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Amanda Moretti

Nachdem wir was gegessen haben, sind wir alle zusammen runter zum Strand gegangen. Emilia hackt sich in mein Arm ein und wir laufen etwas hinten zusammen.

"Alles wieder gut mit euch beiden?" Ich sehe sie an. "Du weißt schon mit Mateo." Bevor ich wieder nach vorne schau, sehe ich sie mich angrinsen.

"Hm, denke ich mal." Sie lacht.

"Du denkst? Seit wann bist du dir unsicher bei irgendetwas." Ich seufze.

"Glaub mir, seitdem er in meinem Leben ist, weiß ich nicht mehr weiter."

"Hat er dir dein Kopf verdreht?" Sie lacht. Ich sehe sie an und muss wegen ihr ansteckendes Lachen mitlachen.

"Niemals."

Ich lüge. Das hat er tatsächlich getan.

"Worüber lacht ihr, meine Damen?" Luca dreht sich zu uns um und läuft mit uns zusammen.

"Darüber was für an Ring du an hast." Emilia zeigt auf seinen Ring. "Ein pinker Ring, das viel zu klein für dein Finger ist." Er grinst sie an.

"Das ist von meiner Schwester. Sie erlaubt mir nicht es abzusetzen." Wir lachen.

"Das ist süß."

"Genau wie ihr beiden." Ich und Emilia sehen uns an und lachen.

Luca geht grinsend weg.

"Kriecher."

"Sowas von."

Emilia ist schon seit drei Monaten bei mir mit dabei. Aber vor kurzem erst verstehen wir uns relativ gut, weil wir nie wirklich miteinander gesprochen haben.

Ich bin öfters in meinem Office und erledige dort meine Aufgaben alleine. Wenn ich Hilfe benötige, ein Meeting organisiert werden muss oder auch Informationen weitergeben müssen, tut es Kayla, meine Sekretärin.

Vor dem Meer bleiben wir stehen und setzen uns hin. Wir sehen uns die Wellen an.

"Ich hatte schon immer Angst vor Wasser." Gebe ich zu. Emilia hört mir zu. "Die Weltmeere. Das Ertrinken. Die Fähigkeit nicht weiter leben zu können, wegen dem Salzwasser, das deine Lungen vernichten oder die Wellen, die dich in das Meer ziehen wollen. Ich habe einfach den größten Respekt vor den Weltmeeren." Emilia legt ihren Kopf auf meine Schulter.

"Ich wurde mal zum ertrinken gebracht. Von meinem Vater." Ich keuche erschrocken auf. "Er meinte ich wäre zu schwach, um seine Tochter zu sein."

"Es tut mir leid, das zu hören." Sie schaut mich an und lächelt.

"Das braucht es dir gar nicht. Ich habe keine Angst vor dem Wasser. Im Gegensatz, ich liebe es." Ich lächele sie stolz an.

Emilia hat viel durchgemacht. Lorenzo auch. Ich wünschte, ich könnte den beiden das Leben geben, dass sie verdienen.

"Darf ich dich mal kurz entführen?" Wir sehen auf und sehen Tarmin. Er schaut mich an.

"Mich?" Er nickt. Ich schaue Emilia an, sie nickt mir zu. Er streckt mir seine Hand aus und ich nehme sie dankend an. Er zieht mich hoch und löst sich dann auch.

Wir laufen am Wasser entlang.

"Was ist deine Lieblingsfarbe?" Ich sehe ihn verwirrt lächelnd an.

"Meine Lieblingsfarbe?"

"Genau. Davon kann ich mir ein Bild des Menschen machen." Ich lache. Er lächelt.

"Ist es sowas wie Sternzeichen?" Er nickt.

𝒹𝒶𝓃ℊℯ𝓇ℴ𝓊𝓈𝓁𝓎 𝒾𝓃 𝓁ℴ𝓋ℯWhere stories live. Discover now