Call me "Corazon" - Teil 2 »Call me«

14

-Evelyn-

Ich lag auf der Terrasse und sonnte mich.
Neben mir lagen Maria und Carmen, beide mit einem Cocktail in der Hand.

"Habt ihr was von Lorena gehört?" Wollte Maria wissen, Carmen schüttelte den Kopf.

"Leider nicht. Aber ich denke, dass es ihr langsam besser geht." Sagte ich.
Carmen nickte.
"Das denke ich auch. Der Urlaub wird den beiden generell gut tun."
Es war nun schon gut eineinhalb Wochen her, seit sie verreist waren.

Ich wollte noch etwas erwiedern, als ich jemanden auf uns zukommen hörte.

Ich drehte meinen Kopf herum und hielt inne, als ich eine junge Dame auf uns zu stolzieren sah.

Sie hatte lange, blonde Haare und trug einen Knallroten Bikini, der ihr vermutlich viel zu klein war.

Ihre üppige Oberweite wurde nur knapp vom dem Stoff bedeckt und bei ihrem Höschen wollte ich garnicht erst anfangen.

Sie grinste falsch, als sie sich neben mich legte.
"Hi, Mädels" säuselte sie.
"Ich bin Avery. Rafaels Verlobte." Sie zog sich eine übergroße Sonnenbrille auf ihre Nase.

Ratlos wechselte ich mit den Schwestern einen Blick.
"Evelyn." Sagte ich dann.
Jedoch reagierte sie schon garnicht mehr.

Seufzend lehnte ich mich wieder zurück.
Das könnte ja was werden.

Es dauerte keine fünf Minuten, da kreuzte Rafael auch schon auf.

Augenblicklich streckte Avery ihren Arm nach ihm aus.
"Rafael, mein Schatz" sagte sie mit heller Stimme.
"Könntest du mir einen Cocktail bestellen? Natürlich Alkoholfrei." Er seufzte.

"Kannst du das nicht selbst?" Wollte er sichlich genervt wissen.
Sie nahm ihre Sonnenbrille ab.
"Du weißt doch, wie schüchtern ich bin. Du traust dich mehr als ich."

Ich verdrehte meine Augen.

So eine war sie also.

Rafael atmete tief durch und winkte anschließend eine Angestellte her.

"Also, was möchtest du?"
Sie lächelte.
"Kannst du sie nicht erst fragen, was sie alles haben?"
Ich stutzte.

"Aber sie steht doch neben dir? Frag du sie doch selbst?" Sprach Maria meinen Gedanken aus, augenblicklich sah Avery uns feindselig an.
"Ich habe mich mit meinem Verlobten unterhalten. Das hat euch nichts anzugehen!" Zischte sie.

Ich sah schulterzuckend zu den Schwestern.

"Ich glaube nicht, dass sie bei Lorena ein so leichtes Spiel hat." Hauchte Carmen, wir nickten grinsend.

Ich sah sie bereits vor mir, wie Lorena ihr die Haare aus reißt und sie kopfüber in den Pool schmeißt.

Ich unterdrückte ein lachen.

Ich wurde aus den Gedanken gerissen, als dieses Typische gegröhle hinter uns erklang.

"Oh nein!" Sagte ich noch, da packte Emilio mich aber bereits und hob mich hoch.

Ich konnte gerade noch meine Nase zuhalten, da rannte er schon los und sprang in hohem Bogen in das kühle Nass.

Sobald ich auftauchte schnappte ich nach Luft und nahm meine goldene Haarklammer aus meinen Haaren.

Ich wandte mich an Avery.
"Kannst du sie kurz auf meine Liege legen?" Bat ich sie, jedoch sah sie mich nur herablassend an.

Ich seufzte frustriert und wollte gerade aus dem Wasser steigen, da griff Emilio danach und stieg aus dem Wasser.