Geheimnisse

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Geheimnisse, wir alle haben sie! Wir alle tragen Masken, um uns, oder andere zu schützen. Sieht jemand hinter diese Maske, hinter diese Fassade,  versuchen wir alles, die Wahrheit, das Geheimnis zu verschleiern! 


Ich rolle mich auf meinem Bett zusammen und hoffe, er ist ist still und fragt nicht weiter. "Hat dein Stiefvater das getan?" fragt er mit ernster Stimme. "Nein!" lüge ich und erwarte, das meine Stimme zittert, oder kaum hörbar ist, doch stattdessen klingt sie ruhig und völlig normal. Er kniet sich auf mein Bett und seine kühlen Finger berühren meine Wange. "Bitte Kell!" wimmere ich und suche nach seiner Hand. "Ist alles in Ordnung mit dir?" fragt er, ich strecke meinen Körper, er umfasst meine Hüfte und zieht mich näher an sich heran. "Es geht mir gut!" lächle ich und mache meine Augen wieder auf. Wie kann er nur so eine Wirkung auf mich haben? Wieso zittert mein Körper so sehr, wenn ich ihn anlüge, als würde er sich dagegen wehren? 

Er presst sein kühlen Finger gegen meine Stirn. "Vielleicht bist du doch Krank! Du fühlst dich etwas warm an!" meint er, etwas besorgt. Natürlich bin ich Krank, nur nicht Körperlich Krank! Aber das werde ich jetzt nicht sagen. "Eigentlich fühlst du dich eher unterkühlt an, aber ... was auch immer!" er sieht mich mit diesen grünen Augen durchdringlich an und ich muss weg schauen, denn ich will jetzt nichts sagen. Ich kann jetzt nichts sagen! Dieser Junge lässt meine Gedanken, nur durch seine Anwesenheit verrückt spielen und wild durcheinander tanzen. 

"Was ich damit sagen will, du solltest dich ausruhen und ich sollte nachhause gehen!"  murmelt er und küsst mich sanft auf die Stirn. Er ist mit der gesamten Situation überfordert, aber wer kann ihm das schon verübeln? 

"Du kommst doch alleine klar, oder?" fragt er, sieht mich mit besorgtem Blick an und ich nicke. Er geht zur Tür, ich rolle mich in seine Richtung. "Wir sehen uns?" fragt er und ich nicke erneut. Ich nicke selbst dann noch, als er mein Zimmer längst verlassen hat. 

Dummer Junge! Dummer Junge! Lasse niemanden rein, ist das denn so schwer? Wie kannst du nur jemanden rein lassen? Dummer Junge! 

Aber ist es denn wirklich so falsch? Ist es falsch Gefühle zu haben und sich wohl zu fühlen, wenn eine bestimmte Person im Raum ist? Ist es falsch sich zu erhoffen, das mein leben vielleicht doch irgendwann besser wird? Zu hoffen das es ein Licht in dieser Finsternis gibt?

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"Ich hörte du hattest Besuch!" flüstert eine Stimme in mein Ohr, hatte eben noch geschlafen, hatte einen Schönen Traum gehabt, von einer Zukunft mit Kellin und mir, ohne Geheimnisse. Doch natürlich musste sich etwas schönes in etwas schreckliches verwandeln und das Monster den Prinzen verscheuchen. 

Mein Atem geht ganz ruhig, ich weiß nicht wieso, aber ich bin total entspannt, es ist ja nicht so, als würde etwas komplett neues passieren. "War es schön? Hattet ihr eine schöne Zeit?" fragt er mit aggressivem Unterton. "Wenn er noch einmal hier auftaucht und glaube nicht, ich würde es nicht erfahren. Dann werde ich dich so hart bestrafen, das du drei Wochen nicht aus dem Haus kommst, hast du mich verstanden?" fragt er und krallt seine Fingernägel in meinen Oberarm. Jetzt wird mein Atem schneller, panischer und ich habe Angst das mein Herz gleich wie eine Bombe explodiert. "Hast du mich verstanden?" fragt er, seine Stimme wie als würde er mit einem kleinen Kind sprechen. "Ja!" sage ich leise und spüre seine Küsse auf meiner Haut. 

Ich will nichts spüren, nichts fühlen, doch ich fühle alles! Jede Berührung, jedes mal wenn er mit seinen Fingernägeln über meine Haut fährt. Ich weine, ich weine wie ein kleiner Junge und ich kann es nicht verhindern. "Bitte!" schluchze ich. "bitte lass mich in ruhe!" flehe ich. "Ich will nicht mehr! Ich kann nicht mehr!" Er legt seine Hand über meinen Mund. "Denke doch einfach, an deinen kleinen Freund!" ich kann an seiner Stimme hören, das er grinst. "Hör auf dich wie ein kleines Kind zu benehmen! Du bist kein Kind mehr und mal ganz ehrlich du bist auch wesentlich weniger wert, als du es damals warst! Damals warst du rein, frisch und lebendig. Jetzt bist du nur noch ein Skelett das sich nach Bestrafung sehnt!" lacht er. 

Licht in der DunkelheitWhere stories live. Discover now