✔Kapitel 31

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Kapitel 31

Als die zwei Jungs das Zimmer betraten, ließen sie ihren Blick durch den Raum gleiten. Es war nichts Besonderes, aber es war okay, wie Louis fand. Es gab ein Doppelstockbett, was links an der Wand stand, und noch ein Einzelbett rechts an der Wand. Ein Kleiderschrank mit drei Türen stand an der Wand direkt neben der Tür. Alles war in einem hellen Holz gehalten und graue Vorhänge verdeckten das alte Holzfenster. Alles in allem sprach dieser Raum für für eine typische Jugendherberge oder die Unterkünfte eines Ferienlagers, in das Louis als Kind immer fuhr.

Austin saß bereits auf dem Einzellbett und beobachtete die zwei Jungs, die noch immer in der Tür standen. "Ähm ... Louis, du kannst das Einzelbett gern haben, ich ... also ich wollte nicht ...", stammelte er und Louis lächelte ihn an. "Ganz ruhig, Austin. Du kannst es gern haben." Austin lächelte zurück. "O-Okay." Er schien Angst vor Louis zu haben und er konnte es ihm nicht einmal verübeln. Louis wusste, dass es etwas Zeit brauchen würde, bis die Schüler, die bis vor kurzem noch Angst vor ihm hatten, ihn nicht mehr als Gefahr sehen würden.

Louis betrat mit einem Seufzen das Zimmer und schmiss seinen Koffer auf das obere Bett, bevor er die Vorhänge aufzog und einen Blick nach draußen warf. Louis wusste nicht, was er sich erhofft hatte, jedoch war die Aussicht auf das graue Backsteinhaus von nebenan nicht gerade das, was er sich gewünscht hatte.

Louis zog frustriert die Vorhänge wieder zu und drehte sich um, um nach Harry zu sehen. Dieser stand noch immer in der Tür und musterte das Zimmer. "Komm rein, Harry. Oder willst du auf dem Gang übernachten?" Harry zog die Augenbrauen zusammen. "Warum sollte ich das wollen?" Louis kicherte, bevor er Harrys Koffer nahm, die neben ihm standen, und sie zu Harrys Bett stellte. "Komm schon", forderte er ihn erneut auf. Dieser nickte und betrat dann endlich das Zimmer.

"Lass uns erst einmal unsere Sachen in die Schänke räumen, bevor wir zum Essen müssen." Louis öffnete seinen Koffer und Harry tat es ihm gleich. Louis war schnell fertig, da er seine Kleidung eigentlich einfach nur aus dem Koffer nahm und so wie sie war in den Schrank schmiss. Ja, schmiss! Harry konnte darüber nur den Kopf schütteln und begann seine Kleidung fein säuberlich nach Farben zu sortieren und einzuräumen. Louis beobachtete ihn grinsend dabei, als er sich mit verschränkten Armen an die Wand lehnte. "Du bist wohl sehr ordentlich?“, fragte er nach, obwohl er die Antwort darauf bereits wusste. "Ja. Ich mag keine Unordnung. Dann finde ich nichts mehr wieder", antwortete Harry, während er das letzte Shirt auf den Stapel legte. "Ich finde immer alles wieder. Das nennt man ein geordnetes Chaos, mein Lieber." Harry schüttelte den Kopf. "Wie kann ein Chaos geordnet sein? Egal wie, es bleibt noch immer ein Chaos." Louis seufzte, konnte aber ein Kichern nicht unterdrücken. "Jungs, ich bin dann schon mal im Essenssaal. Ihr solltet euch beeilen." Austin, der ebenfalls mit dem Auspacken fertig war, verließ nach einem Nicken von Louis das Zimmer.

"Wir müssen auch los, Harry", erinnerte Louis den Lockenkopf, welcher gerade die Decke und das Kissen so faltete und auf das Bett legte, wie er es auch zu Hause tat.

Noch einmal kontrollierte Harry sein gemachtes Bett, bevor er das Zimmer mit Louis verließ.

Das Haus in dem sich die Kantine befand, fanden die Jungs schnell. Denn wie Mrs Blanket bereits erwähnte, war es das einzige gelbe Gebäude auf dem Anwesen.

Als sie das Gebäude betraten, nahmen sie bereits den Geruch von gekochtem Essen war. "Hoffentlich schmeckt es besser als in der Schulkantine", lachte Louis und Harry nickte zustimmend. Sie betraten einen großen Saal. Dort befanden sich mindestens dreißig Sitzreihen mit mehreren Sitzbänken und Tischen. Es erinnerte an ein Festzelt auf einem Oktoberfest mit den vielen Bierbänken.

Unmengen an Schülern saßen bereits und aßen. Der Geräuschpegel war etwas hoch, kein Wunder bei circa 80 Schülern.

Seufzend ließ Louis seinen Blick durch die Reihen gleiten, auf der Suche nach seinen Freunden. Es dauerte eine Weile, bis sie etwas weiter hinten Niall wild winken sahen, und neben ihm Liam.

"Dort hinten sind Liam und Niall, lass uns erst was zu essen holen und uns dann zu ihnen setzen." Harry schaute in die Richtung, in die Louis zeigte, und erkannte seine Freunde ebenfalls. "Okay", antwortete er. Er fühlte sich unwohl bei so vielen Menschen in einem Raum. Er hatte das Gefühl, jeder würde ihn anstarren, was vermutlich nicht stimmte. Harry fiel unter den vielen verschiedenen Menschen wahrscheinlich nicht einmal auf. Er war einer von ihnen, wie jeder andere auch.

Sie erreichten ein langes Buffet mit verschiedenen Brot und Brötchensorten sowie verschiedenen Aufschnitt. Getränke konnten sie sich an einem Automat nehmen und die Gläser beliebig oft auffüllen. Angrenzend an das Buffet befand sich eine Theke mit Glasfenstern. Hinter diesen befanden sich viele verschiedene warme Speisen. Kartoffeln, verschiedene Nudeln und Pastasoßen, Gemüse sowie eine für Harrys Geschmack große Auswahl an Fleisch.

Harry entschied sich für einfache Pasta und eine Cola. Louis hatte sich ebenfalls seinen Teller vollgehauen und beide waren nun auf dem Weg zu ihren Freunden. "Hey Jungs", begrüßte Louis die beiden und ließ sich neben Niall nieder. Harry setzte sich neben Louis und betrachtete sein Essen. "Was hast du genommen?“, fragte Louis und schaute auf Harrys Teller. "Mhm, sieht gut aus", sprach er weiter und lächelte Harry an. "Und was hast du?“, fragte Harry nun ebenfalls und schaute auf Louis‘ Teller. Genau deuten konnte er nicht, was er da sah, weswegen er Louis fragend ansah.

"Das ist Hähnchen gestopft mit Mozzarella, umwickelt mit Parmaschinken und dazu hausgemachten Kartoffelbrei", antwortete Louis stolz, weil er sich das Gericht merken konnte. "Sieht auch gut aus", gestand Harry, bevor beide anfingen zu essen.

Das Essen verlief ruhig, soweit man das Stimmengewirr von 80 Schülern als ruhig bezeichnen konnte.

Als alle vier Jungs fertig waren, verließen sie den Essensaal und atmeten die frische Luft ein. Der Essensgeruch in dem stickigen Saal gemischt mit den verschiedensten Körpergerüchen, von denen nicht alle wirklich angenehm waren, bereitete den Jungs ein flaues Gefühl.

"Ich hasse Großküchen", gab Liam von sich und die drei anderen stimmten ihm nickend zu. "Wisst ihr, wo wir jetzt hinmüssen?“, fragte Liam in die Runde. "Ich habe Mrs Blanket auf dem Weg zum Essen getroffen. Sie sagte, wir treffen uns nach dem Essen am Bus", antwortete Niall und setzte sich bereits in Bewegung. "Na dann, auf geht's." Louis legte einen Arm um Harry und gemeinsam mit Liam folgten sie dem blonden Iren.

✔Asperger 1 - I'm not a Freak •|• Larry [In Überarbeitung]Место, где живут истории. Откройте их для себя