18. Colette

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„Bea?"

„Max?"

„Die letzten Wochen waren echt schön. Fast schon verrückt, wie oft wir uns begegnet sind."

Oh ja! Das war verrückte Schwerstarbeit diese vielen Zufallsbegegnungen zu arrangieren!

„Es war so viel los. Der Herbstlauf, die Nachricht, dass ich Metrocitis zweite Beschützerin werden kann, das viele Lernen für die Prüfungen, die Wetten wann Ed und Col endlich zusammenkommen..."

Bitte was?! Da gab es Wetten?!?!

„Ständig war irgendwas los, ich hatte so viel zu tun... aber ich musste trotzdem immer wieder nur an dich denken."

Bea starrt Max an. Die Lichter ringsum spiegeln sich in ihren glitzernden Augen.

Wag es ja nicht, jetzt mit irgendeiner bescheuerten Aktion zu unterbrechen, Universum!

„OK, ich weiß, das klingt jetzt total verrückt. Dinge waren in letzter Zeit ziemlich chaotisch und ich habe keine Ahnung, was die Zukunft für mich bereithält, aber es wäre so cool, wenn du darin vorkommen würdest."

Das ist es! Das ist der Moment! Jetzt muss sie sie einfach fragen! Jetzt muss sie einfach –

„Colette?"

„Ja?"

„Du schnurrst."

„WAS?!" Oh nein, bitte nicht! Das ist sowas von peinlich! Aufhören, aufhören, aufhören!

Mit Mühe schaffe ich es, das peinliche Geräusch abzustellen und presse den Stöpsel fest gegen mein Ohr. Ich muss wissen, wie es weitergeht!

„Also..." Max wird rot, schaut verlegen weg, atmet tief durch, reißt den Kopf zurück zu Bea, macht den Mund auf und –

„Willst du mit mir ausgehen?" Die Worte kommen so schnell aus Bea rausgekommen, dass mein armes kleines Gehirn sie gar nicht richtig verarbeiten kann.

„Mann, ich war sowas von bereit." stöhnt Max lachend auf.

„Tut mir leid, tut mir leid, du kannst es sagen.", brabbelt Bea rasch verlegen, während ich verwirrt und freudestrahlend zu Edgar hochschaue, weil ich realisiert habe, dass er gar nichts hören kann, wenn ich den Stöpsel so in Beschlag nehme.

„Bea Sprout, willst du mit mir ausgehen?"

„Ja!"

Doch die letzten Sätze höre ich gar nicht mehr so richtig. Mein Körper ist starr, mein Blick ist geschockt. Edgar hat schon wieder diesen trauernden leeren Ausdruck, mit welchem ich ihn immer wieder erwische. Oh nein! Ich muss was tun! Er braucht Ablenkung! Sofort!

Genau in diesem Moment rauscht es zweimal laut und deutlich aus dem Stöpsel heraus.

Das Zeichen!

„Bibi ist wieder da! Wenn sie ab sofort ein Auge auf Max und Bea wirft, können wir so lange aufs Dach verschnaufen. Du siehst aus, als ob du etwas Frischluft jetzt gut gebrauchen könntest.", biete ich vorsichtig an.

War das grad zu direkt? Hat Edgar mich überhaupt gehört? – Hat er!

Er nickt stumm, also visiere ich die obere Etage des Gift-Shops, welche durch ein geschnörkeltes Gelände begrenzt ist an, um von dort aufs Dach zu kommen, als mich Bibis Stimme doch nochmal innehalten lässt.

„Umarmung, Colette! Rosenblätter, jetzt!", nuschelt die Schwarzhaarige gefolgt von einer vor Freude explodierenden Amber!

OMG, stimmt! Hat Max sie gefragt? Was hat Bea geantwortet? Wieso habe ich das nicht mitbekommen?!

Weil du gerade mit deinem Freund hier rauswolltest, Vergissmeinnicht!

Richtig! Also schnell! Rosenblätter und dann nichts wie weg hier!!!

„Alles klar! Bin dabei!", antwortet ich, ehe ich Ambers Kreischen ausstelle und Kurs auf die Lichterketten nehme.

„Unheilverheißendes Bündel?", fragt mich Edgar und ich nicke entschlossen.

„Unheilverheißendes Bündel!" und mit diesen Worten fahre ich meine Klauen aus, zerschlitze den feinen Stoff und lasse ein Meer aus Blütenblättern über die Köpfe der Gäste regnen.


Drei teuflische Engel auf Mission - ein Brawlstars AdventkalenderWhere stories live. Discover now