Tears

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***Aus Itachis Sicht***

6 Uhr morgens. Was für eine beschissene Uhrzeit um in den Tag zu starten! Ich sitze in der Küche und trinke eine Tasse Kaffee. Nebenbei scrolle ich durch mein Handy. In meinem Kopf gehe ich nochmal den Plan für heute durch, als ich plötzlich einen Schlüssel in der Haustür höre. Ich werfe durch die geöffnete Tür einen Blick in den Flur. Wie ich es erwartet hatte, ist es Sakura die sich gerade reinschleicht. Sie wirft einen vorsichtigen Blick in die Küche. Ich lächle sie freundlich an. „Sasuke schläft noch, keine Sorge." Sie stoppt in ihrer Bewegung und betritt die Küche. Dann kommt sie auf mich zu und umarmt mich zur Begrüßung. „Guten Morgen, wie fühlst du dich, Itachi?" Sie setzt sich neben mich und ich stehe auf, um ihr ebenfalls einen Kaffee zu machen. „Etwas gestresst. Ich hatte die letzten Tage einiges zu tun. Wie gehts dir?" Ich stelle die Tasse vor ihr ab. Sie muss gähnen. „Müde. Mum wollte unbedingt mitten in der Nacht hier herfahren. Sie ist jetzt im Hotel und schläft noch ein wenig." Ich setze mich neben sie. „Und warum bist du hier?" Sie lächelt und nimmt vorsichtig einen Schluck aus der Tasse. „Ich wollte mir nur schnell ein Kleid für die Beerdigung holen." Ich ziehe eine Augenbraue in die Höhe. „Um 6.15 Uhr morgens?" Sie sieht ertappt zu Boden. „Naja, ich versuche Sasuke solange wie möglich aus dem Weg zu gehen." Ich lächle verschmitzt. „Hab ich mir schon gedacht. Mach dir keine Sorgen. Vor um 9 kommt der nicht aus seinem Bett." Sie atmet erleichtert aus, versucht dann aber das Thema zu wechseln. „Hast du schon was von deinem Vater gehört?" Ich schüttle den Kopf. „Ne, ich glaube nicht, dass er kommt." Sie sieht mich verständnislos an. „Du denkst, er lässt die Beerdigung seiner Frau ausfallen?" Ich zucke die Schultern. „Er ist nicht so der emotionale Typ." Sakura verdreht die Augen, aber kommentiert das nicht. Nach einigen Minuten des Schweigens mustere ich sie interessiert. „Wie sieht denn euer Plan eigentlich aus? Wann fahrt ihr zurück?" Sie nimmt einen weiteren Schluck Kaffee, bevor sie spricht. „Mum möchte morgen Mittag zurück fahren. Ich bleibe aber hier. Es lohnt sich einfach nicht, für die paar Tage nochmal die Stadt zu verlassen. Die Schule fängt bald wieder an und ich muss mich noch irgendwie bei den Hyugas einrichten." Ich sehe sie neugierig an. „Du bleibst also nicht bei uns?" Sie schüttelt den Kopf. „Meine Mum hat sich mittlerweile wieder beruhigt. Sie hat gesagt, ich darf gerne wieder bei euch wohnen. Aber solange es zwischen Sasuke und mir so ist, wie es eben gerade ist, möchte ich lieber eine Weile bei Hinata leben." Ich lächle verständnisvoll. „Ich verstehe das. Aber wenn du zurück kommen möchtest, zögere nicht. Unser Haus ist dein Haus." Sie lächelt. „Danke Itachi." Sie nimmt den letzten Schluck aus ihrer Tasse. Dann steht sie auf. „Und danke für den Kaffee. Ich hol mir jetzt mein Kleid und schleiche mich dann wieder raus." Ich lache. „Keine Ursache." Sie verlässt die Küche und ich blicke wieder auf mein Handy. Irgendwie kann ich mich jetzt aber nicht mehr konzentrieren. Ich kann nur daran denken, wie ich den Tag heute überstehen soll und welche Ausrede ich mir für die Gäste einfallen lasse, falls Vater wirklich nicht kommen sollte.

Ich zucke überrascht zusammen, als ich Sasukes Krücken auf der Treppe höre. Wenige Minuten später steht er verschlafen in der Küche. „Morgen." Ich sehe ihn erstaunt an. „Warum bist du schon wach?" Er zuckt die Schultern. „Konnte nicht mehr schlafen. Und du?" Ich überlege, was ich tun kann, damit er Sakura nicht trifft. „Hab noch einiges zu tun. Du, Sasuke? Vielleicht könntest du mir bei etwas helfen." Mein Bruder sieht mich gelangweilt an. „Klar, was soll ich machen?" Ich hab keine Ahnung, was ich sagen soll. Ich tippe Sakura eine schnelle Nachricht, dass Sasuke wach ist und sich in der Küche befindet. Für uns alle wird das kein einfacher Tag. Ich möchte nicht, dass sich Sakura jetzt schon unwohl fühlt. Wenn sie Sasuke noch eine Weile aus dem Weg gehen möchte, will ich ihr da nicht im Weg stehen. Sie wird sich heute schon noch mit ihm unterhalten. Sie kann gar nicht anders. „Könntest du zufällig mal im Keller schauen, ob wir diesen einen Wein da haben, den Mutter so gerne getrunken hat?" Ich weiß genau, dass der Wein da ist. Ich hab ihn gestern selber eingekauft und in den Keller geräumt. Sasuke seufzt und macht sich ohne zu Meckern auf den Weg in Richtung des Kellers. Ich sehe ihm nach, bis er verschwunden ist. Dann tippe ich Sakura, dass sie lieber jetzt gehen sollte, wenn sie nicht von Sasuke gesehen werden will. Zwei Minuten später treffe ich sie unten im Flur. Dann höre ich Sasuke aus dem Keller rufen. „Also ich sehe 5 Flaschen. Reicht das?" Ich rufe nach unten. „Da müsste eigentlich noch eine sein. Kannst du nochmal schauen?" Er murrt, ist dann aber wieder ruhig. Sakura sieht kurz ebenfalls in die Richtung des Kellers. Dann ist ihr Blick erleichtert. Sie drückt mir einen kleinen Kuss auf die Wange. Dann flüstert sie. „Danke Itachi, du hast was gut bei mir." Ich winke ab und sehe dabei zu, wie sie sich raus schleicht. Jetzt bin ich fast selber etwas erleichtert. „Es sind wirklich 5. Da ist keine mehr." Sorry Sasuke. Ich weiß, dass es 5 sind. „Okay, dann hab ich mich wohl geirrt." Ich höre, wie er langsam die Treppen wieder nach oben kommt. Das war knapp.

~ The Same Beat ~Where stories live. Discover now