"Was wollten die von dir?", fragte mich Hannes als ich wortwörtlich in seine Arme lief. Schnell ließ ich das Päckchen in meine Jackentasche gleiten und hoffte er hatte es nicht bemerkt.
"Nur belästigt wegen Marie", sagte ich kurz aber traute mich nicht in die Augen meines Freundes zu sehen. Kurz schaute er mich prüfend an aber lächelte dann.
"Vor denen solltest du dich wirklich fern halten", kam es von Tim plötzlich und mein Kopf schnellte in seine Richtung. Er schaute mich durchdringend an und sein Blick wanderte zu Maries Halskette die ich um den Hals trug.
"Woher hast du die?", fragte er und kam näher. Auch wenn er heute ziemlich komisch war nahm ich es ihm nicht übel schließlich hatte sich seine Freundin umgebracht.
"Sie hat mir einen Abschiedsbrief geschrieben und da war die Kette dabei", hauchte ich sodass man es kaum hören konnte. Unsicher nickte dieser und steckte seine Hände zurück in seine Hosentasche.
Nach der Schule ging ich sofort nach Hause eigentlich wollte Hannes mitkommen aber ich sagte ich bräuchte meine Ruhe.
Da ich es in meinem Zimmer nicht aushielt ging ich eine Runde laufen bis mir plötzlich das Tütchen in meiner Jackentasche wieder einfiel. Zögerlich holte ich es heraus und setzte mich auf eine nahestehende Bank. Fröstelnd zog ich meine Jacke weiter zu und schaute mir die Droge genauer an. Es war nicht viel wahrscheinlich reichte es für einen Joint.
Nachdem ich nach mehreren Versuchen einen Joint zusammengebastelt hatte zögerte ich kurz ehe ich ihn anzündete. Einen Zug und schon musste ich husten wie sonst was. Kein Wunder ich hatte noch nie eine Zigarette geraucht und war in diesem Gebiet reichlich unerfahren. Tränen gelangen in meine Augen und meine Lunge und mein Hals schmerze. Doch all das war nichts im Vergleich zum Verlust von Marie. Nach mehreren Zügen spürte ich schon die Wirkung und zum ersten Mal seit einer Woche fühlte ich mich wieder frei wie ein Vogel. Grinsend stand ich von der Bank auf und ging langsam wieder nachhause. Zuhause setzte ich mich dann auf den Sofa und lehnte mich entspannt zurück während ich glücklich die Bilder von mir und Marie auf meinem Handy anschaute und bei vielen Spaßbildern von ihr und mir lachen musste. Das sie tot war realisierte ich in diesem Moment gar nicht.
Als meine Familie gegen Abend nach Hause kam war die Wirkung schon etwas abgeschwächt jedoch war och noch immer recht relaxed.
"Na meine Maus", seufzte meine Mum und setzte sich neben mich aufs Sofa und strich mir besorgt eine Strähne hinters Ohr.
"Mir gehts gut Mama", grinste ich etwas übertrieben und legte die Hausaufgaben zur Seite, auf die ich mich tatsäcglich die letzten Stunden konzentrieren konnte. Man, das Zeug half einem ja wirklich.
"Dein Lächeln hab ich vermisst", sagte meine Mutter etwas verwirrt und stand dann auf während ich ihr immernoch breit grinsend hinterherhüpfte.
"Du wirkst etwas eigenartig Elina", forschend sah mich mein Papa an worauf ihn meine Mutter nur in die Seite stieß.
"Sei doch froh dass es ihr schon etwas besser geht".
"Also wenn ihr mich fragt hat Elli gekifft", lachte mein Bruder Lukas.
"Jetzt ist aber mal gut Lukas... nur weil Elina gerade keine leichte Zeit durchmacht heißt das nicht das sie Drogen nimmt", fuhr meine Mutter dazwischen und provozierend grinste ich meinen Bruder an. Ich fühlte mich einfach wunderbar, wie auf einer Wolke schwebend.
Beleidigt setzte sich mein Bruder neben uns an den Tisch und wir begannen seit langer Zeit mal wieder gemeinsam zu essen. Sogar ich konnte wieder vernünftig essen, ich hatte sogar fast schon einen Heißhunger.
Kurze Zeit später fiel ich gut gelaunt in mein Bett und konnte beruhigt einschlafen.
Am nächsten Morgen war die Wirkung dann natürlich wieder weg und ich stand mit brummendem Schödel auf.
Noch mieser gelaunt als die Tage davor ging ich wieder zur Schule. Heute, genau heute vor einer Woche starb Marie. Und mir kam es so vor als würde ich schon Ewigkeiten darunter leiden.
In der großen Pause dann schielte ich in die Ecke hinüber wo Thomas und seine Gang wie immer Drogen vertickten. Kurz zögerte ich, schlenderte dann jedoch zu ihnen hinüber. Was solls? Es hatte mir schließlich geholfen, bis auf die heftigen Kopfschmerzen die mir jedoch relativ egal waren.
"Ey hast du noch was von dem Zeug?", fragte ich selbstbewusst an Thomas gewand und verschrenkte meine Arme miteinander.
"Istn teuflisches Zeug mhm? Aber ich muss dich enttäuschen, ich habe heute schon alles verkauft", erklärte er mir und wandte sich wieder von mir ab.
"Ich will nurn bisschen", fuhr ich ihn an und rüttelte an seiner Schulter. Heute wollte ich nicht zusammengekauert und heulend unter meiner Decke liegen wenn ich nachhause komme.
"Wenn du willst kann ich dir den Treffpunkt geben von Typen von denen ich immer die Drugs bekomme", schlug Thomas vor und zum ersten Mal schaute ich ihn etwas genauer an. Er sah übel aus, uiemlich heruntergekommen.
"Okay", nickte ich zustimmend.
"Hier", er überreichte mir einen Zettel und ich steckte ihn sofort in meine Jackentasche ein ehe ich mich umdrehte und davon laufen wollte.
"Ich geb dirn Rat. Keine Faxen wenn du dich mit ihnen triffst, sie sind nicht so zimperlich wie ich", warnte er mich und ich schluckte. Naja was erwartet man von Drogendealern? Dass sie nicht mit einem Kuscheltier da standen war mir schon bewusst.
Auch nach der Schule konnte ich Hannes wieder abwimmeln mit irgendeiner billigen Ausrede. Gegen 15 Uhr machte ich mich auf den Weg. Der Ort wo ich mich mit ihnen treffen sollte war außerhalb von Köln auf einem ziemlich kaputtenen Spielplatz und tatsächlich von weitem erkannte ich 4 Gestalten, die ziemlich vermummt waren.
Alle 4 hatten sich ihre Kapuzzen weit ins Gesicht gezogen und hatten einen Mundschutz auf, den gewöhnlich nur Ärzte trugen. Von der Statur her mussten es 3 Männer und eine Frau sein.
"Ähm... hei ich hab euch von...", begann ich wurde jedoch sofort von einem der Typen mit einer ungewöhnlich tiefen Stimme unterbrochen.
"Was brauchst du?", zischte er worauf ich einen kurzen Blick auf seine wunderschönen blauen Augen warf.
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Wer da wohl ist:D
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EXIT (Dat Adam)
Fanfiction"Wie hat alles angefangen?", ein großer Mann im weißen Anzug saß mir gegenüber und schaute mich auffordernd an. Ist er Arzt? Ich weiß es nicht, ich weiß nicht mal wie ich hier hergekommen bin. "Es hat alles mit drei Wörter angefangen", begann ich...
