normales Leben

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Wenn alles was du willst ein normales leben ist, dann vergisst du, das auch ein normales Leben sein Tücken hat! Selbst ein völlig normales leben, wie es jeder andere hat, kann kompliziert sein und dich in Stücke schmettern! 



"Wir können einen Psychologen hinzufügen, wenn sie sich so besser fühlen!" meint der Anwalt, er hat schwarzes, kurzes Haar und sieht sehr durchtrainiert aus. Meine Mutter sieht mich fragend an und ich schüttle den Kopf. Was soll ein Psychologe schon bringen? Bald würde ich in eine Klinik für Essgestörte und Depressive Teenager gehen, da würde ich genug mit Psychologen sprechen müssen! 

"Okay, dann reden wir jetzt, wen sie Anzeigen möchten! Ich lehne mich auf dem unbequemen Holzstuhl im Büro des Anwalts zurück und kratze mir nervös über meinen Daumen. "Wir wollen meinen, bald Exmann anzeigen!" sagt meine Mutter mit fester Stimme, ich bin froh das sie für mich spricht, denn ich bin gerade viel zu verängstigt und nervös um zu sprechen. 

"Okay, sie haben mich ja per Telefon schon mal Informiert, ihr Exmann hat ihren Sohn sexuell Missbraucht, ist das richtig?" der Anwalt sieht mich prüfend an. Ich bin mir sicher, das er die Geschichte nicht glaubt! 

Ich nicke nur, sage nichts, es ist, als wäre ich verstummt. 

"Okay, ich müsste erst einmal wissen, wie oft es war und wann alles angefangen hat!" er klopft mit einem Kuli auf den hellbraunen Holz Schreibtisch. Meine Mutter sieht mich mit einem auffallend falschen lächeln an. "Mum, ich will doch nicht, das du das alles hörst!" bemerke ich und meine Mutter sieht etwas bedrückt zu Boden. 


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"Wie war es beim Anwalt?" fragt mich Kellin, der etwa eine Stunde nachdem meine Mutter mich heimgefahren hat gekommen ist. Meine Mutter ist Einkaufen gefahren, aber ich weiß, das sie eigentlich nur Angst hat ihren Sohn beim Sex zu erwischen. Oder vielleicht ist sie auch beleidigt, das ich sie doch nicht bei dem Gespräch mit dem Anwalt dabei haben wollte. Allerdings war das nur zu ihrem besten! Sie muss nicht unbedingt alles hören und sich danach noch mehr Schuldgefühle machen, wie sie sowieso schon hat!

"Franky!" holt mich Kellin aus meinen Gedanken, ich sehe den an meinem Bett stehenden Jungen erschrocken an. "Was?" "Wie es bei diesem Anwalt gelaufen ist?" fragt er lachen und nimmt auf meinem Bett platz. "Ganz okay, er hat mir viele Fragen gestellt und ich hab ihm viele Antworten gegeben!" antworte ich etwas abwesend und denke an das Gespräch mit dem nicht unaktivierten Anwalt zurück. 

"Franky, was würdest du tun wenn ich weg wäre? Ich meine wenn mir irgendetwas passieren würde, oder ich irgendwo hin gehen würde, irgendwo weit weg, ohne dich?" er sieht mich durchdringlich an. Was soll das denn jetzt? Was will er damit sagen? Will er mich verlassen, oder ist er Tod Krank? 

"Warum sollte dir etwas passieren?" meine Stimme zittert und ich setzte mich aufrecht hin."Vielleicht nicht, wenn mir etwas passiert. Aber wenn ich irgendwo hin müsste. Würdest du ohne mich klar kommen?" "Warum müsstest du irgendwo hin? Könnte ich denn nicht einfach mitkommen?" "Wenn du nicht mit könntest!" seine Stimme klingt verloren und er mustert mich bedrückt. ""Wo gehst du hin, Kell?" "Ich gehe nirgendwo hin, zerbrich dir nicht deinen süßen Kopf darüber!" lächelt er. "Warum fragst du dann sowas?" "Ich wollte dir keine Angst machen, mein Hündchen!" er streicht mir ein paar Haare aus dem Gesicht. "Ich wollte nur wissen, ob du ohne mich klar kommen würdest, nur für denn Fall!" 

Ich will ihm glauben, doch an der art seiner Stimme erkenne ich das etwas nicht stimmt! Ich dachte wir wären darüber hinweg uns Sachen zu verheimlichen, das wollte er zumindest die ganze Zeit! Er wollte keine Geheimnisse mehr und jetzt hatte er selbst welche! Ich bin wütend, habe aber Angst, das wenn ich ihn anschreie, das er dann erst echt nichts sagt und verschwindet! 

Licht in der DunkelheitWhere stories live. Discover now