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Dass ich es heute morgen überhaupt aus dem Bett geschafft habe ist ein wahres Wunder.

Es ist ein schlechter Tag.
Nichts besonderes eigentlich. Jedoch ist es heute sogar schlechter als sonst. Louis hat es gleich gemerkt. Ich merkte ihm an, dass er etwas niedergeschlagen von unserem Telefonat gestern war. Jedoch änderte sich das schnell als ich mich fast schon auf ihn schmiss. & ihn umarmte.
Er hat gemerkt, dass es schlimmer als sonst ist.
Er merkte wie ich mich an ihn krallte & sah auch wie sich meine Finger in meine verbundenen Handflächen drückten.

Deswegen hat er mich heute Nachmittag auch zu sich mitgenommen. Louis hat auch keine Widerrede erlaubt. Ich lass dich jetzt nicht allein hatte er gesagt & damit auch mein Herz zum höher schlagen gebracht.

Ich lag neben ihm auf dem Sofa. Das Haus ist still, da seine Schwestern bei den unterschiedlichsten Freizeitaktivitäten & eine Eltern noch arbeiten sind.
Louis macht brav seine Hausaufgaben, während ich nur da liege. Für alles andere bin ich viel zu müde. Weder will ich fernsehen noch am Handy scrollen - alles ist zu viel. Louis hatte Musik angemacht. Die Playlist ist voll mit meinen Lieblingsliedern. Es schient so als wäre ich nicht der einzige der eine Playlist für den jeweils andern hat.
Louis hat mich mit einer kuscheligen Decke zugedeckt. Er hat mir einen Tee gemacht & kümmert sich um mich wie meine Mama wenn ich krank bin.

Immer mal wieder singt Louis zur Musik mit & nickte seinen Kopf dazu, was ziemlich süß ist.
Ich beobachte ihn die meiste Zeit - es ist das einzige wofür ich nicht zu müde bin. Er ist so schön.
Ich wandt meinen Blick nicht ab & lauschte der Musik.

The saddest thing I've ever seen

And you never knew
How much I really liked you

Because I never even told you

Ich kniff leicht meine Augen zusammen. Der Text passt zu gut. Louis weiß nicht wie sehr ich ihn eigentlich mag. & er wird es auch nie wissen, wenn ich es ihm nicht sage.

„Alles gut Harry?" fragte Louis dann leise. Ich brummte nur.
Er drehte sich zu mir & sah mich besorgt an. „Kannst du nicht schlafen?" er lehnte sich zurück & stützte sich neben mir mit seinem Ellenbogen ab. „Nein.." antwortete ich obwohl meine Augen schon zufallen. Louis streckte seine Hand aus & strich mir sanft über meine Wange. Seine Berührung tut so gut. Seine Hände sind so weich.

„Kann ich irgendwas für dich tun?"
Ich öffnete meine Augen wieder. Louis sah mich so besorgt an, dass ich ihm am liebsten vorspielen will, dass es mir gut geht nur damit er sich keine Sorgen machen muss. Aber dazu habe ich keine Kraft. Louis ist einer der wenigen Personen bei denen ich nichts vorspielen muss. Er weiß bescheid.
Bei ihm muss ich nicht so tun als wäre ich glücklich. Das bin ich nicht.

Mein Blick fiel auf das Klavier im Wohnzimmer. Es ist lange her seit dem er mir etwas vorgespielt hat.

„Kannst du mir was vorspielen?" fragte ich leise & zeigte auf das Klavier. Louis grinste leicht „Haben wir lange nicht mehr gemacht hm?" sagte er leise & setzte sich auf. Ich nickte nur leicht & nahm die Hand die er mir entgegenhielt. Louis zog er mich vorsichtig auf die Beine. Ich sah, dass er darauf achtete mit nicht an den Händen weh zu tun. Lächelnd legte er mir die kuschlige graue Decke um die Schultern & führte mich dann langsam zum Klavier.
Louis weiß wie er mit mir umgehen muss ohne, dass ich ihm es sagen muss. Er weiß dass ich erschöpft & müde bin - er erwartet nichts von mir. & er findet irgendwie immer die richtigen Worte.
Zusammen setzten wir uns auf den Hocker vor dem Klavier. Ich zog meine Beine hinauf zu einem Schneidersitz & rutschte nah an Louis.

„Was willst du denn hören?" fragte er während er seine Playlist ausmachte. Ich überlegte kurz. Viel zu viele Songs sind in meinem Kopf die Louis wahrscheinlich nicht mal spielen kann.
„Hmm...das eine Lied was du immer spielst...das französische." murmelte ich & legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab.

give me some morphine - LSWhere stories live. Discover now