Drei teuflische Engel auf Mission - ein Brawlstars Adventkalender

9. Edgar

OK, meine Aufgabe ist erfüllt. Bea ist hier, ich bin hier und Amber hat noch nichts in Flammen gesetzt. Wenn jetzt auch noch Colette auftaucht, ohne, dass vorher der unheilverheißende Sack von der Lichterkette stürzt, ist der Abend schon mal ein Erfolg... schätze ich.

„Brawlsecco?"

„Nein, danke."

Ich trinke nicht. Habe ich nie. Werde ich nie. Alkohol macht dich weinerlich, wütend, gewalttätig und am Ende erwürgst du deine Lebensgefährtin, wofür du ins Gefängnis kommst und dort verrottest, während dein Sohn sich im Waisenhaus herumschlagen muss.

Bis jetzt ist mein Teufel noch nirgends zu sehen, was aber nichts heißen muss, so wie ich dieses Mädchen kenne.

„Brawler-Bowle?"

„Nein, danke."

Wenn ich etwas wollen würde, würde ich schon selbst zu Barley rübergehen! Wahrscheinlich sind schon 75 Prozent der Masse angetrunken...

Ich halte weiter Ausschau nach Colette, doch statt ihr kommt Bea wieder auf mich zu. Im Gesicht etwas nervös und am restlichen Körper enorm glitzernd: Bienenhaarspangen, Bienenohrringe, Bienenbesetzte Handtasche.

„Brawlsecco?"

„Nein."

Hört endlich auf mich zu fragen, ihr verfluchten Fremden! Sprecht mich am besten gar nicht mehr an!

Bea ist nur noch ein paar Schritte entfernt, da werde ich urplötzlich von hinten gepackt und weggezerrt.

Gerade will ich protestieren, da erkenne ich die feinen, blassen Hände, die sich normalerweise immer unter unnatürlich langen Ärmeln verstecken. Mein Teufel ist wieder im selben Kleid, wie zur letzten Party unterwegs, allerdings hat sie es für den anlass zusätzlich mit Schneeflocken und Eiskristallen bestickt. Plus eine silberne Umhängetasche, die nur für ihr Buch sein kann.

„Hey!"

„Hey."

„Puh das war knapp! Am Ende hätte sie dich noch gefragt, ob sie mit dir tanzt!"

„Eifersüchtig?"

„Hallo? Natürlich! Und wie! Aber die Eifersucht muss ich auf später verschieben! Ich bin so kurz vorm Durchdrehen! Max ist immer noch nicht hier und Bibi und ich müssen darum kämpfen, dass Bea bis zum Tanz frei bleibt!!!"

Wieder mal verdrehe ich nur belustigt die Augen. Wie viel Zeit und mühe man nur in abgekartete, vollkommen hinterhältige Verkupplungsstrategien investieren kann. Vielleicht doch ganz gut, dass die meisten hier schon das ein oder andere Glas Intus haben...

„Mist! Bibi? Hörst du mich? Da schlendert noch jemand auf unsere Biene zu! Mädchen! Blond. Ziemlich hübsch!... Nein! Du kannst sie nicht ausknocken, wie die letzten drei Kerle! Ich sagte es handelt sich um ein Mädchen...Geh hin und rede mit ihr... Ist mir egal wie du es machst, verwickle sie in ein Gespräch!" Erst jetzt merke ich, dass sie hinter ihrer weißen Hochsteckfrisur Ohrstöpsel und Mirko trägt.

Sowas. Von. Klar.

Augenrollen die Zweite.

„Sorry. Eigentlich wollte ich mit dem Geländecheck fertig sein, bis du kommst. Wenn wir jetzt durch die Mitarbeitertür fliehen und durch die östlichen Lagerräume gehen, schaffen wir es zu den Tischen, bevor der Tanz der Herzen losgeht. Ich weiß, du tanzt nicht so gerne, deshalb wollte ich eigentlich – "

„Naw.", unterbreche ich sie, bevor sie sich wieder einmal den Mund fusselig redet. Ihre Augen werden groß.

„Du, du tanzt mit mir?"

„Wir sind zusammen, oder? Und soweit ich mich erinnern kann, hab ich dich eingeladen."

Glücklich vergräbt mein Teufel ihr Gesicht in meiner Schulter. Eilig lege ich ihre Hände an meinen Hals und meine eigenen an ihre Hüfte.

Keine Sekunde zu früh.

Augenblicklich gehen sämtliche pinke Scheinwerfer an, kitschige Musik ertönt und ich höre Ambers Stimme aus allen Boxen hallen.

„Liebe Leute, Roboter, Maschinen, Pflanzen, Untote und Aliens! Es ist so weit! Zeit für den ersten Höhepunkt des Abends: dem Tanz der Herzen! Also sucht euch alle einen Partner und dann rauf auf die Tanzfläche!"

Aus den Augenwinkeln bemerke ich, dass das Max endlich aufgetaucht ist. Heute im roten Kleid nähert sie sich vorsichtig Bea, als plötzlich noch ein Mädchen zwischen den beiden auftaucht!

Scheiße!