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-Adrian-

Ich holte ein schwarzes Shirt von mir aus dem Schrank.
Natalie war gerade im Bad, weshalb ich die Tür respektvoll nur einen Spalt öffnete.
Ich sah sie in der Dusche stehen, mit dem Rücken zu mir.

Also legte ich das Shirt auf den Rand der Badewanne und schloss die Tür wieder.

.  .  .

Die Tür wurde aufgestoßen und ich wachte auf.
Erschrocken ließ ich von Natalie ab, drehte mich herum und sah meine Tochter, die aufgedreht auf das Bett zu rannte und hoch sprang.

"Lillith!" Schimpfte ich.
Zur Antwort bekam ich nur ein freches Kichern.
Geschickt krabbelte sie über meine Beine und suchte sich ihren Platz in meinem Arm, wodurch sie Natalie unbewusst ein Stück weg schob.

Ich konnte mir ein verliebtes Lächeln nicht verkneifen.

Sie hatte einen Kopf auf meiner Brust liegen und zeichnete mit ihrem winzigen Zeigefinger ein Tattoo nach.

"Buenas Dias, Papá." Murmelte sie leise.
"Hast du gut geschlafen?" Fragte ich, sie zuckte die Schultern.

"Unter meinem Bett ist ein Monster!"
Ich seufzte.
"Ai-"
"No, wirklich, Papá! Es ist riesig und gruselig!" Ich seufzte.

"Es hat geknurrt, wie ein Tiger- nein wie ein Bär! Und als ich dann weinen musste ist Opa gekommen und hat mich gerettet."

Ich blickte in ihre braunen Augen, die sie definitiv von ihrer Mutter geerbt hatte und seufzte.

"Glaubst du ihr das etwa nicht?" Hörte ich Natalie amüsiert.
Erschrocken drehte Lillith sich herum.

"Ich hatte auch immer ein Monster unter meinem Bett."
Sie drehte sich wieder zu mir.
"Siehst du, Papá? Es gibt Monster!"

Ich lachte.

"Du sollst fremden Leuten doch nichts glauben.
"Sie ist aber nicht fremd, oder schlafen fremde Leute in deinem Bett?"

"Punkt an sie." Grinste Natalie.

Seufzend setzte ich mich auf.

"Monster hin oder her. Wir gehen jetzt umziehen, dass du frühstücken kannst."

-Damián-

Ich beugte mich zu meiner Frau.

Sie lag im Bett und schlief tief und fest. Vergangene Nacht hatte sie wahrscheinlich einiges an Energie gekostet.

Vorsichtig schmiegte ich mein Gesicht in ihre Halsbeuge.
Sie zuckte leicht zusammen, ich wusste genau dass sie es liebte, wenn meine Bartstoppeln über ihre Haut kratzten.

Leise brummte sie.
"Aufwachen, Amore." Brummte ich.
"Die Zwerge haben noch nicht geschrien."
Meinte sie, ich lachte.
"Natürlich, schon vor zwei Stunden."

Sie öffnete ihre Augen.
"Was?" Erschrocken blickte sie zur Uhr und ließ dann ihren Kopf seufzend wieder ins Kissen fallen.

"Wir haben heute noch einiges vor, also zieh dich an."
Man sah ihr direkt an, dass sie meinen Vorschlag nicht gerade gut fand.

"Mir ist übel." Murmelte sie.
Ich setzte mich an den Bettrand.
Liebevoll fuhr ich mit einer Hand ihren Rücken auf und ab

"Dein Kind in mir meint es nicht gut mit mir."
Ich lachte.

"Mein Kind?"
Sie nickte.
"Du hast doch darauf bestanden."
Sie stand auf.

Trotzig schlürfte sie zum Bad und schloss die Tür hinter sich.

Ich zog mich um.

Gerade stellte ich mich vor den Spiegel und legte mir eine Armband Uhr an, als ich Lorena aus dem Bad kommen sah.

Call me "Corazon" - Teil 2 »Call me« Where stories live. Discover now