Haar. "Als ich sechzehn war, also vor zwei Jahren da dachte ich, das jeder viel besser dran wäre, wenn ich Tod wäre!" Franks Kopf fällt etwas nach hinten so das er mir direkt in die Augen sehen kann. "Ich hatte ständig streit mit meinen Eltern und Mike und ich kamen nicht wirklich gut klar! Ich hatte das Gefühl ständig jemanden auf die Füße zu treten, egal was ich machte und dann habe ich Lindsey kennen gelernt. Sie war immer für mich da und hat mir immer gesagt, das es nicht meine Schult ist und das alles wieder gut wird. Dann habe ich angefangen zu malen und sie sagte mir wie talentiert ich bin und wir kamen zusammen. Ich habe sie nie so geliebt wie sie mich liebte, das wusste ich aber ich dachte einfach, ich schulde es ihr, bei ihr zu sein und sie so glücklich zu machen, wie sie mich glücklich gemacht hat!" "Du hast sie nie geliebt?" fragt er und legt seinen Kopf wieder zurück auf meine Brust. "Ich dachte am Anfang, ich würde sie irgendwann so lieben, wie sie mich. Aber das war nie der Fall!" ich küsse sein Haar. "Kannst du mir etwas versprechen?" frage ich leise und lege mein Kinn auf sein Haar. "Alles!" murmelt er. "Bitte verletzte dich nie, nie wieder! Versprichst du mir das?" Er antwortet nicht, aber er nickt und das genügt mir für heute. 


Never let go my HandWhere stories live. Discover now