Flashbacks... - Kapitel 30

388 10 3
                                    

Ich wache gut ausgeschlafen und erstaunlich gut gelaunt auf. Kein Wunder, wenn man die ganze Nacht Obi an sich kleben hatte, da kann man ja nur glücklich sein. Wir stehen auf und müssen auch bald zum Training. Ich habe immernoch Muskelkater von gestern, weil es gestern noch viel anstrengender war als sonst. Ich stelle mich vor den Spiegel und stehe in Sport BH und schwarzer Jogginghose da. Ich schaue hinter mich, weil ich Blicke auf mir spüre. Da steht Obi und beobachtet mich. Sie leckt sich über die Lippen. "Nicht jetzt Obi du versaute", lache ich und komme ihr näher. Sie greift meine Taille und zieht mich an sich. "Du siehst so heiß aus Y/n", sagt sie leise. "Und du erst", erwidere ich und mustere Obi auch von oben bis unten. Sie hat ein T-Shirt an und eine graue Jogginghose. "Nur diese Angewohnheut mit den zwei verschiedenen Socken ist ein Dorn im Auge", stellt sie fest aber ich lache nur.
Wir gehen zusammen nach unten und frühstücken wie jeden Tag. Dann müssen wir auch schon los zum Training.

                                              ***

In der Kabine sind schon fast alle. Alle unterhalten sich, und Jule kommt zu uns. Sie hat mal wieder ihr typisches Grinsen auf den Lippen. "Ich wollte grade fragen warum ihr schon wieder so spät seid. Aber da ist ja die Erklärung", sagt sie und deutet auf Obis Hals. "Ich hab dir gesagt du sollst ws mit Kragen anziehen", schimpfe ich sie lachend. "Upsalalala ganz vergessen", sagt sie. Dann gehen wir auf unsere Plätze. Obi beobachtet mich immer mal wieder beim umziehen, was für mich zwar generell kein Problem darstellt, aber ich weiß, was sie jetzt gerne machen würde, wenn wir nicht grade in einer Umkleidekabine mit einer ganzen Mannschaft wären. Ich halte in meiner Bewegung inne und schaue ihr direkt in die Augen. Ich habe das Gefühl, dass ihre dunkelbraunen Augen direkt anfangen zu funkeln. "Guck nicht so auffällig auf meinen Körper", flüstere ich grinsend. "Ich kann nicht anders tut mir leid", grinst sie schuldbewusst zurück. "Das kannst du heute Abend auch noch machen", sage ich aus Versehen etwas lauter. Feli wird hellhörig. "Ach so ist das, deswegen schaust du die ganze Zeit so", sagt sie zu Obi und grinst über beide Ohren.
Wir laufen nach draußen. Es ist echt warm heute. Obi hält meine Hand fest, warum auch immer. Aber ich finde es süß dass sie immer so auf mich aufpassen will. "Warum hast du eigentlich auch bei Bullenhitze ein Langarm unten drunter?", fragt Jule. Ich habe das Gefühl, wieder rot zu werden, was absolut unpassend ist. "Ähm also ich finde es... so schöner", stammele ich etwas unschlüssig, was ich jetzt sagen soll. Ich weiß dass Jule mir es nicht abkauft, aber sie belässt es mal dabei und nimmt meine Entschuldigung mit einem Nicken entgegen.

                                          ***

Obi hat mich die ganze Zeit über mit einem Ist-es-das-was-ich-denke-Blick angeschaut. Ich nehme sie kurz zur Seite. "Ist es deswegen?", fragt sie leise und schaut mich mitfühlend an. Bei dem Gedanken daran kommen ungewollt alte Erinnerungen hoch, die ich eigentlich versucht hatte aus meinem Gehirn zu löschen. Das funktioniert aber bekanntlich nicht. Ich drehe mich schnell weg weil ich nicht schon wieder heulen will. Aber Obi nimmt vorsichtig mein Gesicht und dreht es wieder zu ihrem. "Du kannst es mir sagen mein Schatz okay?", sagt sie leise. Dann kommt sie auf mich zu und küsst mich sehr langsam und vorsichtig. Als wir uns lösen, umarmen wir uns und es fließen ein paar leise Tränen von mir. "Ich weiß doch selbst nicht was kit mir los ist", flüstere ich, weil ich sonst keinen Ton heraus bekomme. "Ist ja gut ich bin bei dir", sagt Obi und streichelt meinen Rücken.
"Es ist deswegen. Mir ist es sehr unangenehm wenn ein ganzes Stadion meine vernarbten Arme sieht und deswegen ziehe ich das einfach immer an", gebe ich zu und Obi wischt mir die letzte Träne weg. Ich schaue ihr tief in die Augen und muss irgendwie lächeln. Diesmal komme ich auf sie zu und küsse sie auf ihre weichen Lippen.

                                           ***

"Ich geh mal eben auf Toilette", sage ich. Ich fühle mich nicht so wohl, aber das sage ich Obi nicht. Sie soll sich keine Sorgen mehr um mich machen müssen. Ich gehe zu den Toiletten und in eine Kabine. Diese schließe ich ab. Anstatt auf die Toilette zu gehen, setze ich mich auf den geschlossenen Deckel und sitze einfach da. Diese Erinnerungen die wieder hochgekommen sind, haben mich vorhin echt fertig gemacht. Es ist wirklich der Horror wenn man so etwas durchgemacht hat, auch danach. Ich muss schon wieder anfangen zu heulen und heule mir die Augen vor den Kopf. So lange, bis mir schlecht ist. Auf einmal klopft es. "Y/n geht es dir gut? Ich dachte du willst nur auf Toilette Maus", höre ich eine vertraute und beruhigende Stimme. Sofort beruhige ich mich ein ganz kleines bisschen. Ich schließe mit wackligen Fingern auf.
Ich merke, wie zwei starke Hände mich unter den Schultern greifen und meine Freundin mich in eine ganz feste Umarmung zieht. Ich fühle mich direkt geborgen und fühle mich etwas wohler als vorher. "Willst du mir sagen was los ist?", fragt Obi, jetzt mit einem Hauch Besorgnis in der Stimme. "Es hinterlässt einfach tiefe Wunden für immer wenn man durch sowas durch muss weißt du", murmele ich in ihre Halsbeuge. "Ich verstehe dich mein Schatz. Willst du heim?", fragt sie leise. "Ich muss mich doch noch umziehen", sage ich mit brüchiger Stimme. "Das können wir auch daheim", sagt sie und betont das Wort "wir" irgendwie komisch. Ich küsse sie und bedanke mich 50-Tausend mal dafür dass sie da ist und dann gehen wir in die Kabine. Zum Glück sind nicht mehr viele da. Die üblichen eben, Poppi, Jule, Sveindis, Jill, Lynn, Feli und Pia. Moment mal, hab ich da eben einen verliebten Blick von Feli gesehen? Pia und sie sitzen nebeneinander und Pia erzählt grade eine lustige Geschichte. Felis und mein Blick treffen sich und ich ziehe mit einem Achso-Blick die Augenbrauen hoch. Sie guckt mit einem Wehe-wenn-du-das-irgendjemandem-sagst-Blick
zurück und ich nicke. Von unserer Blickekonversation hat niemand etwas mitbekommen. "Wir würden jetzt gehen, hab euch alle lieb bis morgen Leute", sagt Obi. Ich verabschiede mich auch und dann zieht Obi mich mit ins Auto.

                                          ***

"Hast du das vorhin gesehen?", frage ich aufgeregt im Auto. "Also wenn ich nur wüste was du meinst könnte ich es dir sagen...", sagt Obi konzentriert. "Feli hat Pia vorhin so angeguckt, wie du mich in letzter Zeit immer anguckst", sage ich. "Was?? Nein oder?", fragt sie völlig aus dem Häuschen. "Obi! Konzentrier dich lieber auf die Straße!", ermahne ich sie und sie schaut direkt wieder geradeaus.
Wir sind jetzt zu Hause und Obi hat wohl einen Plan. "Ich geh mich schnell umziehen", sage ich und will nach oben gehen, aber Obis Hände pscken mich fest an der Taille. Ich bekomme sofort Gänsehaut. Obi fängt an an meinem Trikot herumzunesteln und zieht es mir anschließend über den Kopf. Ich drehe mich und msche das gleiche bei dem Pulli, den sie sich nach dem Training angezogen hat. Sie hat drunter nur den Sport BH. Ich bewundere ihren perfekten Oberkörper, doch als ich wieder in ihr Gesicht schaue, schaut sie mich nur etwas dreckig grinsend an. Sie zieht mich zu sich ran und küsst mich liebevoll, aber fordernd. Langsam zieht sie mir das Unterziehhemd aus. Ich bin währenddessen schwer beschäftigt mit ihrer Zunge. "Du bist ein Multitalent Obi", stelle ich fest, nachdem sie den Kampf der Zungen erneut gewonnen hat, mir meine Oberteile ausgezogen hat und mir gleichzeitig gute Laune bereitet hat.

                                            ***

Ich habe mir ein lockeres Shirt und eine Jogginghose übergeworfen, Obi ihren Hoodie und meine andere Jogginghose. Unsere Kleider liegen wild verstreut auf dem ganzen Wohnzimmerboden und wir knutschen immer noch auf dem Sofa. Ab und zu versucht Obi sich auch noch daran, eine Hand unter mein Shirt gleiten zu lassen, aber ich grinse immer fies und schlage ihre Hand leicht weg. Wir wollen ja nicht wieder übertreiben. Auf einmal klingelt es. Obi steht auf und macht die Tür auf. Ich renne schnell im Wohnzimmer herum und kicke unsere Klamotten so gut es geht unter die Möbel. Nur leider schaffe ich nicht alles und als auf einmal Jule im Wohnzimmer steht, nimmt sie das nur mit einem Grinsen entgegen. "Hab ich gestört?", fragt sie. "Nein nein", sage ich und schüttle den Kopf. "Glaub ich euch nicht. Aber ich bin aus einem anderen Grund hier. Besser gesagt aus zwei Gründen. Also erstens: Wollt ihr zwei heute Abend durch die Stadt laufen und was Essen gehen? Laura durfte sich nochmal zwei Tage frei nehmen und kommt zu Besuch", erzählt Jule.
"Boah ja auf in die Stadt gehen hätte ich Bock", sage ich. Obi schaut mir verwirrt an. "Was ist?", frage ich. "Also... ähem nichts alles gut. Ja das hört sich gut an. War schon länger nicht mehr mit meiner wunderschönen Y/n aus", grinst sie. Da fällt es mir ein: Ich hatte ihr etwas anderes versprochen. "Ach so meinst du das Obi. Also das lässt sich sicher noch einrichten", sage ich mit einem Zwinkern.
"Und die zweite Sache: Fällt euch auch ein kleiner Funkensprung zwischen Pia und Feli auf? Oder habe nur ich die Blicke und das hand placement heute gesehen?", fährt Jule fort. "Also die Blicke schon. Aber das hand placement?? Das hat safe was zu bedeuten!", sage ich. "Aber auch schon bei dem einen Testspiel vor ein paar Wochen, wo Pia in der Startaufstellung war. Bei dem Gruppenbild am Anfang hatte Feli ihre Hand an Pias Hüfte und hat sie danach mehr oder weniger bedeutend lange angestarrt", berichtet Jule weiter.

Hier ist Part 30!!! 30 schon, diese Story geht also schon über einen Monat! Das ging irgendwie echt schnell. Danke an alle, die immernoch dabei sind und so fleißig Voten und Kommentare schreiben! Hoffe, es gefällt euch damals wie heute gut und DankeDankeDanke dass es schon über 2K Reads hat!!! Hab euch ganz dolle lieb💚

Obi & y/nWhere stories live. Discover now