✔Kapitel 42

11.7K 1K 188
                                    

Kapitel 42

Harry und Louis lagen im Bett des Lockenkopfes. Louis hatte seinen Arm um Harry gelegt, welcher seinen Kopf auf der Brust des anderen ablegte. Sie sprachen nicht viel miteinander, beide Jungs hingen ihren Gedanken nach. Als Liam ihnen am gestrigen Tag mitteilte, dass er Holmes Chapel verlassen würde, hatten die drei noch viel miteinander gesprochen und sich vorgenommen, sich gegenseitig zu besuchen.

Harry seufzte gegen Louis' Brust, sagte aber nichts. "Was ist los?", fragte Louis mit halb geschlossenen Augen. "Ich denke, wir sollten Sex haben", sprach Harry nun seine Gedanken aus, weswegen Louis leicht anfing zu kichern. "Harry, ich sagte doch schon, dass ich erst dein fester Freund sein möchte, bevor wir miteinander schlafen." Harry setzte sich auf, zupfte sein Shirt wieder zurecht und sprach weiter. "Dann sei mein fester Freund." Louis konnte das Glücksgefühl kaum aushalten. Sein Herz raste unf drohte aus der Brust zu springen. Hatte Harry das gerade wirklich gesagt? "W-was?", fragte er ungläubig. "Sei mein Freund", wiederholte Harry. "Du möchtest wirklich eine Beziehung mit mir?" Harry nickte, bevor er sprach. "Wir können es versuchen, oder?" Louis strahlte, bevor er sich ebenfalls setzte, seine Arme um den Lockenkopf schlang und ihn fest an sich presste. "Ich freu mich. Ich explodiere gerade innerlich vor Freude." Geschockt sah Harry zu Louis. "Nicht explodieren, Louis. D-das ist nicht gesund, denke ich. Bitte nicht explodieren." Louis musste lachen, er fand es ja schon süß, dass Harry solche Metaphern nicht verstand. "Keine Angst ... ich werde nicht explodieren." Erleichtert atmete Harry aus, bevor er sich Louis wieder zuwandte. "Können wir jetzt Sex haben?" Er schüttelte lachend den Kopf über Harrys Direktheit. "Deine Mum ist zu Hause, Harry. Ich denke, sie wäre nicht erfreut, wenn sie wüsste, dass wir hier Sex haben." Harry war genervt. "Sie merkt es doch nicht", konterte er trotzig. "Oh, glaub mir, sie wird es bemerkten." Louis wackelte mit den Augenbrauen, bevor er sich langsam Harrys Lippen näherte.

Sanft legte er seine auf die von Harry. Der Lockenkopf erwiderte sofort.

*

"Das Essen ist heute mal wieder zum Kotzen." Angewidert schob Louis das Tablett, das vor ihm auf dem Tisch stand, von sich weg. Sie hatten gerade Mittagspause und Liam und Harry kicherten, als Louis sein Gesicht verzog. "Warum nimmst du dir nichts von zu Hause mit, wenn du weißt, dass es hier nicht schmeckt?", wollte Liam wissen, doch Louis zuckte nur mit den Schultern. "Ich bin zu faul, mir jeden Morgen etwas zu machen. Und meine Mum schläft meist noch, wenn ich zur Schule gehe. Die Schwangerschaft mit den Zwillingen nimmt sie ziemlich mit." Liam nickte verständlich und wollte etwas sagen, als sie durch jemanden unterbrochen wurden.

"Freak." Zayn stand vor Harry und sah auf ihn hinab. "Verzieh dich, Malik." Louis ballte seine Hände zu Fäusten, bereit Harry zu verteidigen, egal wie. "Ganz ruhig, Prinzessin. Ich will von deinem Schoßhündchen doch nur wissen, wann wir uns heute treffen, und wo, denn leider muss ich mit diesem Opfer hier noch immer am Projekt arbeiten." Louis sah Zayn mit einem Todesblick an, er hasste es, wenn Zayn Harry beleidigte. "Ähm. N-nach der S-schule in der Bibliothek?" Harrys Aussage war mehr eine Frage, er hatte noch immer Angst vor Zayn. "Gut." Mehr sagte er nicht, als er den Tisch wieder verließ. "Harry, du weißt, dass ich länger Unterricht habe als du und Zayn. Ich halte es für keine gute Idee, wenn du allein mit ihm bist. Vielleicht sollte ich die letzte Stunde schwänzen." Den letzten Satz sagte Louis mehr zu sich selbst, aber Harry hörte ihn trotzdem. "Nein, du schwänzt nicht. Ich denke nicht, dass Zayn hier in der Schule etwas macht", erwiderte Harry und fing sich einen besorgten Blick von Louis und Liam ein. "Wenn er irgendetwas tut, was dir Angst macht, ruf mich an. Ich bin in ein paar Minuten in der Bibliothek." Harry nickte. Louis seufzte. Ihm gefiel diese ganze Situation überhaupt nicht. Zayns Drohungen schwirrten noch immer in seinem Kopf, doch Harry wusste nichts davon. Er wollte ihn einfach nicht noch mehr beunruhigen. "Mit wem musst du denn jetzt eigentlich an dem Projekt arbeiten?", wollte Liam von Louis wissen. "Keine Ahnung, da du am nächsten Montag nicht mehr da bist, werde ich wohl alles allein machen müssen. Alle anderen haben ja bereits ihre Partner." Liam seufzte. "Tut mir leid", entschuldigte er sich. "Hey, du kannst nichts dafür, okay? Mach dir keine Vorwürfe. Wenn, sollte Niall sich welche machen." Liam nickte und Louis ließ seinen Blick zu Niall wandern, der am Tisch von Zayn saß und gedankenverloren in seinem Essen herumstocherte. "Ihm scheint es nicht besonders gut zu gehen", stellte Liam fest, der Louis' Blick gefolgt war. "Er soll sich ruhig so richtig dreckig fühlen." Louis' Stimme war von Zorn geprägt. Harry, der nun ebenfalls den Blicken folgte, runzelte die Stirn. "Ich denke nicht, dass er sich dreckig fühlt. Er sieht ziemlich sauber aus", gab der Lockenkopf ernst von sich. Louis und Liam brachen in schallendes Gelächter aus. "Was? Hab ich einen Witz gemacht?", fragte Harry ebenfalls ernst. Louis, der sich eine Lachträne aus dem Auge wischte, nahm Harrys Hand in seine. "Ja, Baby, das hast du", bestätigte er Harrys Vermutung und ließ diesen ebenfalls leicht grinsen.

*

Gerade läutete es zum Stundenende und Harry würde lügen, wenn er sagte, dass er nicht nervös war. Gleich würde er sich mit Zayn in der Bibliothek treffen und das machte ihm Angst. Schnell lief er zu seinem Spind, um seine Mathematikbücher zu verstauen und dafür die Biologiebücher herauszunehmen.
Gerade als er diese in die Hand nahm und sie eng an seinen Körper presste, wurde seine Spindtür mit einem lauten Knall zugeschlagen. Harry zuckte leicht zusammen, bevor er in das grinsende Gesicht von Louis schaute. "Hey Baby, ich wollte dich noch einmal sehen, bevor ich wieder in den Unterricht muss." Harry lächelte. "Bekomme ich einen Kuss?" Zaghaft nickte Harry, bevor Louis seine Lippen für einen flüchtigen, aber dennoch liebevollen Kuss auf Harrys legte. "Ich mache mir Sorgen. Ich habe kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache." Besorgt musterte Louis seinen Freund. "Ich schaffe das. Du hast gesagt, ich schaffe das, und ich glaube dir." Louis nickte und strich sanft mit seiner Hand über Harrys Wange. "Natürlich schaffst du das. Und denk daran, wenn etwas ist, was dir Angst macht oder wenn er dir wehtut, ruf mich an. Ich bin sofort bei dir." Harry nickte und Louis gab ihm einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze, was den Lockenkopf kichern ließ. "Ich liebe dein Kichern." Louis wiederholte seine Geste noch einmal, bevor er sich von Harry löste. "Ich muss los, Louis." Herade klingelte es zur nächsten Stunde, weswegen Harry noch nervöser wurde. Er hasste es, zu spät zu kommen. "Okay, ich liebe dich und pass auf dich auf." Harry erwiderte nichts, das war Louis klar. Aber er wollte es ihm sagen, einfach nur, damit er es wusste. "Bis dann, Louis", verabschiedete sich der Lockenkopf und lief los. "Bis dann", rief Louis noch hinterher, bevor er mit einem schlechten Gefühl in seine Klasse ging. Er war sich sicher, dass er sich nicht auf den Unterricht konzentrieren konnte, wenn er wusste, dass Harry Zayn völlig allein ausgeliefert war. Er konnte nur hoffen, dass Zayn sich mit seinen Racheplänen zurückhielt.

Doch wenn er gewusst hätte, was Zayn im Schilde führte, hätte er Harry nicht mal in dessen Nähe gelassen.

✔Asperger 1 - I'm not a Freak •|• Larry [In Überarbeitung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt