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Amanda Armani

Ich parke 200 Meter vor dem Ziel und steige wieder aus dem Fenster aus.

Dank den Fensterscheiben blutet meine Hand immer mehr. Aber in diesem Moment fühle ich nichts weiteres außer Wut.

Wut, aufgrund meiner Unvorsichtigkeit.

Wenn etwas passiert ist, werde ich mir niemals verzeihen können.

Ich habe allen meinen Schutz geschworen.

Mein einziges Versprechen konnte ich nicht halten.

Ich ziehe meine Jacke aus und wickle sie um meine Hand.

Vor mir ist eine Halle- ich erinnere mich an sie.

Ich habe vieles von ihr gehört.

Hier treffen sich die Mafias aus Spanien jedes halbe Jahr.

Hier finden viele Austausche statt.

Drogen, Waffen, Geld.

Alles, was deinem Leben Gefahr schenken kann.

Vor der Halle sind keine Menschen.

Ich nehme meine Waffe in meine nicht verwundete Hand und laufe vorsichtig weiter.

Ich habe Angst.

Angst, nicht davon, dass ich verletzt werde von dem was mich erwartet, sondern Angst davor, dass ich es nicht gut verarbeiten werde.

Laura ist eine wichtige Person in meinem Leben, in meiner Mafia.

Sie war einer meiner ersten, loyalen Freunde.

So dachte ich zumindest.

Aber jetzt weiß ich nichts mehr.

Das Einzige, dass irgendwie Sinn ergibt, ist ihr Verhalten.

Ihr Verhalten, als Federico auf einmal in unser Leben kam.

Sie hat sich distanziert, nicht mehr so viel gesprochen, vieles verheimlicht.

Und ich war nicht da für sie- ein Gespräch hätte gereicht.

Ich bin eine schlechte Freundin-

Nein, das stimmt nicht.

Ich hatte viel mit mir selbst zu tun.

Ich habe mich mit meinem Vater nach Jahren versöhnt und habe geheiratet.

Vor der Eingangstür bleibe ich stehen und mache sie auf.

Sie ist nicht geschlossen.

Ich gehe zögernd rein und halte meine Waffe fest.

Ich laufe den langen Flur entlang.

Das ist komisch.

Keine Wachen, nichts.

Am Ende des Flures ist eine offene Tür.

Ich richte meine Waffe auf und gehe langsam rein.

"Da bist du ja."

Laura.

Sie sieht anders aus. Nicht körperlich.. aber ihre Aura...

Laura grinst. Sie grinst.

Neben ihr ist Alejandro.

Und hinter ihnen..

Ich sehe Mateo.. Nicht nur ihn..

Sondern auch meine Freunde und

seinen Onkel.

Der Mann, der seinen Bruder ermordet hat. Der Mann, der Mateo Schmerzen verursacht hat.

𝒹𝒶𝓃ℊℯ𝓇ℴ𝓊𝓈𝓁𝓎 𝒾𝓃 𝓁ℴ𝓋ℯWhere stories live. Discover now