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Ich spürte Buckys Arm, welcher nach mir griff, aber die Bombe erreichte uns zu früh. Nur einen halben Meter neben uns schlug sie ein und schleuderte uns durch die Luft. Erneut blieb mir die Luft bei der Landung weg und mir wurde schwarz vor Augen. 

Nicht einmal in den letzten Jahren war eine Mission oder ein Kampf so nervenaufreibend. Neben mir hörte ich die vielen weiteren Bomben einschlagen und die Schreie aller Lebewesen, welche sich auf diesem Schlachtfeld befanden. 

Thanos ließ nicht nur uns angreifen, er wollte alle hier auslöschen und dafür akzeptierte er sogar den Tod der eigenen Armee. Ich schnappte nach Luft und versuchte verzweifelt mich auf die Seite zu drehen und dann aufzustehen. Nichts davon funktionierte. 

Ich spürte den Schmerz in meinen Beinen und das Blut, welches mir über die Schläfe lief. Ich spürte das alles, aber trotzdem fehlte mir die Kraft mich wieder aufzustellen. 

"Joye!", hörte ich Buckys Stimme, doch ich konnte meinen Blick nicht von dem Himmel und dem riesigen Raumschiff abwenden. Im nächsten Augenblick schob sich das Gesicht meines besten Freundes in mein Blickfeld und er hob meinen Oberkörper leicht an um ihn auf seine Beine zu legen. 

Seine Blick glitt über meinen Körper und musterte die vielen Verletzungen. Kurz sah er auf und schien die Umgebung um uns herum zu beobachten, bevor er wieder zu mir sah. 

"Wir müssen hier weg, kannst du aufstehen?", fragte er hektisch, doch ich konnte nur den Kopf schütteln. 

"Es dreht sich alles... Ich habe keine Kraft mehr.", murmelte ich nur und kniff die Augen zusammen, um den starken Schwindel endlich loszuwerden. Die Bomben schlugen immer weiter ein und es war pures Glück, dass wir nicht schon längst getroffen wurden. 

"Gut. Halt dich an mir fest.", flüsterte Bucky und half mir dabei meine Arme um seinen Hals zu legen. Langsam stand er auf und lief zu einem Schutthaufen, welcher wie ein Unterstand aussah. Dort setzte er mich an der Wand ab und musterte mein Gesicht. Vorsichtig strich er mir das Blut von der Schläfe und hockte sich dann schützend vor mich. 

Seine Arme stemmte er zu beiden Seiten meines Kopfes gegen die Wand hinter mir und schirmte mich mit seinem Oberkörper so gut es ging von den vielen Explosionen ab. Ich hatte die Augen geschlossen, aber ich spürte seinen Blick auf mir. 

Ich zählte jede Sekunde die wir hier saßen und hoffte, dass wir es überleben würden. Wir und auch alle anderen. Meine Gedanken waren ein Sturm und gerade als ich dachte durchzudrehen wurde es plötzlich still. 

Schnell öffnete ich wieder die Augen und sah an dem Schutt über uns vorbei zu dem Raumschiff. Es richtete seine Waffen neu aus und beschoss nun etwas, was aus dem Himmel auf uns zukam. Buck schien es ebenfalls bemerkt zu haben, denn auch er starrte nun in den Himmel. 

Im nächsten Moment flog etwas orangenes durch das Raumschiff und zerstörte es somit komplett. Sofort schalteten sich die Waffen ab und das Raumschiff stürzte auf der anderen Seite hinab zu dem großen Fluss. 

"Carol!", rief ich begeistert aus als ich erkannte, wer uns allen das Leben gerettet hatte. Bucky sah wieder zu mir und umarmte mich kurz, bevor er mir half mich aufzustellen. Meine Beine und mein Kopf pochten immer noch, aber mit jeder Sekunde wurde es ertragbarer. 

"Wir müssen ihnen helfen.", sagte ich zu Bucky, als ich Steve und Thor sah, welche sich gerade Thanos stellten. 

"Wenn du da jetzt hingehst wird er dich wirklich töten.", sagte Buck und schüttelte den Kopf. Ich wusste das er recht hatte, aber ich konnte nicht einfach nur zusehen. Für einige Sekunden starrten wir uns gegenseitig an, bevor ich einlenkte und ergeben nickte. 

"Dann helfen wir von weiter weg.", legte ich fest, zog meine Pistole und schoss mit zitternden Fingern auf die Feinde, welche sich Steve nähern wollten. Ich konnte nicht genau auf Thanos zielen, da er sich ständig bewegte und die Gefahr zu groß war Thor oder Steve zu treffen. 

In diesem Moment sprang die Zeitreisemaschine an und ich erkannte Carol, welche mit dem Handschuh auf diese zuflog. Doch nicht nur ich hatte sie gesehen. Thanos, welcher Thor und Steve erneut besiegt hatte schaffte es unsere einzige Hoffnung zu zerstören und so den Handschuh in seinen Besitz zu bringen. 

"Nein...", hauchte ich und sah, wie Carol versuchte ihm den Stein wieder zu entwenden. Ich schoss weiterhin auf die Aliens, aber meine Aufmerksamkeit galt Thanos, welcher sich in diesem Moment den Handschuh anzog. 

"Joye! Pass auf!", schrie Bucky mir zu und deutete auf einen der riesigen Würmer, welcher gerade auf uns zugeflogen kam. Erschrocken sah ich zu ihm und dann zu meinem besten Freund, welcher begonnen hatte auf es zu schießen. 

Aber Kugeln waren nutzlos, dass bekam er schnell mit. Er sah von diesem Ding zu mir und zögerte keine Sekunde um auf mich zu zu rennen. Er umarmte mich und drehte uns beide weg von diesem Wurm, welcher uns in den nächsten Sekunden zerquetschen würde. 

Mit geschlossen Augen klammerte ich mich an Bucky, während ich darauf wartete von diesem Ding gefressen oder zerquetscht zu werden. Innerlich zählte ich die Sekunden, doch nichts passierte. Ich stand immer noch in den Armen von Buck, welcher mich fest an sich presste. 

Langsam löste ich mich von der Umarmung und sah mich um. 

Jeder unserer Feinde löste sich in Luft auf. Alles, was nicht hier her gehörte verschwand langsam und ließ nur Staub zurück. Wir hatten es geschafft alles umzukehren. Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich mich umsah. 

Überall flog Staub umher und unsere Krieger standen inmitten all dem. Wir hatten gewonnen. Glücklich sah ich zu Bucky auf, welcher allerdings auf etwas anderes hinter mir sah. 

"Was ist?", fragte ich, doch er schüttelte nur den Kopf. Langsam drehte ich mich um und nach einigen Sekunden landete mein Blick auf Tony. Er lehnte an einem Schrotthaufen und starrte ins Leere. Um ihn herum standen Pepper, Rhody, Peeter, Steve und Thor. 

Ich brauchte einige Augenblicke um zu realisieren was ich gerade vor mir sah, aber ich konnte nicht reagieren. Ich wusste was ich sah und dennoch konnte ich nichts tun außer auf die Szene zu starren. Ich spürte Buckys Hand, welche sich an meine Hüfte legte und mich zu ihm zog. Langsam legte ich meinen Kopf an seine Brust, während mein Blick kein einziges Mal von Tonys Körper wegsah. 

Wir hatten gewonnen und alle gerettet, aber nicht alle hatten es geschafft. 

Tony war tot.           

The Story of Winter III / Bucky FFWhere stories live. Discover now