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Natasha zeigte Scott im Moment ein Schlafzimmer, in welchem er diese Nacht bleiben konnte. Es war zu spät, um jetzt noch die Strecke bis zu Tonys neuem Zuhause zu fahren. Nachdem Scott uns alles erzählt hatte und wir beschlossen hatten Tony aufzusuchen war Stille zwischen uns eingekehrt. 

Natasha ist bei Scott und würde danach vermutlich auch verschwinden. Ich saß auf der Couch in dem großen Wohnraum und starrte durch das Fenster nach draußen und Steve saß einen Meter entfernt von mir und starrte auf seine Hände. 

Wir beide hingen unseren eigenen Gedanken nach und trotzdem war ich mir sicher, dass sie sich bei uns um das selbe Thema drehten. Bucky und Steves Freunde wieder zurück zu bringen. 

Die Hoffnung, welche Scott uns in weniger als 3 Stunden geben konnte war unbeschreiblich und am liebsten würde ich noch heute zu Tony fahren. 

"Du denkst an ihn, oder?", durchbrach Steve die Stille und ich drehte meinen Kopf zu ihm hinüber, wobei sich auf meinem Gesicht ein leichtes Lächeln bildete. 

"Ich habe niemals nicht an ihn gedacht.", flüsterte ich nur und er nickte, bevor er näher zu mir heran rutschte und mir einen Arm um die Schulter legte. 

"Jetzt, wo wir diese Hoffnung haben... Dieses Wissen, dass sie gar nicht tot sein mussten...", murmelte Steve und ich wusste worauf er hinaus wollte. Trotzdem blieb ich still und hörte ihm zu. 

"Es fühlt sich seltsam an so lange ohne sie gelebt zu haben. Bucky war immer bei uns. Diese 5 Jahre waren schlimm für uns und jetzt weiß ich, dass wir sie endlich wieder zurück holen können. Es fühlt sich seltsam an.", murmelte er und ich nickte. 

"Es fühlt sich gut an.", antwortete ich und hörte sein zustimmendes Brummen. Mehr Worte mussten wir nicht sagen und so verbrachten wir die nächsten Stunden damit, schweigend nebeneinander zu sitzen und unseren eigenen Gedanken nachzuhängen. 

Irgendwann fielen mir beinahe die Augen zu und ich verabschiedete mich von meinem blondhaarigen, besten Freund. Müde und gleichzeitig voller Tatendrang lief ich eine andere Treppe hinauf zu unseren Zimmern, welche alle nebeneinander lagen. Schnell öffnete ich die Tür und trat in den unordentlichen, teilweise verstaubten, Raum. 

Ich war schon lange nicht mehr hier. Langsam lief ich auf das Bett zu und schlug die Decke zur Seite, bevor ich meine Kleidung durch einen schwarzen Schlafanzug ersetzte und mich unter die Decke legte. 

Meine Gedanken kreisten um Bucky und so schlief ich nach wenigen Minuten bereits friedlich ein. 

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"Und wir fahren richtig?"

"Natürlich. Ich fahre diese Strecke nicht zum ersten Mal, vertrau mir.", brummte ich nur als Antwort und verließ die leere Landstraße inmitten eines dichten Waldes, um auf einem Weg aus Erde die letzten Meter zu Tonys Haus zurück zu legen. 

"Und hier lebt Tony Stark? Ich meine... der Tony Stark?", fragte Scott von der Rückbank ehrfurchtsvoll und ich musste kurz auflachen. 

"Ja. Seit 4 Jahren, um genau zu sein.", sagte ich und hielt das Auto einige Meter vor einem schönen, hölzernen Haus an. Es stand allein genau am See und einige Tiere standen um das Haus herum. Ich konnte Tony sehen, wie er mit seiner Tochter im Arm die Treppen zu seinem Haus hinauf lief und sich schließlich zu uns umdrehte. 

Langsam standen wir aus und ich nickte Tony kurz zu, woraufhin er die Geste erwiderte und mit einer Kopfbewegung dazu brachte ihm zu folgen. Schnell stieß ich die Autotür zu und bedeutete den Anderen das Selbe zu tun. 

Schnell schritten wir auf das Haus zu, Steve und Nat voran, während ich Scott davon abhalten musste bei jeder Kleinigkeit stehen zu bleiben. 

"Ist das etwa ein Alpaka?!", fragte er verwirrt und ich nickte schnell, bevor ich ihn weiter zur Treppe schob. 

"Ja, Tony hat einen seltsamen Geschmack beim Thema Haustiere.", sagte ich schnell und gemeinsam stiegen wir nun auch die Treppen nach oben, wo Steve dem Braunhaarigen wohl schon von unserer Theorie erzählt hatte. 

"Ist das euer Ernst?", fragte er, während er eine braune Flüssigkeit in ein paar Gläser füllte und sich dann auf einen Stuhl aus Holz setzte. 

"Nein... Uns ist klar wie das klingt.", rechtfertigte Scott sich sofort und Steve neben mir seufzte kurz. 

"Tony, bei allem was du weißt. Ist da überhaupt irgendetwas möglich?", fragte er, doch Tony fiel ihm ins Wort. 

"Die Quantenfluktiation kollidiert mit der Plank-Skala und von dort an gilt das Deutsch Diorem. Sind wir uns da einig?", fragte er und reichte mir ein Glas mit der Flüssigkeit, während ich ihn verwirrt musterte. Ich hatte nicht die Hälfte der Wörter verstanden, welche er eben gesagt hatte. 

"Einfach ausgedrückt heißt das: Du kannst nicht mehr nach Hause."

"Ich konnte.", warf Scott ein, doch Tony schüttelte nur den Kopf.

"Nein. Du hast zufällig überlebt. Dafür stehen die Chancen eine Milliarde zu eins. Und daraus macht ihr jetzt... Wie nennst du das?", fragte er Scott. 

"Einen... Zeithüpfer?", schlug er vor und Tony lachte leicht. 

"Einen Zeithüpfer, huh? Klar, warum haben wir nicht früher daran gedacht? Oh! Weil es lachhaft ist? Einfach Fantasiekäse?", machte er sich darüber lustig und ich verzog mein Gesicht. 

"Die Steine sind in der Vergangenheit. Wir könnten zurück reisen und sie holen.", sagte Steve und Nat nickte. 

"Mit einem Fingerschnipsen können wir alle wieder zurück bringen."

"Oder es noch schlimmer machen."

"Kann ich mir nicht vorstellen."

"Ehrlich. Ich vermisse manchmal diesen herrlichen Optimismus. Wie auch immer... große Hoffnungen helfen nicht, wenn ich keinen logischen, handfesten Weg finde ihn sicher durchzuführen. Diesen sogenannten... Zeithüpfer. Das wahrscheinlichste Resultat wäre unser kollektives Ableben."

  "Nicht, wenn wir genauestens die Regeln für Zeitreisen befolgen. Das heißt... Nicht mit sich selbst reden, in der Vergangenheit. Keine Sportwetten abschließen...", versuchte Scott ihn zu überzeugen. 

"Ich werde dich da mal unterbrechen, Scott.", sagte er und lehnte sich weiter vor zu dem Braunhaarigen. 

"Are you seriously telling me, that your plan to save the universe is based on 'Back to the Future'?"

"Nein."

"Gut. Das wäre nämlich lachhaft gewesen.", sagte er und schnaubend trat ich einen Schritt vor. 

"Wir haben die Möglichkeit alle wieder zurück zu holen, Tony. Bucky, Peter, Strange... Strange sagte, dass er 14.000.605 Möglichkeiten für die Zukunft gesehen hat. Er hat ihm den Timestone gegeben. Dafür muss es einen Grund gegeben haben.", sagte ich fest und sah ihm in die Augen. 

Von der Seite konnte ich Nat's und Steves Blick auf mir spüren. Ich hatte ihnen nichts von den vielen Möglichkeiten erzählt und ich spürte ihre Verwirrung. 

"Er hat selbst gesagt, dass er den Stein bis zum Ende beschützen würde und doch hat er dein Leben damit gerettet. Es muss einen Grund dafür gegeben haben und wir müssen herausfinden welchen.", sagte ich und hielt den Blickkontakt noch für ein paar Sekunden, bevor ich mich umdrehte und zum Auto zurück kehrte. 

Tony konnte stur sein. Aber ich würde nicht zulassen, dass er nichts für einen Sieg tun würde. 

     

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Wow! 

Kapitel 30, schon über 500 Reads und 100 Votes! Dieses Buch ist jetzt schon länger, als ich es jemals geplant hatte...  

Ich hoffe die Geschichte gefällt euch so weit und wir nähern uns dem traumatisierenden Teil von Endgame. Yeyyy... 

Sarah

The Story of Winter III / Bucky FFWhere stories live. Discover now